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Thema: Temozolomid bei GBM-Rezidiv 7/7 oder 23/5?

Temozolomid bei GBM-Rezidiv 7/7 oder 23/5?
lissy43
10.05.2017 14:56:33
Hallo,

mich interessiert, welche Erfahrungen ihr im Rezidivfall mit der Temozolomidtherapie gemacht habt. Ist die Einnahme nach dem Stupp-Schema 23/5 wirklich ausreichend, oder wäre eine Einnahme 7/7 besser?

Mich irritieren die unterschiedlichen Meinungen der behandelnden Ärzte.

LG lissy
lissy43
Sternchen1
10.05.2017 21:40:05
Hallo Lissy, bei der Einnahme 7/ 7 ist die Gesamtdosis auf den Monat gesehen höher von dem Temodal als in dem Schema 23/5. Allerdings soll 7/7 besser sein von der Vertäglichkeit. Mein Mann hat nach der zweiten OP für ca 3 Monate 7/7 genommen. Jetzt sind wir wieder bei 23/5,- er fühlt sich damit wohler.
Liebe grüße
Sternchen
Sternchen1
Forever
11.05.2017 12:03:57
Hallo Lissy,

ich denke, für das zu beurteilen, sind noch weitere Faktoren relevant.
Z.B. wie schnell nach der ED und Temozolomidtherapie das Rezidiv aufgetreten ist? Oder sogar während dieser Therapie?
Unser Onkologe war seinerzeit der Meinung, dass die ersten Rezidivanzeichen unmittelbar nach Beendigung von Stupp gezeigt haben, dass Temozolomid nicht die gewünschte Wirkung brachte (obwohl zwischen ED und Rez. 15 Monate lagen) und hat deswegen -erfolgreich- eine andere Chemo "versucht".

Alles Gute
Forever
gabi0909
11.05.2017 18:19:18
Bei mir hat Temodal gar nichts bewirkt. Bereits nach 3 Monaten war Rezidiv da. Jetzt reden sie von anderer Chemo nach der OP. Weiß jemand, welche. das sein wird Oder gibt's da mehrere Möglichkeiten Ich steh noch komplett unter Schock, denn das MRT war erst vor ein paar Stunden alles Gute Gabi .
gabi0909
lissy43
11.05.2017 18:56:47
Hallo Forever,
ED September 2015, nach der Radiochemotherapie TMZ nach Stupp über 12 Monate. Fünf Monate nach Beendigung der Temodaltherapie das Rezidiv.
Von einer anderen Chemotherapie wollen die Ärzte nichts wissen, da der MGMT Status positiv ist. Ich bin ratlos. Einfach abzuwarten, ob das Temodal hilft, ist mir zu wenig. Die nächste MRT Kontrolle ist erst in 2 Monaten.

Hallo gabi0909,
ich wünsche dir für die erneute OP alles Gute.

LG lissy
lissy43
PinkeSocke
11.05.2017 22:37:45
Hallo gabi0909,
Wünsche dir für deine OP alles Gute.
Bei meinem Mann hat Temodal auch nicht geholfen. Er bekommt jetzt PC Chemo also CCNU und Procarbazin.
LG
PinkeSocke
gabi0909
12.05.2017 08:16:27
hallo Pnke Socke

Wie läuft denn diese Chemo ab und wie verträglich ist sie ?

Ich hoffe, sie hilft deinem Mann besser.

Wünsche allen hier nur das Beste
gabi0909
Forever
12.05.2017 12:47:49
Hallo lissy,
der zeitliche Ablauf war bei meiner Frau ähnlich wie bei euch. 12 Monate Stupp, danach erste Rezidivanzeichen (wurde stereotaktisch bestrahlt) und 6 Monate danach großes Rezidiv.
MGMT-Status war vor 12 Jahren wohl noch nicht so im Blick wie heute. Unser Onkologe war aufgrund dieser zeitlichen Abläufe der Meinung, kein Temo mehr zu nutzen und komplett auf PCV umzustellen. Da die Blutwerte mitgespielt haben, konnte sie diese Chemo 12 Monate in maximaler Dosierung bekommen. Seit dieser Chemo (abgesetzt wegen einem Urlaub Anfang 2008) ist Ruhe im Oberstübchen.

Alles Gute
Forever
PinkeSocke
12.05.2017 17:15:13
Gabi0909,
Habe dir eine Nachricht geschickt.
LG
PinkeSocke
lissy43
12.05.2017 18:45:15
Hallo Forever,

