Hallo,
habe seit ca. 5 Monaten die Diagnose erhalten: Tuberculum sellae Meningeom mit direktem Kontakt zum linken Sehnerv. (Zufallsbefund im MRT aus anderen Gründen veranlasst). Das Meningeom ist zwar noch relativ klein (ca. 8mm), aber leider seit 2012 um ca. 3mm gewachsen. Denn ich war seit 2012 regelmäßig (aus anderen Gründen) im MRT und das Meningeom wurde erst jetzt ( Anfang 2014) entdeckt, ist aber RETROSPEKTIV auf den Vorbefunden (MRT Bilder seit 2012) auch schon zu erkennen und war 2012 noch kleiner (ca. 5 mm).
Für eine sofortige Behandlung /OP sprechen:
1) die jetzt noch geringe Größe des Meningeoms, die ja eine OP für den Chirurgen leichter macht
2) die sehr heikle Lage des Meningeoms, da DIREKTER Kontakt zum linken Sehnerv (es reicht auch knapp an das Chiasma heran).
3) die Aussage, dass .- WENN Sehstörungen (Gesichtsfeldausfälle, Visusminderung etc) auftreten- diese durch eine DANN SPÄTER noch erfolgende OP (wahrscheinlich??) nicht mehr reversibel sind---> diese Frage ist nicht eindeutig geklärt.
Ich habe nun die bekannten Optionen.
1) sofortige OP
2) Abwarten und regelmäßige Kontrollen (Augenarzt und MRT)
3) Bestrahlung, wobei hier Gamma und CyberKnife ausscheiden, da Risiko der Erblindung bei der Einzeitbestrahlung zu hoch sei. Es bliebe evtl. noch die Protonen- bzw. Schwerionenbestrahlung.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, was richtig ist, und habe entsetzliche Angst davor, die falsche Entscheidung zu treffen.
Verständlicherweise ist die Erblindung (auf beiden Augen möglich im worst case bei mir) meine größte Angst. Nur kann ich bei allen 3 o.a. Optionen erblinden. Meine psych. Belastung hierdurch ist enorm, auch vor den regelmäßigen Augenarzt- Untersuchungen (alle 3 Monate) habe ich Angst, da bekanntlich die Gesichtsfelduntersuchung ja auch sehr subjektiv ist und von der psych. Belastung auch beeinflusst wird.
Mich würde interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen /Entscheidungen treffen musste? Wie haben Sie das bewältigt?
Auch würde mich interessieren, ob jemand mit einem Meningeom mit der Protonen- Schwerionenbestrahlung Erfahrungen hat ?
Könnte es auch sein, dass das Meningeom nicht weiter wächst? Wie kann ich wissen, WANN es den "nächsten Schub" im Wachstum macht, da es ja bekanntlich nicht kontinuierlich wächst, sondern eher diskontinuierlich. Wenn ich "zu früh" ins MRT gehe zur Kontrolle, riskiere ich vielleicht, den nächsten "Wachstumsschub" nicht zu erkennen, wenn ich "zu spät" ins MRT gehe, ist das Meningeom vielleicht schon gewachsen und nicht mehr total operabel. (Jetzt höchstwahrscheinlich noch komplett operabel). Eine OP wäre bei mir quasi präventiv dann jetzt durchzuführen, aber ich habe große Angst davor.
Fühle mich wie vor der Wahl: "Pest oder Cholera", egal, was ich mache, es KANN falsch sein. Das macht mich psychisch ziemlich kaputt, ich schaffe das leider nicht allein und bin ziemlich allein mit der ganzen Sache und verzweifle an dieser Entscheidung, die ICH allein treffen muss. Das ist mir schon klar.
Dennoch: vielleicht kann mir hier jemand "Entscheidungshilfen" oder Erfahrungen geben?
Wäre sehr, sehr dankbar dafür!