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liisa

hallo forianer,
ich weiss langsam nicht mehr weiter, jetzt haben wir zweimal bevacizumab chemo gehabt und es wird anstatt besser immer schlimmer. mein mann wird zunehmend verwirrt, gesamtkörperschmerzen, nestelt die ganze nacht mit den fingern auf seinem betttisch, will nicht mehr fernsehen, guckt ganz abwesend. vor der chemo konnte er noch stehen, jetzt kann er nur noch liegen,
seit freitag werden wir von einem palliativteam betreut, unsere hausärztin hat das veranlasst. er kann seit ein paar tagen nicht mehr richtig sehen, ein auge ist manchmal ganz zu und beide augen brennen.
kennt das jemand?
kann es sein, daß bevacizumab gar nichts bringt?
gruß an alle, liisa

phylia

Hallo Liisa,
es tut mir furchtbar leid, aber ich denke, das bedeutet nichts gutes.
Bei meinen Mann war der Tumor trotz ChemoTemodal + Avastin gewachsen, haben dann Anfang des Jahres auf CCNU umgestellt und Avastin abgesetzt.
Es wurde noch mal eine Bestrahlung durchgeührt, alles hat nichts gebracht, der Tumor hat sich ausgeweitet.Bei meinen Mann ging es dann im August los, das er komische Sachen erzählt hat, er hat in allem ganz schnell abgebaut. War dann Mitte September 2 Wochen auf Palliativstation in der Jankerklinik und als er dann am 01.10. nach Hause kam, ging alles ganz schnell. Er hat sich fast nur noch übergeben usw...., konnte ganz schlecht sehen, garnicht mehr richtig sprechen und schlucken, kam dann am 16.10. wieder auf Palliativstation und ist dann am 24.10. verstorben.
Liebe Liisa, bitte sei jetzt ganz tapfer, ich wünche Dir und Deinem Mann alles Gute, in Gedanken bin ich bei Euch, ich umarme Dich ganz herzlich.
Wir haben bis zum Schluß gekämpft und gehofft, aber diese Krankheit ist unberechenbar, es tut mir so leid, so zu schreiben, aber man möchte auch nicht, das sie so unendlich leiden müssen.
In Gedanken bin ich bei Euch, liebe Umarmung
LG Phylia

tomas

Liebe Lisa,
Ich muss aus der Erfahrung die ich mit meiner Tochter gemacht habe bedauerlicherweise zustimmen aber hoffe das für dich es nicht so kommt. Ich möchte da auch nicht hart erscheinen, meine Tochter ist leider am 29.09.2014 unter ähnlichen Vorzeichen sehr sanft entschlafen. Es tut mir sehr sehr leid verbringt die Zeit so eng wie es nur geht.
Thomas

gramyo

Liebe Lisa und ihr Mann,

in Gedanken umarmen dich jetzt hier viele Menschen aus dem Forum und wünschen dir, eben halt auch ich, sehr viel Stärke und ruhige Kraft....

Leider, leider wissen wir alle, dass auch Avastin auf die Dauer nicht hilft...In der Veröffentlichung von Zodiac "Deklaration" steht so ein für mich wunderbarer Ausdruck, wo es um den Wechsel von der Heilung zu dem

Zustand "Wohl-befinden" geht.....

Ich glaube, dass dein Mann diese "Wohl-befinden" jetzt von dir und allen Betreuenden braucht....

Er beginnt vielleicht jetzt schon....Diese Erfahrung haben so viele hier gemacht, die eine geliebte Person verabschiedet haben,......der friedlichen Akzeptanz des Abschiednehmens.....

Ich habe diese Zeit mit Burkard als eine sehr kostbare, ausgesprochen innige Verbundenheit mit ihm, ja man könnte fast sagen , genossen....

Sie ist einfach aussergewöhnlich.....

Auch schon häufiger geschrieben , aber es behält seine Gültigkeit....
Diese Liebe... die dann zu dem geliebten Menschen sich in einem ausbreitet... ist bar jeder Vorstellung... pur und rein....weil sie einfach
.... "IST".... In einer friedvollen, ultimativen Größe....

Ich wünsche euch von Herzen , dass ihr diese kostbare Zeit habt und dennoch gut medizinisch und pflegerisch betreut seid....