PCV fällt aus immunhistologischer Sicht aus- warum habe ich nicht verstanden. Mein Kopf ist wie in Watte gepackt, und ich kann nicht klar denken.
Der Onkologe heute wollte erstmal abwarten, wie das Temodal wirkt. Abwarten halte ich nicht für richtig. Gleichzeitig sprechen alle nur noch von einer Überlebenszeit von wenigen Monaten, obwohl mein Mann im Moment noch fit ist.
Wir werden uns wohl noch weitere Meinungen einholen müssen, obwohl ich schon mit so vielen verschiedenen Ärzten kommuniziert habe. Alle schreiben meinen Mann ab....
LG lissy
lissy43
Skihase
17.05.2017 22:22:36
Hallo zusammen
Bin auch wieder mal im Forum. Mein Partner (ED GB 9/2016) erlitt unmittelbar vor dem 4. Zyklus Temodal und MRT eine schwere Lungenentzündung beidseitig. Er erholte sich glücklicherweise gut davon. Das später nachgeholte MRT war wenig aussagekräftig, das Tumorboard befand "kein eindeutiges Tumorwachstum feststellbar".
Da das Temodal keine positive Wirkung zeigte, wir jedoch von problematischen Nebenwirkungen ausgehen mussten, entschieden wir mit dem Onkologen, es mit Avastin zu versuchen. Vor 5 Tagen erhielt er die erste Infusion. Bisher keine NW, und ich glaube bereits positive Wirkungen erkennen zu können. Ich hoffe weiter.
Deshalb: auch Avastin ist eine Alternative. Wird dieses etwa in D nicht von der Krankenkasse bezahlt? Wir leben in der Schweiz.

Euch allen auch viel Hoffnung und Mut
Skihase
Skihase
MiJo
18.05.2017 09:19:05
Hallo Skihase,
doch, Avastin wird in Deutschland von den Krankenkassen bezahlt! Vielleicht nicht in jedem Einzelfall, da bin ich nicht sicher.
Mein Mann hat jetzt schon den zehnten Zyklus absolviert und verträgt es gut. Natürlich ist er sehr müde und schnell erschöpft, aber das hat sicher viele Ursachen. Allerdings sind seine geistigen/kognitiven Fähigkeiten mittlerweile schon sehr eingeschränkt. Ich hoffe, dass es bei euch noch bei voller geistiger Kraft verabreicht wird, so dass es für euch noch einen großen Gewinn an Lebensqualität bedeutet!
Alles Gute!
MiJo
MiJo
lissy43
28.06.2017 19:36:37
Hallo,

wir haben nochmals mit dem Onkologen über ein anderes Einnahmeschema für die TMZ Behandlung gesprochen. Mein Mann nimmt TMZ 23/5.

Ich meine aber gelesen zu haben, dass das Methadon bei metronomischer Einnahme 7/7 oder täglich besser wirken soll.

Mein Mann nimmt seit zwei Monaten Methadon in Kombination mit TMZ. Leider geht es ihm nicht gut.

Daher die Frage, ob bei gleichzeitiger Methadontherapie die tägliche TMZ Einnahme vorzuziehen ist. Der Onkologe zieht da leider nicht mit.

Viele Grüße lissy
lissy43
TabeaK
28.06.2017 20:55:51
Es gibt keine Studien, die eine rationale Aussage darueber geben wie man Methadon mit den TMZ Einnahmeschema kombiniert.

Eine metronomische Einnahme soll mglw der Resistenzbildung vorbeugen bzw ein Wideransprechen bereits resistenter Patientengruppen ermoeglichen.
Die Dosis ist metronomisch etwas intensviert.

Es gibt retrospektive Studien, welche zeigen, das bestimmte Patientengruppen (mit EGFR Amplifikation oder PTEN Verlust) mit metronomischen TMZ laenger ueberleben.

Klinische Studien (kenne nur eine kleine, die versucht hat metronomisch und konventionell zu vergleichen) haben keine klaren Ergebnisse geliefert.
TabeaK
Smarty66
28.06.2017 21:26:15
Lissy,

ich weiß nicht wie ihr Methadon nehmt. Es sollte täglich 2x (so alle 12 Std.) eingenommen werden. Auch, wenn keine Chemo ist.
Ob es besser wirkt bei metronomischer Einnahme, kann ich leider nicht sagen.

LG Smarty


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Diagnose Glioblastom 7/14 links frontal - inoperabel. Seit 11/14 durchgehend Chemo mit Temod. und seit 1/15 auch Methadon. MRT's sind bis jetzt stabil !
Smarty66
hitachiman
29.06.2017 10:39:43
Hallo,
5/23 oder 7/7 ?
ich spreche aus meiner persöhnlichen Erfahrung da ich selbst betroffen bin, viele im Forum wissen es.

Ich mach 7/7 seit 09/15, weil beim MRT sich ein Rezitiv abzeichnete. Es ist heute mein 399 Tag im 46 Zyklus. Ich nehme nur Temodal. Wie schon oben beschrieben ist es im Monat mehr aber verträglicher. Bei 5/23 nahm ich täglich 420 mg, seit 7/7 nur 210 mg . Die MRT sind stabil und ein Wachstum ist nicht zu erkennen. Seit 10/16 mach ich die TT-F Therapie noch mit, beim letzten MRT im Mai ist eine Verkleinerung erkennbar, an was es liegt kann niemand genau sagen.

Ich möchte aber auch sagen was bei mir wirkt, muss nicht bei anderen wirken. Jeder reagiert anders und die Krankheit ist individuell.
Wegen Methadon hab ich mit meinen Onkologen gesprochen er würde es verschreiben. In Rücksprache mit meinen behandelten NC und der Zweitmeinung sehen Sie keine Notwendigkeit es anzuwenden.
Im August nächstes MRT und die Entscheidung wie der Chemozyklus weiter geht, kommt auf den Befund natürlich an. Es wird im Tumorboard entschieden.

Vielleicht ist es etwas hilfreich, was ich geschrieben habe.
Zumindest hilft es mir.
Heiko
hitachiman
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