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Thema: Türkeiurlaub ratsam?

Türkeiurlaub ratsam?
Pipo
20.08.2013 18:56:46
Hallo zusammen,

vorweg zu meiner Person: Ich bin die Frau von Sascha, der seit der Diagnose eines Astrozytoms III hier unterwegs ist und schon mehrfach erhellende Antworten bekommen hat, dafür auch von mir vielen Dank.

Unsere aktuellen Überlegungen drehen sich um Folgendes: Seit klar ist, daß Sascha nach Abschluß der Radio - Chemotherapie noch nicht in Reha gehen wird, beschäftigen wir uns ein wenig mit Urlaubsplanung für Mitte September. Mein Schatz hatte sich auf Norderney als Ziel eingeschossen und wir hatten beinahe schon ein Hotel gebucht, bis er mich heute Mittag mit dem Wunsch überfiel, lieber in die Türkei fliegen zu wollen.

Wegen möglicher Risiken durch den Flug haben wir schon Kontakt mit dem Düsseldorfer Chirurgen aufgenommen und harren noch seiner E-Mail. Ich gehe auch davon aus, daß sich jemand findet, der uns die medizinischen Eckdaten auf türkisch zusammenfaßt und hinsichtlich mitzunehmender Medikamente berät.

Meine Bedenken ranken sich hauptsächlich um mögliche Komplikationen vor Ort. Natürlich kann sich auch jeder gesunde Mensch bspw. eine Magen- Darmgeschichte einfangen. In Saschas Fall wäre ich in einer solchen Situation zumindest deutlich unenspannter, auch weiß ich aus eigener Anschauung, daß es dort dauert, bis ein Krankenwagen zur Stelle ist, was ja im Fall eines evtl. Krampfanfalls (er hatte nur einmal einen kleinen vor der OP und bekommt deswegen auch keine Medikamente) problematisch sein könnte. Meine Sprachkenntnisse beschränken sich auf eine verständliche Teebestellung und wären in einem möglichen Arztgespräch nicht hilfreich. Demgegenüber steht, daß nach vier Wochen kombinierter Strahlen-/ Chemotherapie seine Blutwerte im Rahmen sind, vermutlich nicht zuletzt dank der komplementären Medikation, und so laut der Strahlentherapeutin zumindest kein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Im Moment geht es ihm körperlich ganz gut, was sich ja für die Zeit nach den bevorstenden sechs Temodalzyklen nicht vorhersagen läßt. Wir waren bereits zweimal in diesem Hotel und insofern weiß ich, daß er sich dort wirklich gut erholen könnte - ich mich vielleicht auch, falls ich meine diesbezügliche Sorge gebändigt bekomme.

Natürlich gönne ich ihm diesen schönen Urlaub und möchte ihm da nicht in die Parade fahren, andererseits möchte ich keine unverantwortbaren Risiken eingehen, zumal Norderney ja eine schöne Alternative böte und wir nicht ganz auf einen Urlaub verzichten müßten. Sascha kann meine Bedenken nicht wirklich nachvollziehen und ich versuche gerade herauszufinden, ob meine Sorgen übertrieben oder begründet sind, kurz, was das Beste für meinen Mann ist.


Entschuldigt meinen langen Beitrag, ich übe noch und wahrscheinlich spiegelt diese Ausführlichkeit durchaus mein zerrissenes Bauchgefühl wider. Würde mich sehr über Rückmeldungen freuen.

Danke und liebe Grüße
Natascha
Pipo
Harry Bo
20.08.2013 19:16:36
Hallo natascha,

ich finde Deine Sorgen auch etwas übertrieben. Ich weiss zwar nicht wo ihr hin wollt, aber Ärzte und Krankenhäuser gibt es dort genug. Auch die deutsche Sprache ist dort weit verbreitet. Mit englisch gehts zur Not immer.
Wenn er sich eine Infektion holt, Magen Darm oder ähnlich, ist er nicht anders zu behandeln als ohne Astro.
Selbst im Falle eines epileptischen Anfalls ist eh meist keine ärztliche Behandlung nötig, da man wartet bis der Anfall vorüber ist.
Sollten dramatische Kopfschmerzen und neurologische Ausfälle vorkommen, warum eigentlich?, dann hilft Cortison erstmal.
Fliegen ist auch kein Problem, da hatte noch nie ein NC bei einem hier Bedenken.
Nur den MRT Termin solltet ihr wegen Urlaub nicht verpassen. Am besten direkt nach der Auswertung losfliegen und das Leben geniesen.