Fühle dich liebevollst umarmt und sehr gut verstanden
deine Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben... für immer... und dadurch auch im Hier und Jetzt

P.S. An alle Forianer.
eigentlich wollte ich mich ja vom Forum verabschieden... es ist mir nicht möglich... Es gehört wohl zu meiner Trauerarbeit weiterhin dazu...aber ich werde weniger schreiben....

Welle2013

Liebe Liisa,
Gramyo schrieb mir damals unter großem Vorbehalt und großer Vorsicht, daß vermutlich mein Sonnenschein auf dem letzten Stück seines Weges ist.

Es öffnete mir die Augen! Natürlich war es so! Und so konnte ich anfangen, Abschied zu nehmen, während andere noch von einer Bestrahlung fasselten.

Ich konnte die letzten Schritte mit ihm gemeinsam gehen, bei ihm sein und einfach nur an seinem Bett sitzen, mit ihm Musik höhren. RUHE... nichts anderes ist mehr wichtig, als beieinander zu sein.

Er spürt Deine Sorgen aber auch Deine innere Abwehr, daß unumstößliche wahrzunehmen.

Ich bin Gramyo sehr dankbar dafür, daß sie sagte, was kein anderer tat: Er geht, gehe den Rest des Weges mit ihm.

Weil ich dann an seinem Bett weinen konnte, .... erstmals nach fast 10 Monaten gerenne... Und loslassen, .... nicht meinen Sonnenschein. Das hab ich noch nicht geschafft. Aber das Gerenne und Gehetze, das konnte ich loslassen ....

Ich wünsche Dir ganz viel Unterstützung in tatsächlicher Hinsicht, damit Du Ruhe und Zeit für Deinen Abschied hast ...

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

dirlis

Liebe Liisa,

ich möchte dir Mut machen.
Versteh mich bitte nicht falsch, Mut nicht Hoffnung, leider.
Auch mein Mann hat sich am 10.9. auf den Weg gemacht...

Der Weg war zwar anstrengend für ihn und auch für mich physisch wie psychisch. Aber am Ende war ich froh, dass er es geschafft hat.
Und ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich im Freundeskreis für Verwirrung gesorgt habe mit dieser Formulierung, denn die Freunde, die nicht unmittelbar im Sterben begleiten konnten, können kaum nachvollziehen, dass es eine Erleichterung für meinen Mann und auch für mich selbst war, als er dann friedlich gegangen ist.

Das ich ihn begleiten konnte und durfte, gibt mir heute ein Gefühl der Ruhe und hilft mir den Alltag mit allen Sorgen, wo er immer sehr fehlt, besser zu bestehen.

Es ist gut, dass Ihr ein Palliativteam zur Unterstützung habt. Eine gute Begleitung ist wichtig und für ihn und für Dich ebenso wertvoll.

Sei herzlich gegrüßt von Dirlis

liisa

liebe phylia, dirlis, thomas, gramyo und welle,
es sieht mies aus. gestern sagt mir die palliativärztin , er liegt im sterben. einer der neuen Tumore sitzt am Stammhirn und die atemaussetzer werden immer länger. unsere Nachbarschaft hilft mir mit sitzwachen. ich bin langsam ganz wacklig auf den beinen. er kann nicht mehr essen und nicht mehr trinken, er kann nicht mehr schlucken. die ganzen medis, also vimpat, orfiril, lyrica, tavor, Morphium etc geht jetzt subkutan über tropf.

heute nacht habe ich ihm die lippen mit wasser befeuchtet und ein paar tropfen in den mund gegeben und gefragt" bärli, tut dir das gut?" da sagt er klar und deutlich "leider nein". ich frag mich die ganze zeit, ob er alles bewusst mitbekommt?

