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Swantje65

Hallo, nur 3 Monate nach einem epileptischem Insult auf der Skipiste, anschliessender Diagnose Glioblastom, ist meine Freundin 2 Monate nach der OP heute morgen gestorben. Seit 2 Wochen war sie nicht mehr bei Bewusstsein. Nach der OP wuchs der Tumor wieder so schnell, dass von Bestrahlung und Chemotherapie abgesehen wurde.
Sie wurde 51 Jahre, war immer gesund und sportlich und hinterlässt mein Patenkind von 11.
Ich bin so traurig und weiss nicht, wie ich gut mit dem Kind umgehen soll. Ich möchte sie gerne stützen, aber auch ablenken. Ist das in Ordnung?
Es ist so schnell gegangen, dass wir alle mental nicht hinterher kommen.
Vielen Dank,
Swantje

amaryllis62

Guten Morgen liebe Swantje,

herzlich willkommen hier im Forum. Es ist gut, dass Du dich an all die netten Menschen hier wendest. Oft können liebevolle Worte ein ganz klein wenig trösten in dieser für euch alle sehr dunklen und traurigen Zeit.
Fühle dich einfach umarmt und gedrückt.

Ich bin selber 51 Jahre und habe meine Tochter im Februar 2013 durch ein Ponsgliom verloren.

Lebt dein Patenkind jetzt bei Dir und wie weit ist sie informiert?
Meines Erachtens ist es wichtig, sie mit der Wahrheit vertraut zu machen und euch beiden ganz viel Raum für die Trauer zu lassen. Alles darf jetzt sein und ist richtig. Es gibt kein Richtig oder falsch. Ein Trost ist, dass Kinder und Jugendliche oft viel besser mit der Trauer umgehen können als Erwachsene.
Es gibt auch sehr gute Lektüre zu diesem Thema.
In der ersten Zeit begreift man oft noch gar nicht, dass der geliebte Mensch nicht mehr da ist und realisiert es häufig erst sehr viel später. Mir helfen Rituale und immer wieder die Tränen rauslassen.
Einen Trauerprozess kann man nicht verdrängen. Er holt dich sowieso immer wieder ein.
Laßt euch einfach Zeit.

Fühle dich etwas getröstet und scheue dich nicht immer wieder über den Schmerz zu sprechen.
Viel Kraft und Mut zum Weitergehen. Die Energie deiner Freundin wird immer um euch sein.
amaryllis62 mit der Energie ihrer starken Tochter

Jenny33

Liebe Swantje,
was soll ich dir raten...erstmal möchte ich dir schreiben, wie leid mir dein/euer Verlust tut. Das ist echt immer wieder unglaublich, wie schnell dieses Gliosblastom wächst und wie unerwartet es einen selbst und seine Mitmenschen trifft und wie wenig zeit ihr zum abschied nehmen hattet.
Ich denke, dass du mit einem 11 jährigen Mädchen alles thematisieren kannst...und nicht "drum rum" reden musst,bzw. sie fragen kannst, was sie braucht. Es gibt aber auch gute Anlaufstellen mit ausgebildeten Fachkräften, die in so akuten Situationen weiterhelfen können.
Es ist eine schwierige Aufgabe, die dir da gestellt wurde: dein eigener Schmerz; und den Schmerz eines anderen auffangen. Ich bete für euch und wünsche euch das allerbeste!!!

tinchen

Liebe Swantje,
mein aufrichtiges Mitgefühl für diesen Verlust und viel Kraft für die nächsten Wochen, Monate ...
So richtig begreifen kannst du das alles sicher erst im Laufe der Zeit..
Ich denke, dem kleinen Mädchen hilft es am meisten, wenn du einfach für sie da bist. Wenn du ihr Zeit schenkst, immer ein Ansprechpartner bist..
Ein Rezept dafür gibt es ganz sicher nicht...