Gruß Harry
Harry Bo
Pipolino
20.08.2013 19:28:46
http://www.alibey-resorts.com/index.php/de/ali-bey-club-manavgat

Sorry Schatz, das musste sein und gehört zur umfassenden Meinungsbildung einfach dazu.


In diesem Forum feht übrigens ein Danke-Button!
Pipolino
wando
20.08.2013 21:33:27
Liebe Natascha, lieber Sascha,

ein Urlaub ist bestimmt nicht verkehrt. Ich kann Euch beide verstehen. Selbst bin ich aber der Typ, der sich für einen Urlaub hier entscheiden würde aus den von Natascha genannten Gründen - bißchen ein Rückversicherer eben. Aber das muß jeder für sich entscheiden, ob er in der Beziehung etwas "risikofreudiger" ist oder nicht.

Zum anderen ist eine Bekannte von mir auch mal in der Türkei erkrankt, mit Krankenhausaufenthalt und allem - sie war aber überall in den besten Händen und von der Behandlung und Betreuung des Lobes voll.

Eines ist aber besonders wichtig und ratsam - vorher!!! Es muß eine Genehmigung der Krankenkasse vorliegen, wenn Sascha Krankengeld bezieht. D. h. es muß/sollte entsprechend vor Urlaubsantritt ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt werden. Ansonsten kann es passieren, daß der Anspruch auf das Krankengeld erlischt. Bekommt er noch kein Krankengeld, muß der Arbeitgeber informiert werden (sollte er auch bei Bezug von Krankengeld). Tut man das nicht könnte das unter Umständen fatale Folgen haben - und das ist es einfach nicht wert. Es gibt im Internet entsprechende Seiten, wo man das genau nachschauen kann.

Egal, wie Ihr Euch entscheidet, der Erholungs- und Genesungsfaktor steht an erster Stelle und deshalb wünsche ich Euch alles Gute.

Liebe Grüße.

Andrea
wando
vlinder
20.08.2013 22:30:51
Liebe Natascha, lieber Sascha,

ich habe keine Ahnung von Astrozytom. Aber meine Frau hat die Beschwerden (bedrohlich niedrige Thrombozyten und Leukos) erst ganz am Ende der Bestrahlung/Chemo bekommen. Das hilet sich eine Weile, bis die Blutwerte wieder besser wurden. Direkt danach hätte ich also mit ihr nicht gerne in den Urlaub fliegen wollen. Etwas später haben wir eine Kreuzfahrt gemacht, das war sehr schön, allerdingsbekam sie am Abend vor St. Petersburg heftige Herzrhythmusstörungen, hatte sie nie zuvor gehabt. Da war uns schon sehr bange, dass wir dort in ein Krankenhaus sollten. War dann gottlob nicht nötig und wir sind beide heile wieder zurück gekehrt.
Das nicht zum Bange machen, denn Urlaub tut sicher not, und vielleicht wäre eine medizinische Behandlung in einem türkischen Touristenzentrum auch besser hinzukriegen als in Russland, wofür wir nichtmal ein Visum hatten.
Macht was Schönes!
Vlinder
vlinder
Derek
20.08.2013 22:53:29
Hallo Harry Bo,
bin selbst Betroffener, NUR ein Meningeom Klass I, aber so lax wie Du würde ich das Problem bei Pipo nicht beurteilen. Soll jeder machen, wie er will, aber es ist etwas mehr zu berücksichtigen. Hatt er Anfall, dann warten bis Anfall vorbei????So einfach kann man es sich nicht machen. Alles selbst erlebt, und hätte meine Frau nur Englisch im Notfall gesprochen,
dann hätte ich ein Problem gehabt. Liebe Pipo, wenn Du mich fragen würdest, ich würde Norderney vorziehen!! Ich bleibe in Deutschland, es lohnt sich auch hier Urlaub zu machen!! Dann könnte ich auch zu meinen Freunden nach Australien fliegen, wenn Kopfschmerzen, weil zu langer Flug, dann eine Cortison mehr, vielleicht auch 2!? LG Derek
Derek
Irmhelm
20.08.2013 23:16:31
Hallo Pipo,
ich bin auch ein sehr vorsichtiger Mensch,vielleicht zu vorsichtig. Für uns kommt eine Auslandsreise nicht in Frage (mein Mann Glioblastom IV, OP 16.01.012 mit Resttumor). Wir haben das ausführlich diskutiert, mein Mann traut sich auch nicht. Wir haben jetzt am Wochenende zum ersten mal ein paar Tage ausgespannt, und zwar an der Ostsee in Travemünde. Es war sehr schön, mein Mann hat sich wohl gefühlt. Und man hat im Hinterkopf, ach man ist ja in Deutschland, ein für uns sicheres Gefühl und beruhigend.

