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Thema: Tipps für nachträgliche Reha

Tipps für nachträgliche Reha
Hannah22
19.01.2018 16:55:26
Hallo, ich bin im April 2017 an einem Hypophysenadenom operiert wurden. Alles ist gut verlaufen, nach 6 Wochen habe ich wieder angefangen zu arbeiten, weil ich gerade eine neue Stelle angetreten hatte. Nun habe ich doch einige, wenn auch im Vergleich zu anderen "kleine Wehwechen". Wisst Ihr wie die Chancen für eine nachträgliche Reha stehen und wer zuständig ist? KK oder Rentenversicherung.
Freue mich auf Eure Tipps, herzliche Grüße Hannah 22
Hannah22
KaSy
20.01.2018 00:37:43
Liebe Hannah22,
Du gehst zu Deinem Hausarzt, der schreibt mit den Unterlagen von allen Krankheiten, die Du hast, mit Dir den Rehaantrag.
Da Du arbeitest, ist die Rentenversicherung zuständig.
Sollte eine Ablehnung kommen, schreibe einen Widerspruch.
KaSy
KaSy
Aleyna
20.01.2018 06:19:05
Hallo Hannah22 und KaSy,

Ich wurde Anfang November operiert. Bin noch im Krankenstand.
Habe gemeinsam mit der AOK und mit dem Hausarzt einen Antrag erstellt und gestern habe ich eine Absage bekommen. Begründung: mein pysischer Zustand und allgemein die Hypophysen OP ist kein Grund für ne Reha. Soll mich ambulant behandeln lassen.
Hatte aber mittlerweile 2 Cortisonbehandlung wg Hörsturz und Tinnitus, 1 x Gürtelrose. Mein pysischer Zustand ist so am Arsch, dass auch mein Körper am Arasch ist.

Mich würde es echt interessieren, wie und wer es zu einer Reha geschafft hat!

LG
Aleyna
Hannah22
20.01.2018 09:27:19
Liebe KaSy,
vielen Dank für den Tipp. Ich habe nach meiner OP meinen Hausarzt gewechselt und bei meinem neuen H-arzt bin ich erst zwei mal gewesen. Meine Beschwerden bewegen sich im Bereich geringer Belastbarkeit, Erschöpfung, der Op- Bereich in der Nase ist noch nicht richtig verheilt und hormonelle Veränderungen. Die Schwierigkeiten sind händelbar aber im Alltag schon lästig. Ich befürchte fast, es war ein Fehler da nicht früher auf eine Kur gedrängt zu haben. Ich muss es versuchen...
Nochmals vielen Dank und herzliche Grüße von Hannah22
Hannah22
KaSy
20.01.2018 15:37:36
Liebe Aleyna,
schreib einen Widerspruch.
Ich hatte das mittlerweile dreimal nach meinen OP bzw. OP+Bestrahlung.
Es wird einfach mal gern abgelehnt, um Kosten zu sparen.
Wichtig ist, es nicht zu dulden und die Krankheiten, die man hat, mit den Befunden zu belegen.
Ich habe auch mein eigenes Befinden persönlich beschrieben, also das, was mir an Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität fehlt.
Auch psychische Probleme hat eigentlich jeder Hirntumorbetroffene.

Nach meiner ersten Ablehnung (nach 3. OP und bereits in Arbeit) hat es mit Widerspruch und Einigung mit dem Arbeitgeber fast ein Jahr gedauert, bis ich zur Reha fahren konnte. Dort wurde die genehmigte Zeit sofort um zwei Wochen verlängert.

Nach der 4. OP + Bestrahlung habe ich auf die Ablehnung der AHB (Grund: keinerlei Einschränkung) drei Widersprüche geschrieben, konnte nach 3 Monaten zur Reha (zählte leider nicht mehr als AHB) und die genehmigte Zeit wurde wieder sofort um zwei Wochen verlängert. Arbeiten konnte ich danach nicht mehr.

Jetzt, nach der 5. OP und der Bestrahlung des gewachsenen Resttumors wurde die AHB wieder abgelehnt. Ich erhielt zwei Schreiben des MDK.
1. Sie hat keine Einschränkungen.
2. AHB ist nutzlos wegen "fortschreitendem Tumorleiden".
Diesmal habe ich nicht die Kraft für Widersprüche, werde es mit meiner Hausärztin später tun. Die gegensätzlichen Begründungen des MDK sind ja für einen erfolgreichen Widerspruch wie geschaffen.
KaSy
KaSy
KaSy
20.01.2018 15:49:39
Liebe Hannah22,
es ist ganz wichtig, dass Hirntumorbetroffene einen Hausarzt haben, der auch über alle Befunde verfügt und damit eine Grundlage hat, für seinen Patienten einen Reha-Antrag stellen zu können. Da kommt auch der allgemeine Zustand des Patienten hinzu, der Eindruck, den der Hausarzt von einem hat, insbesondere auch vom so schlecht zu beschreibenden psychischen Zustand. Das fließt dann in den ärztlichen Rehaantrag mit ein.
Wenn eine Psychotherapie erfolgt, gibt es auch einen Befund, aber die macht ja nicht jeder.

Ich handhabe es so, dass alle Befunde und Berichte auch bei meiner Hausärztin ankommen, ich habe sie natürlich auch.

Du solltest Deinen derzeitigen Hausarzt bitten, die Akte vom vorigen Hausarzt anzufordern. Oder Du gibst ihm alle Befunde, denn ohne Arzt funktioniert ein Rehaantrag schlecht.

Eine AHB wird im Krankenhaus beantragt, aber eine Reha vom Hausarzt, der seinen Patienten umfassend kennt.
KaSy
KaSy
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