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Ziegentiger

Hallo,

ich bin ziemlich verunsichert. Mein Arzt hat mir letzte Woche folgenden Befund mitgeteilt: Betonter Gefäßzusammenfluss DD kleines Meningeom im Bereich des Tentoriums rechts. Eine Verlaufskontrolle wird in 3 Monaten empfohlen.

Mein Hausarzt kommentierte den Befund mit den Worten: "Da macht man sowieso nichts." Ich leide unter Kopfschmerzen, Schwindel und Ohrgeräuschen. Jetzt weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Soll ich diese Diagnose abwartend hinnehmen? Sollte sich nicht ein Neurologe der Sache annehmen? Was mache ich wegen der Kopfschmerzen? Über die genaue Größe weiß ich nichts.Wer kann mir helfen?

Harry1962

Hallo Ziegentiger,

warst Du bei einem Neurologen? MeninggeomTentoriums rechts, also in der hinteren Schädelgrube liegend

An Deiner Stelle würde ich mir mehrere Meinungen einholen. Ein Hausarzt kann meiner Meinung nach, keinen optimalen Befund geben.

VG

Harry

Harry1962

Durch das langsame Wachstum werden Meningeome manchmal aber auch hinsichtlich der Behandlungswürdigkeit unterschätzt. Es kommt somit immer wieder vor, dass Meningeome trotz regelhafter Kontrolle zu spät behandelt werden. In diesem Zusammenhang ist die Tendenz, immer nur das aktuelle Bild (Kernspin) mit dem letzten Bild (Kernspin) zu vergleichen, häufig ein Problem, da das geringe Wachstum - durch die Messgenauigkeit - nicht gut erkennbar ist.
Als Therapieformen kommen in der Regel chirurgische Verfahren, strahlentherapeutische Verfahren und Kombinationen aus beiden Verfahren zum Einsatz.
Operative Verfahren sind dann optimal, wenn ein gut erreichbarer umschriebener Tumor einfach entfernt werden kann. Des Weiteren ist eine Operation immer dann sinnvoll, wenn der Druck auf eine kritische Struktur reduziert werden kann - selbst wenn das Meningeom nicht vollständig entfernt werden kann und zusätzlich eine Strahlentherapie erfolgt.
Eine Strahlentherapie ist immer dann notwendig oder sinnvoll, wenn der Tumor nur unter hohem Risiko entfernt werden kann oder wenn ein hohes Risiko besteht, dass der Tumor erneut wächst.


Gruß

Harry

Ziegentiger

Hallo Harry,

danke für die Antwort. Leider wurde mir ja überhaupt kein Spezialist an die Hand gegeben, weder ein Neurologe noch ein Neurochirurg. Der Radiologe hat den Befund nach dem MRT an meinen Hausarzt geschickt, der mich dann vor diese Diagnose stellte. Kann ich einen Spezialisten ohne Überweisung aufsuchen?

krimi

Hallo Ziegentiger,

der bessere Fachmann für die Beurteilung der MRT-Bilder ist ein Neurochirurg.
Du solltest dir in der Ambulanz der Neurochirurgie z.B. in einer Uni-Klinik geben lassen und dort mit deiner MRT-CD vorstellig werden.
Dort bekommst du auch gute Aussagen zu Größe des Meningeoms und ob es für deine Probleme verantwortlich sein kann.

Meningeome sind in der Regel gutartige langsam wachsende Tumore von den Hirnhäuten ausgehend.
Die erste und beste Option ist die OP.
Bestrahlung bei Meningeomen wird meist nur bei höhergradigen Meningeomen vorgenommen.
Wegen der langsamen Zellteilung bei niedriggradigen Meningeomen, greift schon der Reparaturmechanismus der Zellen bevor sie wirklich durch die Strahlen geschädigt und zerstört werden.

Ein MRT in drei Monaten macht Sinn, um das Wachstum zu beurteilen.
So wird empfohlen das nächste MRT möglichst von derselben Radiologie mit dem gleichen MRT-Gerät machen zu lassen.

