Liebe nicki2020
Ich hatte in meinem Beitrag nicht den Radiologen gemeint, der ja sowieso einen umfangreichen Bericht schreiben muss mit allem, was auffällig, unauffällig ist und was sich verändert hat.
Ich meinte den Radio-Onkologen.
Das ist entweder ein Arzt, der sich und die Strahlentherapie und die Chemotherapie kümmert oder es sind zwei Fachärzte für jedes dieser Fachgebiete.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass spezialisierte Fachärzte mit ihren Teams mehr von ihrem eigenen Fachgebiet verstehen.
Und wenn ich ohnehin in der Klinik bin, dann kann ich auch beide (bei mir NC und Strahlenarzt) aufsuchen und beide die MRT-Bilder ansehen lassen. Da habe ich automatisch drei Meinungen von drei Profis.
Meine Radiologin sagt, sie beschreibt die MRT-Bilder, gibt aber nicht etwa Empfehlungen, wie therapiert werden soll. Damit kennt sie sich zu wenig aus.
Mein NC-Chefarzt sagt, er deutet die MRT-Bilder, operiert, macht sich mit seinem Team über die jeweils aktuellen Folgen Gedanken und handelt dann. Er betreut die Patienten in der langjährigen Nachkontrolle.
Der Strahlenchefarzt sagt, er deutet die MRT-Bilder, bereitet mit seinem Team Bestrahlungen vor, führt sie mit seinem Team durch und spricht mit den bestrahlten Patienten in der langjährigen Nachkontrolle.
Natürlich haben alle auch über ihr Fachgebiet hinaus Wissen, aber nicht so speziell und mit nicht so viel Erfahrung, wie jeder Facharzt auf seinem Gebiet.
Sie antworten auch auf weitergehende Fragen, aber stets mit dem Zusatz einer Empfehlung bzw. dass es der jeweilige Facharzt (oder eine weitere Fachkraft) entscheiden muss.
Falls ihr eigenes Fachgebiet nicht ausreicht, dann ist für die individuelle Therapie-Entscheidung das Tumorboard bzw. (auf deutsch) die Tumorkonferenz da. Dort wirken gegebenenfalls auch weitere Fachärzte mit, die wegen der evtl. Folgen oder Nebenwirkungen einbezogen werden sollten, falls sie alle auch in der Klinik tätig sind.
Diese Tumorkonferenz gab für mich die Empfehlung, keine Chemotherapie durchzuführen.
Falls ich noch mehr Meinungen benötigen sollte, kann ich auch andere Ärzte aus den jeweiligen Teams fragen. Da hat durchaus jeder eine eigene Meinung, die er mir nennt, aber sie dann auch mit z.B. dem Chefarzt abspricht.
(Ich stelle immer mal wieder fest, wieviel Glück ich mit meiner "Wald-und-Wiesen-Klinik am See" habe, die über sehr viele Fachbereiche verfügt, deren Ärzte sich untereinander absprechen.)
Noch "ein Wort" zum MRT mit Maske. Ich war zuletzt im Juni dort und sah bei den wenigen (ohne Angehörige) Wartenden, dass sie trotz Maskenpflicht entweder keine Maske auf hatten oder sie unter die Nase gezogen hatten. Da war mir klar, was bereits in der Umkleidekabine an Viren herumfliegen kann und im Raum mit dem MRT auch. Dagegen helfen die Filter und die wirklich akribische Desinfektion von Türklinken, Liegen und sonstigem Gerät nicht ausreichend.
KaSy