Alles Liebe, für die erstmal nicht einfache Zukunft
tinchen

mona

Hallo,ich umarm dich mal und sei offen mit dem Patenkind.Lg mona

Swantje65

Hallo, ich danke euch sehr für eure Unterstützung und eure warmen Worte. Mein Patenkind war beim Tod dabei. Sie fand es schön und hat für ihre Mutter ein dchönes Kleid aus gesucht. Ich bin sehr offen mit ihr, aber finde auch Ablenkung wichtig.
Es ist nur so ein Schock, dass es so schnell ging. Nach der OP gingen die Ärzte noch von einem Jahr aus.
Herzliche Grüße an alle Mitfühlenden,
Swantje

gramyo

Liebe Swantje,

fühlt euch beide, du und dein Patenkind , umarmt und mit großem Mitgefühl , von mir verstanden. Du kannst bei deinem Patenkind eigentlich überhaupt nichts falschmachen, wenn du nur einfach für sie da bist.

Sie braucht jetzt Menschen um sich, die sie lieben und ihre Mutter geliebt haben. Wenn sie traurig ist und weint, gib ihr den
Rückhalt , dass sie das darf und das weinen gut ist.

Wenn sie zornig und wütend ist, gib ihr ebenfalls auf diese Reaktion , alle Liebe , zu der du fähig bist. Man ist , gerade als Kind, auch durchaus zornig, dass die Mutter nicht mehr da ist.

Da ja leider deine freundin so schnell"ins Licht ging", wirst du und dein Patenkind erst mit der Zeit realisieren, dass sie nicht mehr real da ist.

Mein Partner ist vor 2,5 Monaten "ins Licht gegangen". Wir konnten aber sehr schön voneinander Abschied nehmen.Du musst nicht glauben, dass sie im Koma nicht eure Liebe und Zuneigung gespürt hat. Das fühlen alle, die sich von hier verabschieden.

Ein Trost für euch kann wirklich sein, dass diese von uns so geliebte Menschen immer in unserem Herzen und auf der "Seelenebene" mit uns verbunden sind. Sie begleiten uns in ein neues Leben, eben in einer anderen Dimension.

Wir wünschen euch ganz viel Ruhe, gegenseitige Liebe und Trost
Gramyo und ihr Mann, der immer bei ihr ist, tief im Herzen

2. Teil
Habe gerade deine Antwort an die anderen gelesen. Wunderschön, das dein Patenkind sich von ihrer Mama verabschiedet hat und das Kleid ausgesucht hat.

Meine Enkel haben für ihren Burkard Bilder gemalt und an die Luftballons gehängt , die zu ihm aufstiegen.

Dein Patenkind wird sich die Ablenkung holen und Hilfe einfordern, welche sie braucht. Da sind Kinder viel autentischer.

Duracell-Ull

Liebe Swantje, es schmerzt und macht so unendlich traurig ... lass Dich umarmen und Dir wenigstens ein kleines Hallo sagen und Dir und Deinem Patenkind viel Kraft zu wünschen. Sag ihr bitte auch, wie viele Menschen immer an ihrer Seite sein werden!!!

Sandyy

Liebe Swantje,
es ist so traurig...und ja, es ist einfach unglaublich, wie schnell so ein Glioblastom wachsen kann und wieder nachwachsen kann.
Bei uns ist es auch so, dass das Glioblastom meiner Mutter so schnell wächst :(( Selbst die Ärzte sind erstaunt, dass es innerhalb so kurzer Zeit zum ausgedehnten Progress gekommen ist.
Da kommt man tatsächlich mental gar nicht hinterher, den negativen Krankheitsverlauf überhaupt zu begreifen.
Bei anderen Krebsarten hat man doch meist viel mehr Zeit...

Für so ein kleines Mädchen ist es natürlich umso schlimmer seine Mutter zu verlieren. Und sie hat ja den ganzen traurigen Verlauf miterlebt :( Es tut mir sehr leid.
Ich wünsche euch viel Kraft! Sie wird immer in euren Herzen sein.
liebe Grüße
Alexandra

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