Hallo Ice,
viele Dinge haben ja schon Anita, Heide und 2more in ihren Beiträgen geschrieben und kann diesen Meinungen zustimmen.
Mir ist nun nicht bekannt, ob deine Mama schon vor dem Okt. 13 Ausfälle hatte, ob sie sich erst später zeigten usw. - Es kann auch sein, dass deine Mama vielleicht bereits Veränderungen wahr genommen hatte aber diese nicht für "voll" genommen hat oder verdrängte....
Mit der Diagnose und der erst späteren Möglichkeit der Op hat sie sich garantiert bereits innerlich Gedanken gemacht was kommen wird. Ich bin zwar 6 Jahre jünger als deine Mama, kann mich, als selbst Betroffene mit anderen Folgeschäden, in sie hinein versetzen.
Es war für sie ein ganz traumatisches Erlebnis nach der Narkose aufzuwachen und zu merken, dass nichts mehr ist wie es vorher war.
Sie konnte, wie du beschreibst fast nichts mehr...sie konnte sich noch nicht einmal mehr verständlich mit zu teilen....Das allein ist schon furchtbar. Mit jeden Tag merkte sie immer mehr Defizite, dann noch die Refluxstörungen, die eine künstliche Ernährung zur weiteren Lebenserhaltung notwendig machten und und und - was ist das für eine Lebensqualität ???
Sie war mehr als lange zur Reha, um ihr dort Hilfe zu geben Defzite zu verbessern und zu beseitigen. Sie hat bereits tolle Fortschritte geschafft und ihr wird ambulant zu Hause weiter geholfen. Sicher werden noch kleine Fortschritte und Verbesserungen kommen. Aber für deine Mama ist trotz allem erst einmal ihre Welt zusammengebrochen. Sie hat ihre Selbstständigekeit vorerst verloren und muss sich weiter künstlich ernähren... Die leidest mit ihr und möchtest ihr unbedingt helfen, weil es deine geliebt Mama ist... Es erfordert deinerseits unwahrscheinlich viel von Geduld und Gelassenheit von dir, denn auch das muss auch deine Mama erst erlernen und mit ihrer Situation umzugehen. Ihr Lebesmut ist derzeit knapp am Nullpunkt, deshalb das nörgeln und keine Lebensfreude...
Da kannst dich nur ganz vorsichtig herantasten, Eure Hilfeangebote überfordern sie, deshalb auch das Nörgeln...(da spreche ich voll aus eigener Erfahrung!!). Sie kann vieles als Bedrängung auffassen, denn ihre Schaltzentrale muss sich noch sehr regenerieren. Hat sie während des Reha Aufenthaltes psychologische Betreuung erhalten. Wie hat sie auf dies reagiert oder ist sie bereit diese anzunehmen? Dann versuche wegen ihrer Defizite einen Neuropsychologen einzubinden.
Gute und "schlechte" Tage werden deine Mama weiterbegleiten, das lernt zu akzeptieren - das kann Monate und länger dauern.
Da du ja schon viele Monate stille Leserin im Forum warst, weißt du aus den Berichten, das es niemals mehr so sein wird wie es vorher einmal wahr und es ist schwer zu verstehen.
Versuche auch mal nur stiller Beobachter bei ihr zu sein, gib ihr etwas Zeit,
ich habe mich meinen Kindern, als Mutterinstinkt, auch erst sehr spät anvertraut. Meine Familie weiß nun, wie sie mir am besten hlefen können.
Du schaffst es mit deiner Mama auch.
Ich wünsche Euch dazu unermesslich viel Geduld, Kraft und Energie diesen Weg in absehbarer Zeit gemeinsam gehen zu können.
Ganz liebe Grüße Stöpsel