Also, ich würde auch Nordeney vorziehen.
Bin gespannt wie ihr euch entscheidet. Wünsche aber auf jeden Fall jetzt schonen einen schönen erholsamen Urlaub.
LG
Irmhelm
Irmhelm
Harry Bo
21.08.2013 08:00:49
Ich als Betroffener würde von von meinen Angehörigen ein bischen mehr Unterstützung und Verständnis einfordern, schliesslich ist der Urlaub mehr für mich.

Wenn ich dann bei Regen in Travemünde spazieren gehe, und in Gedanken im Aly Bey mit Longdrink am Pool liege, würde ich vor Wut Schaum vorm Mund haben.
Die Kopfschmerzen auf dem Flug nach Australien wären mir sowas von egal, weil die Freude über Australien in meinem stark verkürzten Restleben wie eine Schmerztablette wirkt.
Ausserdem kann ein Hirntumorkranker einiges aushalten und jammert nicht bei Wehwehchen, wo er doch sehr oft mit dem Tod redet.
Sascha ist zwar mit Astro III noch viel weiter entfernt als ich mit Glio IV, aber mir ist jeder Urlaub in D zu schade und enttäuschend, weil ich in Gedanken nur Malediven, Domrep, Spanien, oder auch Türkei hätte.
Aber wer solche Gefühle nicht kennt, der kann auch in den Schwarzwald oder die Eifel fahren.
Wichtig ist auch, wenn man dann 2 Wochen einen überängstlichen Partner hat, dann vielleicht doch lieber entspannte Eiffel. Nur ich wäre da nicht entspannt, ich wäre jeden Tag wütend, weil um mein Glück gebracht ;-)

Gruß Harry
Harry Bo
Felsquellwasser
21.08.2013 11:53:29
hallo Sascha und die liebende Ehefrau Natascha
Das hatten wir hier noch nicht !!
ich denke in allen Beiträgen steckt so viel Wahres drin,
der erste Urlaub nach der strapaziösen Behandlung ist der SCHÖNSTE,
wichtig ist der Einwand von Wando
-falls Krankengeld gezahlt wird ,muss die KK informiert sein,und genehmigen,darüber hinaus:
-Notfallmedikamente
-Anfallschutz (falls notwendig
-Neurolge fragen nach der Einschätzung,kennt den Patinten gut
-Medikamnten Beschreibung mitnehmen
-im Hotel anrufen wenn ihr da schon ward ,sprechen die Deutsch und sich absichern ,was im Falle eines falles schnell organisiert werden kann
All das sichert dich ,du, die sich Sorgen machst ,ab.

Sascha,ich glaube fest daran ,wenn du es dir so sehr wünscht ,es deine Genesung und den weiteren positiven Verlauf der Therapie vorantreibt.

Sicher ist im Leben ,dass nichts sicher ist, ich finde es so schön ,dass ihr hier BEIDE vertreten seid .

@Harry sei nicht so streng
hier spricht jemand aus ,was viele fürchten als Angehörige und sich vielleicht nicht trauen zu äußern.mhm

Wird interessant ,wie ihr euch entscheidet,Sascha ,was für eine Frau du an deiner Seite hast,du hast recht ,der DANKE Button könnte hier eingeführt werden.

100wasser
Felsquellwasser
Irmhelm
21.08.2013 12:02:38
Hallo Harry Bo,
auch ein Spaziergang im Regen kann schön sein, ist alles eine Sache der inneren Einstellung. Aber wenn du sowieso keine Beziehung zu Nord- und Ostsee hast, kann ich deine Einstellung verstehen. Verbleiben wir doch so, jedem wie er es mag. Ich denke auch, das die Angehörigen auch ein kleines Wörtchen mitzureden haben, denn an ihnen bleibt schlußendlich vieles, wenn nicht alles hängen. Aber das wollen wir jetzt nicht vertiefen.
LG
Irmhelm
Irmhelm
Felsquellwasser
21.08.2013 12:09:45
@Irmhelm
wunderbare Ergänzung
mit einem Lächlen im Gesicht
100wasser
Felsquellwasser
Harry Bo
21.08.2013 13:06:02
Hallo,

ich weiß, ich bin etwas provokant, aber ich finde es wichtig auch einmal nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass es unterschiedliche Priöritäten gibt und die ein oder andere Überraktion vielleicht nur an eigenen, unbegründeten Ängsten liegt.
Für mich wäre ein Nordseeurlaub als ein Ersatz für einen All-Inkl. Urlaub in der Sonne ungefähr wie ein argentinische Filet gegen ne Supermarkt Bullette mit Ketchup.
Natürlich ist das nur von Belang, wenn die Ansichten sehr unterschiedlich sind. Andere können Kompromisse eingehen und trotzdem einen glücklichen, zufriedenen Urlaub genießen.

Könnte ich mich nicht arrangieren und wüsste, das ist warscheinlich meine letzte große Urlaubschance, ich würde sogar alleine fahren.

Und jetzt regt auch nicht weiter über mich auf, sondern macht das beste draus. Ich wollte nur den Blickwinkel vergrößern.

Gruß Harry
Harry Bo
Derek
21.08.2013 13:25:08
Lieber Harry Bo,
verbleiben wir doch einfach so , daß die Entscheidung jeder trifft, wie er es für richtig hält. Der eine nimmt den Kopf runter und rennt los, kein Blick links, kein Blick rechts. Der andere verträgt sogar Regen in Travemünde.
Ich weiß nicht ob Du Deutschland kennst? Aber es ist ein sehr schönes Land, in dem man sehr gut Urlaub machen kann. Man braucht nicht den ganzen Tag unter Palmen liegen, einen Longdrink nach dem anderen schlürfen. Und dann den Freunden zu Hause die Bräune zeigen, die man sich geleistet hat. Es geht auch einfacher. Aber dieses, andere Denken, kommt erst im Alter, bei dem einen mehr und bei anderen weniger. Du gehörst vielleicht zu den letzteren. Akzeptiert, aber Du mußt auch mit Gegenwind rechnen! Danke Irmi, hat mir gefallen!!!
Derek
Pipo
21.08.2013 14:04:48
Hallo an alle und erstmal danke für die große Resonanz,

grundsätzlich: Wenn ich keine anderslautenden Überlegungen lesen wollte, würde ich gar fragen.
Tendentiell sehe ich einer Türkei-Reise etwas entspannter entgegen und fühle mich beruhigter. Es ging ja ohnehin nicht um die Frage, ob Urlaub oder nicht, sondern wo. Dadurch daß Sascha sich innerhalb kürzester Zeit vom Rhein über die Inseln in Richtung türkische Riviera hochgearbeitet hat und die Kurzfristigkeit eine schnelle Buchung erfordert, ist mein Bauchgefühl eben etwas überfordert.
Generell geht es mir in diesem neuen Lebensabschnitt darum, Sascha so gut es geht, zu unterstützen - sei es, wie vor einigen Wochen noch beim Überqueren der Straße oder aktuell bei der Anschaffung eines ganz dringend benötigten Schiffssimulators, der die Hälfte des Wohnzimmers beanspruchen wird. Auch für mich steht die positive Wirkung, die dieser Urlaub und auch die Vorfreude haben können, im Vordergrund; ich möchte und mußte mich aber vergewissern, daß wir nicht zu leichtsinnig sind.

Das Wichtigste, das OK vom Neurochirurgen, steht noch aus, weil der gute Mann selbst in seinem wahrscheinlich wohlverdienten Urlaub weilt und wir uns jetzt per E-Mail an dessen Vertretung gewandt haben.