Alles Gute
krimi

Ziegentiger

Vielen Dank, Krimi. Da ich im Bereich Hannover wohne, muss ich mir mal Spezialisten raussuchen. Ich hoffe, nur mein Hausarzt gibt mir eine Überweisung, er hat es so runtergespielt.

2more

Hallo Ziegentiger,

was für ein lustiger Fantasiename, wenngleich Dein Anliegen ernst ist.

Ich würde die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen, sondern kurzfristig einen Termin bei einem Neurochirurgen vereinbaren, der sich nicht nur mit intrakraniellen Tumoren, sondern auch mit vaskulärer Chirurgie auskennt. Dein Radiologiebericht spricht von einer DD = Differentialdiagnose, also von einem Gefäßzusammenfluss und/oder einem kleinen Meningeom. Ich bin zwar medizinischer Laie, kann mir aber vorstellen, dass da schon genauer hingeschaut werden sollte, was im Tentorium los ist. Viel Glück.

Viele Grüße
2more

Ziegentiger

Das wurde mir nicht einmal genau erklärt. Weiter wurde da eine Signalminderung der ACI erwähnt. Das soll nächste Woche noch einmal im MRT untersucht werden.

Prof. Mursch

Ich sehe die Bilder nicht, aber der Befund hört sich nicht so richtig nach einem Tumor an, eher, als ob der Radiologe sich nicht richtig traut, zu sagen, dass da nichts ist.
Sie können die Bilder aber einem Fachmann zeigen und zur Sicherheit noch ein Kontrollbild nach 3 Monaten machen lassen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

krimi

Hallo Ziegentiger,

ich habe dir PN gemailt.

krimi

Ziegentiger

Nun gut, mir wäre lieber gewesen, dass der Arzt mir mitgeteilt hätte, er hätte keinen Befund. Das MRT wurde wegen einer möglichen Entzündung der Nasennebenhöhlen gemacht. Jetzt bin ich natürlich verunsichert. Warum schreibt denn ein Arzt eine solche Beurteilung?

Ziegentiger

Das Kontrollbild wurde am Montag gemacht. Mein Neurologe hat mir eine Überweisung für die Neurochirurgie gegeben. Mein Meningeom ist noch klein, 1 cm. Sollte so etwas dann grundsätzlich von einem Neurochirurgen betrachtet werden? Würde man auch operieren?

TumorP

Hallo Ziegentiger,
grundsätzlich können wir als Laien "das Teil" nicht bewerten. Es kommt sicherlich auch auf die Lage an, nicht nur Größe. Ich wäre "unruhig" so ein Teil auf Dauer im Kopf zu haben. Ich würde einen Neurochirurgen mit den Befunden und Bildern befragen. Ist das Gespräch gut ist gut. Kann mich das Gespräch "nicht beruhigen" würde ich eine 2. Meinung einholen. Vor allem, wenn die Beschwerden weiter bestehen.
Alles Gute
TumorP

Ziegentiger

Danke TumorP. Ich bin sehr unsicher. Ich frage mich auch immerzu, ob man einfach so sagen kann, es handele sich um einen gutartigen Tumor. Woran erkennt man das?

TumorP

Hallo Ziegentieger,
es gibt die Möglichkeit beim MRT bzw. CT mit Kontrastmittel "einiges" zu sehen. Ansonsten nach der OP wird das Teil untersucht.
Alles Gute
TumorP

Duden888

Hallo Ziegentiger,
ich hatte auch ein WHOI Menigeom und dies haben mir vor der OP alle Radiologen, Neurologen und auch der Neurochirurg gesagt. Natürlich immer mit dem Hinweis, dass man bei der OP erst zu 100% sicher sei. Woran haben die das erkannt? Mir wurde gesagt, einmal am Kontrastmittel (siehe TumorP's Beitrag) und auch an den Rändern, die anders aussehen als bei bösartigen Tumoren.
Und nach der OP hatte ich es dann schriftlich - es war gutartig.
Liebe Grüße und Toi,Toi Toi
Anja

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