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LENA

Seit Februar 2014 mein Sohn 25.hat ein Rezediv an Sehenerv. Die kombination (alle 14 tagen) Bevacicumab Avastin mit CECENU, eben so hoch dosierte cortison. Erst hat es gut angeschlagen, nun ab Juni kamen Seheschwäche, die rechte Hand kribellte immer mehr. Heute sieht er verschwommen und dopelt. Seine rechte Seite Bein und Hand hat taub Gefühl. Er bewegt sich aus eine zimmer zu andere wie ein eisene ungeölte Mann, hat oft Knie schmerzen. Mein Sohn hat mir schon paar mal gesagt das er nicht mehr Leben möchte und am besten würde er eine todesspritze holen. Ich bin lauter am weinen. Weiß garnicht wie ich Ihm erklären soll. Es tut mir schrecklich weh Ihn so zusehn...

Hat jemand für mich ein Rat?

Vielen Dank im voraus

Iwana

Hallo Lena

Ich stehe an einem ähnlichen Punkt. Immer mehr Verlust der Mobilität. Oft fühle ich mich wie ein Roboter. Bei mir ist es die linke Seite die verloren geht. Ich brauche immer wieder Punkte, Menschen und Freunde wo ich sehe, ja es lohnt sich weiter zu kämpfen. Eine Todesspritze braucht man in der Situation nicht, ich denke ein Abbruch der Therapien würde reichen um das Leben frühzeitiger zu beenden, den Kampf aufzugeben. Ich habe einen Sohn für den ich weiter kämpfe und am Leben bleibe, wenn er mir abends mit seinen 8 Jahren ins Ohr flüstert Mami ich liebe dich und ich einen schlechten Tag hatte, dann weiss ich für was ich am nächsten Tag aufstehe. überlegt euch für was euer Sohn die Motivation zum weiterleben haben könnte? Ev. ein Besuch von einem Freund? Jede Woche etwas kleines wäre schon schön... kann auch ein neues Hobby sein, ein Haustier um das er sich kümmern muss. überlegt euch doch gemeinsam etwas oder hast du eine Idee?

Iwana

Die andere Seite ist aber auch wirklich das Thema sterben mal zuzulassen und mit ihm z. Beispiel zu diskutieren wie er sich das vorstellt und wo? Hospiz?Bei euch zu Hause? Bis an welchen Punkt er die ganzen Therapien noch nehmen will. Ich denke er macht sich darüber sicher schon seine Gedanken und es wäre ev. entlastend wenn er mal darüber sprechen könnte. Da müsst ihr als Familie schauen wie ihr das macht. Wenn Ich dies Thema mit meinem Mann anschneide (erst letzthin wieder) dann laufen viele Tränen, doch das ist nicht schlecht. Danach kann ich jedenfalls wieder besser atmen, Druck ist weg...
Es tut mir leid und ich weiss wie hart es ist, es sind wie diese zwei Wege die sich immer abwechseln sich vom Thema Tod zum Thema weitermachen angeln und je nachdem wie es einem körperlich geht braucht es viel mehr damit man bereit ist noch überhaupt weiter zu machen... das ist wahrscheinlich schwer zu verstehen... Wenn Heilung in Sicht wäre kein Thema. Aber wer spricht davon???
Gruss Iwana

Aniko

Liebe Lena,

habt Ihr vielleicht in Erwägung gezogen, einen Psychoonkologen zu kontaktieren? Im Allgemeinen wollen das die Männer nicht. Und Du brauchst in dieser extrem schwierigen Situation sicherlich auch psychologische Betreuung. Frage mal den Hausarzt, die Krebshilfe oder auch Bekannte, ob sie eine Anlaufstelle in der Nähe für solche Situationen kennen.. Dienstags ist auch das Sorgentelefon der Hirntumorhilfe für Dich da.

Liebe Grüße
Aniko

kala05

Hallo Lena,
ich fühle mit dir. