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Fußballfan

Bei meinem Ehemann wurde durch MRT ein Tumor (ca. 2 cm Durchmesser) ziemlich genau in der Mitte des Kopfes diagnostiziert.

Eine Biopsie konnte aufgrund vieler Blutbahnen nicht durchgeführt werden. Dies ergaben die Bilder. Mein Ehemann war bereits unter Narkose.

Während einer erneuten, 8stündigen OP, bei dem der Kopf geöffnet wurde, wurde dann festgestellt, dass es wahrscheinlich kein Tumor ist, sondern evtl. ein Aneurysma. Der Kopf wurde daraufhin wieder geschlossen.
Das Nachsorge MRT hat dann ergeben (3 Wochen nach dem ersten MRT), dass sich der "Tumor" seltsamerweise um die Hälfte verkleinert hat.

Die Ärzte können nicht bestimmen, um was es sich eigentlich handelt.

Nun wollen die Ärzte den Kopf wieder öffnen, um an der betroffenen Stelle eine Probe zu nehmen und wenn möglich, dann gleich zu entfernen.

Hat jemand Erfahrungen?
Kann es wirklich sein, dass man in der heutigen Zeit nicht weiß, um was es sich handelt?
Können Tumore wirklich kleiner werden?

Prof. Mursch

Jede Klinik hat ihre "vertrackten" Fälle von Patienten, bei denen irgendwie alles anders läuft, als man sich das so vorgestellt hat. Mehr kann man dazu wohl nicht im Internet sagen.
Wenn ein Aneurysma vermutet wird, sollte man wohl eine Angiografie durchführen. Da man aber eine Biopsie durchführen will, denkt man wohl nicht mehr dran?
Tumoren, die kleiner werden, sind selten, manchmal werden Lymphome kleiner, wenn der Patient Kortison erhielt. Was sonst noch kleiner wird, ist eher kein Tumor.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Redza88

Hallo Fußballfan,

für einen genauen Befund ist meistens ein Histologischer Befund notwendig (Biopsie).
Auch in der heutigen Zeit wo man viel über Tumore weiß gibt es immer wieder Dinge die es so vieleicht noch bei keinem 2. anders wo auf der Welt gegeben hat, zumindest nicht veröffentlicht.

Manche Tumore können schrumpfen oder sogar ganz verschwinden, wenngleich das eher die Ausnahme als die Regel ist.

Hat dein Mann irgendwelche Beschwerden? Da der Tumor ja anscheinend kleiner geworden ist, wundert es mich etwas, dass er erneut operiert wird und nicht weiter beobachtet wird.

Man kann gut verstehen das viele Ärzte lieber "keine Diagnose" als eine "auf Verdacht" abgeben ohne sich selbst sicher zu sein.

Für deinen Mann und dich alles Gute!
LG Felix

Fußballfan

Hallo Prof. Mursch,

vielen Dank für Ihre schnelle Analyse.
Ihre Antwort ist etwas beruhigend, vor allem, dass ein Tumor eher nicht kleiner wird und die Tumormarker eigentlich auch keinen Hinweis auf einen Tumor zulassen.
Kortison wurde meines Wissens auch nicht verabreicht. Also ist es Möglicherweise auch kein Lymphome.
Es scheint sich also um einen dieser "vertrackten" Fälle zu handeln.
Ich möchte nur vermeiden, dass sich mein Mann noch einmal einer hochriskanten OP unterziehen muss, die dann möglicherweise wieder ohne Ergebnis endet.
Außer dem MRT oder der Angiografie gibt es wohl keine Möglichkeiten mehr Sicherheit herzustellen, was sich im Kopf meines Mannes befindet, oder ist vielleicht noch eine weitere Option bekannt, die evtl. in Frage kommen könnte?

Stek

Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht noch ein FET-PET.
Soweit ich das beurtelen kann,wäre es wohl bei dir Heimatnah machbar.

Gruß

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