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Thema: Therapie bei Rezidiv?

Therapie bei Rezidiv?
vlinder
16.10.2013 14:15:28
Hallo liebe Forumsmitglieder,
meine Lebenspartnerin hat nun 5 neue kleine noduläre Tumorknoten, viel nekrotisches Material und viel Ödem. Sie wird schwächer, Treppe steigen wird sehr mühsam (wir wohnen im 3. Stock). Kognitiv ist sie ja seit Beginn schon sehr sehr eingeschränkt.
Nun hat der Onkologe Bevacizumab empfohlen, und ich fürchte mich vor den Komplikationen, die dies mitbringen kann. Vor allem die Blutungsgefahr macht mich unruhig. Es zu geben, weil es als letztes Mittel dran ist ohne die Gesamtsituation zu betrachten? Keine Ahnung, ich bin einfach unsicher. Wir haben dentritische Zellen bekommen und Zometa und Newcastle Disease Virus und Interleukin 2 nach Bestrahlung und Temozolomid. Meine Partnerin ist 66 Jahre alt. Daneben werden wir auch anthroposophisch betreut.
Vielleciht helfen uns eure Erfahrungen damit bei der Entscheidung.
vlinder
gramyo
17.10.2013 17:34:58
Liebe Vlinder und Frau,

fühle dich einfach herzlich umarmt und ich hoffe immer noch , dass ihr eine Zeit miteinander habt, die euch kleine, schöne Zeiten geben. Aber , ich gebe dir recht, es klingt nicht sehr günstig . Vielleicht muss man jetzt doch akzeptieren, dass die Zeit des Abschiednehmens beginnt.

Ich glaube, hier im Forum gibt es keinen, der eine ähnliche Kombination der Therapie hat. Avastin, das wissen wir alle, wird häufig erst am Ende eine Behandlung vorgeschlagen und angewandt.

Allerdings kommt es dann bei manchen durchaus noch zu längeren, auch qualitativ guten, lebenswerten Zeiten. Dies wiederum , wäre für euch ja wirklich erstrebenswert.

Ich würde durchaus hier auch mal das Sorgentelefon anrufen und vielleicht bekommst du ja auch Informationen hier von unseren Professoren .

Noch einmal zu einem ganz anderen , von dir erwähntem Punkt. Ein Umzug jetzt ist natürlich die absolute Herausforderung. Aber 3 Stockwerke hoch zugehen , könnte bald ein massives Problem werden.

Gut, die letzten 2 Wochen seines Lebens hier auf der Erde, lebten wir auch nur in einem Raum, den ich allerdings sehr schön , aber auch sehr praktisch gestaltete. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit für euch, bei Freunden ebenerdig zu wohnen? Allerdings fehlt dann ja auch die vertraute Umgebung ?!
Liebe Vlinder , ich hoffe sehr , dass ihr auch noch kompetente Antwort bekommt und ich wünsche dir von Herzen sehr viel Kraft und Energie, die du jetzt so stark brauchst.

Ganz liebe Grüße von uns beiden
Gramyo/Claudia und Burkard aus einer anderen friedlichen Dimension,
der immer einen wunderschönen Platz in meinem Herzen und Leben einnimmt
gramyo
Prof. H. Strik
17.10.2013 18:59:43
Bevacizumab gehört zum Glück zu den sehr gut verträglichen Behandlungen. Butungen in den Tumor hat man früher befürchtet, das hat sich in den letzten Jahren nicht als häufige Komplikation bestätigt. Beinvenenthrombosen und Bluthochdruck können ein Problem werden, aber auch nicht sehr häufig. Der Allgemeinzustand wird nicht beeinträchtigt, sondern wird häufig sogar etwas besser. Deshalb profitieren durchaus etliche Patienten von der Behandlung. Ein lang anhaltender Effekt kann aber leider nicht garantiert werden.
Prof. H. Strik
Aivlis
17.10.2013 21:15:22
Liebe Vlinder,
mein Mann bekommt Bevacizumab seit August 2012 und es bekommt ihm sehr gut. Das Blutbild ist in Ordnung und der Tumor bleibt ruhig. Selbst der Blutdruck ist vergleichsweise niedrig. Temodal hat mein Mann leider gar nicht vertragen. Er reagierte offensichtlich allergisch darauf und wurde im August 2011 mit der Diagnose "septischer Schock und tiefe Beinvenenthrombose" als Notfall in die Klinik eingeliefert. Mittlerweile hat er die Prognose des Strahlentherapie-Professors um 6 Monate überlebt. Das erste Ereignis, welches zur Diagnose "Glioblastom IV" führte, war am 30.04.2011.
Viele Grüße, Aivlis
Aivlis
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