Zu deinen ersten drei Fragen kann ich nichts sagen, aber zu der letzten.
Ich war anfangs in dem Krankenhaus in onkologischer Behandlung, in dem ich auch operiert worden bin.
Ich dachte, dass es sinnvoll wäre, wenn alle beteiligten Ärzte sozusagen unter einem Dach sitzen. Kürzere Wege für Patienten und Dokumente, und dass die Fäden alle in einer Einrichtung zsuammenlaufen.
Das war dann aber leider doch ein Trugschluss.
Während ich mich in der Neurochirurgie(sowohl auf Station als auch in der Ambulanz) wunderbar aufgehoben fühlte, waren in der onkologischen Tagesklinik die Ärzte und Arzthelfer/innen hingegen eher permanent gestresst und überarbeitet, und vermutlich deutlich unterbesetzt.
Die Wartezeiten für die ambulante Sprechstunde waren mit Termin nicht selten über 2 Stunden, die Arztgespräche dauerten hingegen nur 5 bis maximal 10 Minuten.
Fragen wurden nur sehr knapp und forsch beantwortet und waren, mit dem Hinweis auf mangelnde Zeit, eher unerwünscht.
War eigentlich auch verständlich, denn die Onkologin die mich behandelte, musste neben der ambulanten Sprechstunde auch die stationären Patienten versorgen und war immer sehr kurz angebunden. Wenn es da auf der Station einen Zwischenfall gibt und sie dort gebraucht wird, dann haben die Patienten der ambulanten Sprechstunde natürlich eine niedrigere Priorität.
Mein behandelnder Neurochirurg hat mir dann einen niedergelassenen Onkologen empfohlen, bei dem auch einige seiner Hirntumorpatienten schon in Behandlung waren/sind. Ausserdem sitzt dieser Onkologe einmal wöchentlich mit im Tumorboard des Klinikums, so dass er auch zu den Ärzten dort einen guten Draht hat.
Die Atmosphäre in der Praxis ist sehr angenehm, die Arzthelfer/innen machen eigentlich nie einen gestressten Eindruck. Der Arzt nimmt sich auch immer genug Zeit um etwaige Fragen ausführlich und verständlich zu beantworten, oder bespricht sich mit Kollegen, wenn er etwas nicht sofort beantworten kann.
Da er schon mit vielen Hirntumorpatienten zu tun hatte, ist auch eine entsprechende Erfahrung vorhanden.
Da passt einfach der Gesamteindruck und ich fühle mich dort optimal betreut.
Kommt halt auf den Einzelfall an, wenn man sich nicht gut aufgehoben fühlt, ist es nicht verkehrt sich woanders umzuschauen.