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MamasTochter

Hallo zusammen,

manchmal weiß man einfach nicht wie man sich in Worte fassen soll.
Meiner Mama geht es leider gar nicht mehr gut.
Bevor sie komplett bettlägerig wurde ging es ihr drei Tage relativ gut und wir hatten sogar Pläne für einen Kurztripp gemacht.

Plötzlich ging es ganz schlagartig und sie konnte sich vor Schmerzen nicht mehr bewegen.
Sie isst nur noch ganz wenig und trinkt auch wirklich wenig.
Die Palliativärzte sagen uns dass wir eigentlich die Nahrungszufuhr komplett einstellen sollen. Wir kriegen es aber nicht übers Herz. Schließlich nimmt sie ja noch ein bisschen zu sich. Sie könnte jedoch sich daran verschlucken und davor haben wir Angst. Wir haben Angst davor was uns noch erwartet. Wir möchten nicht mehr dass sie leidet Sie hält unsere Hand ganz feste und versucht immer positiv zu bleiben und lächelt. Oftmals starrt sie aber auch einfach ins Leere.
Sie ist so stark, so bewundernswert.
Wir haben so eine Angst vor dem Abschied.
Wir wissen leider, dass es wirklich bald soweit ist. Dieser Gedanke macht uns verrückt. Wir sind als Familie zusammen zu Hause müssen diesen Tag einfach abwarten.

Ich wünsche mir einfach dass sie friedlich einschläft. Es klingt so hart, jedoch möchte ich sie nicht mehr leiden sehen. Sie hätte das niemals gewollt. Es tut so weh.

LG

Gan64

Hallo, guten Morgen

Erstmal wünsche ich Euch viel Kraft für die schwere Zeit, die Ihr nun durchmacht, es ist schön, dass Ihr als Familie bei deiner Mutter Zuhause seid und sie liebe Menschen um sich hat.

Zu dem Essen und Trinken:
Wenn deine Mutter etwas essen oder trinken möchte, dann würde man ihr das doch nicht vorenthalten wollen.
Oft ist es aber so, dass der Patient selbst gar nichts mehr essen oder trinken möchte und nur die Angehörigen das wollen, aus Hilflosigkeit um überhaupt etwas zu tun, aus dem Gefühl heraus, Essen und Trinken gehört doch zum Leben dazu.
Es ist aber normal, dass der Patient nichts mehr möchte, wenn er sich auf seinem letzten Weg befindet.
Wichtig ist aber, dass der Mund nicht austrocknet.
Waschlappen mit Wasser oder Tee getränkt, damit befeuchten oder ein bisschen dran saugen lassen.
Viele mögen auch, etwas Sprühsahne in die Wangentasche zu bekommen.
Lippenbalsam gegen raue Lippen.

Ich wünsche Euch alles nur Liebe und Gute!
Gan

SkiAdler

Hallo Mamas Tochter,

ich kann deine Worte gut nachempfinden.
Auch ich musste meine Mama am 13.04.2021, nach 2 Jahren und 7 Monaten mit der Diagnose Glioblastom, gehen lassen.

Die Wochen davor waren sehr schwer, genau wie du es auch beschreibst.
Man sieht seine Mama leiden. Man hat viele gemischte Gefühle: Hilflosigkeit, Angst, Wut und Trauer.

Es wird noch viele verschiedene Phasen des Trauerns geben.
Auch die Zeit der Krankheit durchläuft man noch einmal auf eine ganz andere Art.
Meine persönliche Erfahrung, wo ich doch vor dem Tag die meiste Angst hatte, empfand ich es im nachhinein als eine Art "Frieden" für Mama.
Es war kein Leid zu spüren, kein Schmerz auf Mamas Seite. Hatte Sie doch die Wochen zuvor so unendlich gelitten.
Ich wünsche Dir viel innere Ruhe und Kraft für diese Zeit.

Falls du möchtest, können wir gern Kontakt halten über das Forum. Auch ich schaue hin und wieder mal rein, um alles begreifen zu können und einen Umgang mit den letzten 2,5 Jahren zu finden und auch mit der jetzigen Zeit.

LG SkiAdler

TumorP

Hallo Mamas Tochter,
leider verlängert die Nahrungsaufnahme den Leidensweg. Irgendwann will Deine Mama auch nicht mehr das wenige essen. Nur noch "etwas" / Schnabeltasse trinken. Bei meiner Mutter half auch das Morphin nicht mehr. Sie ist dann (November 2020) mit fast 96 leider qualvoll gestorben.
Ich würde die Nahrung nicht "reindrücken". Die Palliativärzte "sollen" die möglich Schmerzinfusion / Spritze geben.
Liebe Grüße

Gan64

@TumorP

War deine Mutter denn in palliativer Betreuung?
Nur Morphium ist manchmal für Hausärzte typisch... dabei helfen oft Opiate in Verbindung mit Cortison/Novalgin/Tavor oft viel besser, um Schmerzen (und auch Angst) zu nehmen. Palliativ-Ärzte sind genau auf sowas geschult. Qualvolles Sterben muss nicht sein!

MamasTochter

Hallo zusammen,

kurzes Update: heute isst Mama normal und hat sogar Kaffee getrunken.
Wie ein Wunder. Sie schläft auch ruhig und ist am lächeln.

Wie geht das?
Natürlich freuen wir uns sehr.
Anscheinend fangen die Medikamente an zu wirken...

LG

TumorP

Hallo Mamas Tochter,
meine Mutter war seit fast 5 Jahren wegen der Demenz im Altenheim. Vorher haben wir sie in Ihrem Haus - 1 km entfernt von uns gepflegt. 3 x am Tag war jemand von uns da und hat sich um essen und trinken gekümmert. 1 x die Woche kam jemand zum putzen. Im Heim war es NICHT "schön". Ging dann aber nicht mehr anders. Meine Frau hatte die Kopf OP - danach die EPI Anfälle. Somit konnte ich sie nicht mehr allein zu meiner Mutter lassen. Ich war noch voll am arbeiten.
4 Wochen vor dem Tod war sie noch im Krankenhaus - Demenz - Corona Zeit - Operation - ein Keim im Fuß - Unterschenkel - wurde nicht mehr beherrscht - Unterschenkel abnehmen? Wir haben uns für nein entschieden. Zurück ins Heim - Antibiotika abgesetzt - es fing "alles" an zu "faulen". Es wurden vom Palliativarzt die Mittel verabreicht - es war ein langsamer - schmerzvoller Tod.
Nutzt die Zeit mit Eurer Mutter....
Viele Grüße

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