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Thema: Tinnitus

Tinnitus
moodi
13.10.2017 20:48:35
Ich hätte da noch eine Frage: Kann durch das Entfernen des Tumors auch der Tinnitus ( wurde kontinuierlich lauter in der letzten Zeit) wieder leiser werden ? Mein Gehör ist noch nicht ganz weg, aber der Tinnitus ist, wenn ich schlafen will vor allem, schlicht unerträglich.

Mein Resttumor war sehr groß nach der OP im Mai 2014. Ca 19 mal 17 mm, da mit dem Facialisnerv fest verwachsen wolte man nicht mehr entfernen. Bestrahlt wurde ich Juli 2015. (30 mal). Seitdem wird ein Größenwachstum beobachtet. Zunächst hieß es, der Tumor "bläht" sich nach der Bestrahlung auf usw. Also alle halbe Jahre ein MRT. Jetzt , drei 1/2 Jahre nach OP war ich ein Fall für den Tumorboard, ob evtl wieder bestrahlt werden müsse. Die Ärzte sind jetzt der Meinung nochmal ein halbes Jahr zuzuwarten um die Größenprgredienz zu beobachten. Mittlerweile ist der Tumor über 2cm an einer Stelle breit.
moodi
Pomperipossa
14.10.2017 08:55:26
Hallo moodi.

ist Dein Tinnitus nach der OP aufgetreten oder schon vorher? Nimmst Du bestimmte Medikamente, die als NW Tinnitus-Geräusche haben bzw. verstärken?

Vielleicht kann Dir ein Tinnitus-ReTraining helfen. Oder eine Reha in einer speziellen Tinnitus-Klinik kann Dich anleiten, besser mit dem Dauer-Geräusch umzugehen. Es gibt sehr unterschiedliche Therapieansätze.
Zum Beispiel:
- Noiser,
- Entspannungstechniken sowie Tiefenentspannung,
- Geräuschmaschine für die Nacht,
- Kopfkissen mit integriertem CD Player,
- Magnet Response-Therapie,
Auch Physiotherapie kann hilfreich sind.

Meiner Erfahrung nach geht der Tinnitus nicht weg. Zum Einen habe ich gelernt, Faktoren, die die Lautstärke negativ beeinflussen können, zu minimieren. Zum Anderen musste ich aber auch erkennen, dass es keine Heilung bzw. Lösung gibt. Der Tinnitus gehört zu mir, auch wenn ich dadurch nicht mehr weiß, was Stille ist. Das Letztere auszuhalten ist harte Arbeit.

Deine ganze Situation mit dem Rest-Tumor ist natürlich sehr belastend und stresst Dich. Dein Körper reagiert darauf. Negativer Stress sucht sich immer die "schwächsten" Stellen im Körper aus. So wie der "berühmte Chef im Nacken".

Liebe Grüße
Pompi
Pomperipossa
moodi
14.10.2017 20:10:37
Hallo Pompi,
Danke für Deine Antwort.
Ja, ich hatte schon lange Jahre vor der Entdeckung des Akustikusneurinoms einen Tinnitus. Sehr nervig, aber kein Vergleich zu dem Quietschen usw. jetzt.
Als Ursache wurde immer die Psyche und mein Zähneknirschen ( ich habe eine Aufbissschiene) vermutet.
Da der Tinnitus immer lauter wurde, schickte mich der Arzt zum MRT. Und siehe da es war ein Tumor. Seitdem wird der Tinnitus immer schlimmer, erst durch die OP, dann Bestrahlung und jetzt auch wieder, vielleicht durch das Tumorwachstum.
Ich habe schon verschiedene Therapien probiert und werde ( zwangsläufig) weitere probieren.
Danke für Deine Tipps. Was macht man wenn man die Ohrgeräusche nicht mehr aushält ? Beruhigungsmittel ?

Alles Gute
wünscht moodi
moodi
schulze72
14.10.2017 23:20:54
Hallo Moodi,
einen Tinnitus habe ich seit meiner ersten OP 2007. Damals war er schlimmer als heute. Die Stärke meines Tinnitus hängt sehr von Stressfaktoren ab. Das auch um einiege Tage versetzt. D. h., dass er sofort lauter wird, wenn Belastungen wie Zeitdruck, zu große Lautstärke, Stress aller Art usw. auftreten. Wenn der Tinnitus mal wieder zunimmt, dauert es mehrere Tage, bis es wieder leiser wird.
Wenn ich nichts übertreibe, feste Abläufe und Ruhephasen einhalte, geht es mir mit dem Tinnitus also deutlich besser. Sobald jeglicher Druck oder Stress auftritt, wird es lauter.
Kurz gesagt: Ohne Stress geht es mir gut, sobald Druck auftritt wird es lauter...
schulze72
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