@Harry, keine Sorge, zumindest bisher hatte Sascha keine überängstliche Frau an seiner Seite und ich habe auch meine "Betreuungsaktivität" immer parallel zur Verbesserung seines kognitiven Zustandes runtergefahren. HarryBo macht Sascha froh (rate, von wem das Zitat stammt).

Erstmal danke Euch allen, über weitere Rückmeldungen freue ich mich natürlich trotzdem und wir lassen Euch wissen, wie es weitergeht.

Liebe Grüße
Natascha
Pipo
gramyo
21.08.2013 15:17:05
Liebe Natascha und auch alle Anderen,

die Welt ist so wunderschön mit Regen , Sonne, Wärme, Kälte, Farben und Gerüchen und sehr liebenswerten Menschen und Tieren und Pflanzen.

Man kann die Welt und doch alles einfach geniessen ! Jeder nach seiner individualistischen Weise.

Vergesst das "denken" und "genießt".

Das wünschen wir hier allen von Herzen
Gramyo und ihr Mann, der sich auf seiner wunderbaren Reise durchs Universum befindet und der trotzdem in meinem Herzen und Leben einen unvergesslichen Platz einnimmt
gramyo
cindra
21.08.2013 15:58:26
Eigentlich ist hier schon (fast) alles gesagt was dafür und dagegen spricht.

Ich selbst fliege im Herbst, allerdings über 3 Jahre nach der OP, in die USA. Solange gewartet habe ich eigentlich nur wegen meiner epileptischen Anfälle, die übrigens immer noch nicht weg sind.

Auch wenn es bisher nur einen Anfall gab so würde ich mir vom Neurologen ein Notfallmedikament besorgen. Dann seid ihr auf der sicheren Seite und könnt einen Anfall auch unterbrechen. Aber die meisten Anfälle dauern eh nur 3-5 min und wenn man die Ursache kennt muss man deshalb auch nicht ins Krankenhaus.

Bedenken würde ich aber auch dass eine Auslandskrankenversicherung die Kosten nicht erstattet wenn sie im Zusammenhang mit der Erkrankung stehen. Das kann u.U. ein sehr teurer Urlaub werden.

Ich wünsche euch dass ihr die für Euch richtige Entscheidung fällt und wünsche Euch, egal wo, einen wunderschönen Urlaub.
cindra
wando
21.08.2013 16:17:00
Hallo Zusammen,

Cindra hat mit der Auslandskrankenversicherung - leider - auch absolut recht.

In den meisten Versicherungen steht sinngemäß der Passus

"...ist die Krankheit bereits bei Antritt der Reise bekannt..."

"...steht die Erkrankung mit einer bereits vorhandenen Erkrankung im Zusammenhang..."

Dann werden keine Kosten übernommen. Das ist auch ein Punkt, an den gedacht werden muß/müßte.

Liebe Grüße.

Andrea
wando
Pipolino
22.08.2013 00:52:54
So, die stellv. Oberärztin hat geschrieben:

„Es handelt sich hier um eine theoretische Gefahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie durch den Flug einen Anfall erleiden ist sehr gering.
Ich würde in die Türkei fliegen!“

Soweit sind also die flugtechnischen Bedenken ausgeräumt.

In der Türkei haben wir einen deutschsprachigen Bekannten, der uns ggf. Behilflich sein kann und ganz in der Nähe ein kleines Krankenhaus mit 7 deutschsprachigen von 15 türkischen Ärzten. Die Uniklinik Antalya ist nur eine Autostunde entfernt und hat eine neurochirurgische und strahlentherapeutische Klinik.

Das hört sich doch alles ganz gut an. Schatzi-Chef ist etwas entspannter und morgen wird gebucht.