liebe grüsse
liisa

phylia

Liebe liisa,
Du musst jetzt ganz tapfer sein, ich wünschte, ich könnte jetzt bei Dir sein, um Dich zu trösten. Bei meinem Mann war es genau so, der Tumor ist zum Stammhirn gewandert und alles wurde schlechter. Bitte halte durch, nutzt die letzte Zeit noch für Euch, das wird Dich Dein ganzes Leben bekleiden.Ich war meinem Mann dankbar, das er auf mich gewartet hat, das war uns ganz wichtig.Ich glaube mein Mann hatte noch sehr viel mitbekommen. Als ich am Sterbetag bei ihm war, hatte ich ca. noch 30 Minuten, ich habe viele liebe Dinge gesagt und mich für die schöne zeit mit ihm bedankt, er wurde mit der zeit immer ruhiger, die spüren, das man da ist, das glaube ich ganz fest. Ich werde jetzt die ganze Zeit an Euch denken und schicke Euch eine ganz liebe und warmherzige Umarmung.
LG phylia

Sverige

Liebe Liisa,

ich bin in Gedanken bei dir. Der letzte Abschnitt eures gemeinsamen Weges liegt jetzt vor euch. Ich konnte meine Mama auch bis zum Ende begleiten. Es ist traurig aber auch tröstlich.

Ich wünsche Dir von Herzen noch Kraft, und es ist kaum zu glauben welche Kräfte man noch mobilisieren kann, um deinen Mann bis zum Schluss zu begleiten.

Diese Zeit ist sehr sehr wertvoll und später auch tröstlich.

LG
Sverige

liellie

Liebe Liisa,
Ich wünsche dir viel Kraft in den nächsten Stunden... Lass ihn in deinen Armen einschlafen.... Hier scheint die Sonne, ein herrlicher herbsttag... Ich gehe jetzt eine Runde spazieren, denke an meinen Mann ,der vor einem Jahr gestorben ist und ganz fest an euch! Herzlichst, liellie

Nicky

Liebe liisa,

ich möchte mich meinen Vorschreiberinnen anschließen und dir aus der Ferne Trost und Kraft schicken.

Das,was du beschreibst,war bei meinem Mann auch so ,er konnte 4 Tage vor seinem Gehen nicht mehr reden und deutete mit dem Zeigefinger zum Himmel,da wurde mir bewusst,er zeigt mir,daß er bald gehen wird.

Dein Mann bekommt alles mit ..mein Mann lag zwei Tage nur noch da und schlief,meine Söhne,meine Schwägerin,mein Schwager und ich waren bei ihm und haben uns verabschiedet,ich sagte ihm noch alles,was ich ihm sagen wollte,mit dem Versprechen,daß wir uns wiedersehen werden,danach liefen ihm die Tränen aus den geschlossen Augen und die Leute im Hospiz sagten mir,daß er alles mitbekommen hat.

Der Abschied auf Raten geht jetzt dem Ende zu,es tut mir unendlich leid,das ihr jetzt auch auf dem Weg seid,ich denke an euch und schicke dir viel Kraft,drücke dich lieb aus der Ferne.

Deinem Mann wünsche ich ein friedliches Gehen in die andere Welt,ohne Schmerzen,ohne Leid ..ich hoffe,das ihr in Ruhe und Frieden "auf wiedersehen" sagen könnt,denn ein Lebe wohl ist es nicht,wir werden sie wiedersehen..irgendwann und weiter unseren gemeinsamen Weg gehen.

In Gedanken an euch und herzlichst Nicole,die ganz tief in ihrem Herzen weiß,daß ihr Heinz-Willi nur vorausgegangen ist.

Welle2013

Und hier zitiere ich für DICH "unseren Seelenvogel"

"Der kleine Seelenvogel spürte, dass er sich nun auf die Reise begeben musste.

Leise sprach er zu seinen Gefährten:
"Liebe, niemals war ich ohne dich!"
"Freundschaft, mit dir habe ich so vieles geteilt!"
"Geborgenheit, mit dir habe ich mich so wohl gefühlt!"

Da machten sie sich bereit, ihn zu begleiten.
Hoch hinaus flog nun der kleine Vogel
in da unbekannte Land und war ganz ruhig,
ganz ruhig und ohne Angst,
denn er war nicht allein."

Du wirst mit ihm den Weg bis zum Ende gehen, ... Und er wird wissen, daß Du da bist und er gehen kann. Weil er weiß, daß er gehen darf, weil Du ihn läßt! ... Die Größe dieser Augenblicke bekommt der Himmel nicht zurück, sie gehören Euch!

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

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