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Thema: Therapie Oligodendrogliom?

Therapie Oligodendrogliom?
Marla[a]
08.08.2006 19:24:41
Eine sehr gute Bekannte hat ein Oligodendrogliom. Ihr wurde in einem Krankenhaus nur eine Variante der Tumorentfernung vorgeschlagen, welche nur bei einer Halbnarkose durchgefuehrt werden kann. Da sie dies nicht wollte, wegen der Wahrscheinlichkeit ihr Augenlicht oder anderes zu verlieren. Demnach wurde ihr gesagt, sie solle abwarten und sehen wie es
sich entwickelt. Leider ist es nicht allzu gut. Denn epileptische Anfälle treten immer häufiger auf. Meine Frage nun ist, kann man ihr nicht
auf irgendeine Art und Weise helfen, ohne sie warten zu lassen, bis der
Tumor den WHO Grad III erreicht?
Marla[a]
PD DR. Mursch
10.08.2006 10:25:31
Leider sind Ihre Informationen nicht ganz schlüssig, denn eine Wach-OP dient ja dazu, die neurologischen Komplikationen einer OP zu vermeiden. Man überprüft die Motorik und /oder Sprache währen der Operation und kann so die Areale, die wichtig sind, schonen. Wir haben bei ausgesuchten Patienten gute Erfahrungen mit dieser Methode.
Vielleicht sollte Ihre Bekannte sich alles noch einmal von einem Neurochirurgien erklären lassen, denn nicht einstellbare Änfälle können eine Operationsindikation sein.

Grüße
PD Dr. Mursch
Neurochirurgie
Zentralklinik Bad Berka
PD DR. Mursch
bbt365
26.11.2012 10:38:17
Im Dezember 2005 wurde in der nicht spezialisierten Heimatklinik ein Hirntumor (ohne klare Definition) gefunden, mit der Aussicht auf noch maximal 1 Jahr Lebenszeit. Daher hatte ich die umliegenden Unikliniken aufgesucht, um eine Zweit- und Drittmeinung einzuholen. Die Privatdozentin aus der Uniklinik BO gab mir den besten Befund, dass die OP 2 Stunden, die KH-Aufenthaltszeit 2 Wochen + 4 Wochen REHA betragen würde. Danach sei mein Leben wieder genau wie zuvor. Im Januar 2006 legte ich mich dann auf den OP-Tisch, wo unter Vollnarkose operiert wurde. Aus 2 Stunden wurde ein tagesfüllendes Programm, bei dem ich 3 OP-Teams "verschliss" und der Tumor letztendlich nur teilweise aus dem rechten Frontallappen entfernt werden konnte. Der restliche Tumor wuchs über den Balken in den linken Seitenbereich hinein und wurde soweit wie möglich "abgeschält". Nach OP-Ende wurde ich in ein künstliches Koma versetzt. Nachdem ich hieraus wieder geweckt wurde, hatte ich eine linksseitige Hemiparese, die ich bereits im KH mit den Physio-Therapeuten bekämpfte. Nach 2 Wochen war ich jedoch nicht aus dem KH raus und die REHA dauerte dann auch länger als 4 Wochen. Danach fühlte ich mich zunächst wieder fit und legte unter Aufsicht eines Fahrlehrers auch noch einmal die Qualifikation zur Führung eines KFZ (wie bei einer derartigen Erkrankung erforderlich) ab. Auch zur Arbeit ging ich wieder, zeitmäßig aufsteigend im Rahmen des Hamburger Modells. Da ich viel im Außendienst unterwegs war, machte ich nach Erreichen der vollen Arbeitszeit schon wieder Termine mit meinen Kunden aus. Dann der Schock: Morgens, beim Aufstehen, machte meine Frau die Deckenbeleuchtung an. Ich merkte nur noch, dass die Welt um mich versank und von Stunde an hatte ich epileptische Anfälle. Diese suchen mich bis zu 3x in der Woche heim (mittlerweile nur noch fokal unter einer 4-fach Medikamenten-Kombination) und kein Arzt hat mir bislang helfen können, die Anfälle komplett auszuschalten. Also: Ob Halb- oder Vollnarkose: Nicht auf WHO 3 warten. Jetzt handeln.
bbt365
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