teşekkür ederim und bis die Tage
Pipolino
Felsquellwasser
22.08.2013 08:26:34
ab in den Urlaub
wann gehts los?
ach ja ,mein Neurologe meinte damals nach Chemo und Bestrahlung;
"sie können im Flugzeug leben ,nur zum Tanken müssen sie runter."
wünsche euch ,Sonne Meer und alles was euch wichtig ist :-)
herzlich 100wasser
Felsquellwasser
Mausi
22.08.2013 12:24:06
Hallo Pipo,
ich möchte mich im Grunde genommen Harry Bo anschließen.
Mein Mann hat ein Glioblastom, Op Sep 2012, mit Resttumor.
Im Januar 2013 habe ich zu ihm gesagt, dass wir mit dieser Erkrankung nirgendwo hinfliegen. MRT Ende April war super. Mein Mann wünschte es sich so sehr noch mal in die Türkei zu fliegen...also wurden die Ärzte befragt, Genehmigung von der Krankenkasse geholt und gebucht.
Anfangs hatt ICH bedenken, MRT Anfang Juli noch besser.Notfalls hätten wir storniert.Wenn das MRt schlecht ausgefallen wäre, haääten wir größe Sorgen als die teuren Stornokosten gehabt.
Wir waren jetzt Ende Juli 10 Tage in der
Türkei und haben alles richtig gemacht. Die Krankheit haben wir zu Hause gelassen, es war als ob eine schwere Last von uns fiel. Leider holt der Alltag einen schnell wieder ein. Wenn alles weiterhin so gut geht, fliegen wir nächstes Jahr wieder.
Genießt den Urlaub.Wenn es geht lasst vorher ein MRT machen und wenn möglich ,die Chemo vor oder nach dem Urlaub.
Deine Sorge ist nicht übertrieben. Ich spreche aus eigener Erfahrung.Dennoch
ich habe den Urlaub auch genossen. Es war unser erster Urlaub zu zweit, ohne Kinder oder Freunde und er war wunderschön.
Liebe Grüße Mausi
Mausi
Asteri
22.08.2013 22:28:03
Hallo Sascha, hallo Natascha,

das klingt doch super! Ich wünsche Euch auf jeden Fall einen schönen Urlaub, in dem alles glatt läuft und so wie ihr (vor allem Sascha) euch das wünscht.

@Harry Bo, ich finde Deine Worte überhaupt nicht provokant - im Gegenteil sie haben mir sozusagen aus der Seele gesprochen! Ich hatte und habe auch das Problem, das Familie und Freunde meine Urlaubspläne (die realisierten und die kommenden) nur bedingt gut finden und sich verständlicherweise sorgen, mich aber dennoch mit gemischten Gefühlen ziehen lassen. Gut, was sollten sie auch anderes machen ;). Ich war vor der Diagnose (Krampfanfall und Diagnose während des Urlaubs in Südamerika) neugierig auf andere Menschen und Kulturen und sehr reiselustig und bin es glücklicherweise noch immer. Der blöde Tumor hat mir einen Urlaub versaut, das reicht! Operiert wurde ich im November, im März bin ich für einige Tage nach Paris gefahren, zum Schrecken aller alleine und es hat mir wahnsinnig gut getan. Keiner kannte mich oder die Krankheitsgeschichte, niemand wollte mich in Watte packen, keiner zuckte erschreckt zusammen, nur weil ich genießt oder gegähnt habe. Ich wurde behandelt, wie jeder andere auch! Das klingt vielleicht etwas undankbar gegenüber denen, die sich sorgen, aber manchmal ist das ziemlich anstrengend. Ich habe mich jedenfalls frei und befreit gefühlt und das hat sicher zur weiteren Genesung beigetragen. Im Sommer folgte der 1. Flug und ja, ich bin im Meer schwimmen gewesen, viel und oft und auch das hat mir einfach nur gut getan. Im Herbst folgt eine Fernreise.

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden und rausfinden, was für sie/ihn gut ist. Das das der eine oder andere nicht nachvollziehen kann oder will, ok, aber es ist schließlich unser Leben und unsere Lebensqualität.

In diesem Sinne, viel Spaß unter der türkischen Sonne,
Asteri


PS: Für's Fliegen kann ich Ear Planes nur empfehlen.
Asteri
Pipolino
27.02.2014 16:02:06
Nur aus aktuellem Anlass, wegen einer Nachfrage in einem anderen Thread bezüglich Flugerfahrung, hole ich das Thema nochmal kurz nach oben.

Alle Bedenken waren - zumindest in meinem Fall - vielleicht begründet, aber es ist mir nichts passiert. Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen. Vom Flug habe ich praktisch nichts gespürt außer den üblichen ganz leichten Druckschmerz im Innenohr aufgrund es Kabinenüberdrucks.

LG Pipolino
Pipolino
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