
Eva[a]
Hallo zusammen,
seit August 2003 wurde mein Vater bereits zweimal an seinem Glioblastom operiert (letzte OP 02/04), Hochdosis-bestrahlt und hat zwei Chemotherapien "verschlissen" (Temozolomid und Glivec/Litalir).
Leider bildet sich jetzt 4 Wochen nach der 2. OP nicht nur wieder ein Rezidiv im Tumorbereich, sondern auch ein 2. Tumor an anderer Stelle.
Es sieht außerdem so aus, dass es meinem Vater zusehends schlechter geht Motorik rechts sehr schlecht. Sprache noch schlechter und was mir besonders Sorgen macht, ist, dass er inzwischen fast nur noch schläft, bei den einfachsten Aktivitäten (z. B: Fühstücken) zittert und selbst das fast nicht mehr geregelt kriegt. Außerdem wird er zunehmen aggressiv, was die ganze Angelegenheit noch schwerer macht (besonders für meine Mutter, die das überhaupt nicht wechseln kann).
Außerdem habe ich eine schwerbehinderte Mutter, die den ganzen Tag als Schmerzpatientin unter hochdosierten Opioiden steht (manchmal auch Morphinen) und völlig überfordert ist. Auch ich habe Familie mit zwei Kindern, von denen die Ältere gesund ist, aber mein Sohn (5) unter den Folgen einer extremen Frühgeburt immer noch leidet und viel Fürsorge benötigt. Einzelkind bin ich auch noch, do dass ich mir die Anstrenuungen nicht mit irgendjemanden teilen kann.
Auch wenn es egoistisch klingt: Ich habe das Gefühl, dem Ganzen so langsam nicht mehr gewachsen zu sein.
1. Ich weiß nicht mehr, wie ich meinem Vater noch helfen kann, will aber auch nicht aufgeben. Auch ist der finanzielle Rahmen meiner Eltern alles andere als gut, so dass sie sich außer einer Putzhilfe, die einmal wöchentlich für drei Stunden kommt, nicht weiterhelfen können (was natürlich viel zu wenig an Hilfe ist).
2. Durch die vielen Termine, die ich sowohl für meinen Vater, als auch für meine Mutter wahrnehme (was ich durchaus gerne mache), und durch die vielen Stunden der Fürsorge, die Beide nötig haben, werde ich selbst andauernd an den Rand meiner Kraft getrieben, so dass ich inzwischen schon zwei körperliche Zusammenbrüche hatte und mir eine fiebrige Grippe nach der anderen einfange. Leider kriege ich die ganze Angelegenheit auch zunehmend psychisch immer weniger in die Reihe.
3. Das Ganze führt u.a. auch dazu, dass ich meinen Sohn (Therapien) fürchterlich vernachlässige und dass meine Tochter bereits Verhaltensauffälligkeiten zeigt.
4. Mein Mann, der bis jetzt die ganze Angelegenheit gut mitgetragen hat, zeigt zunehmend weniger Verständis für all das und wird immer unzufriedener, was sich auch auf unsere Ehe auswirkt (als Ehefrau binn ich inzwischen ein Null). Auch finde ich in ihm immer weniger einen Gesprächspartner.
Wer kann mir sagen, was ich noch tun kann und wie ich das Ganze irgendwie in die Reihe bringen kann.
Muß ich mich wirklich damit abfinden, meinen Vater aufzugeben?
Langsam habe ich das Gefühl, selbst zu einem Fall für einen Psychiater zu werden, wobei mir auch hier allein die Zeit für Termine schlichthin fehlen würden. Irgendwie komme ich mir auch mies dabei vor, bei den ganzen Problemen, die meine Eltern haben, an mich selbst zu denken und das Gefühl zu haben "schlapp" zu machen.
HILFE!
Für jede Hilfe und Anregung ist dankbar
Eva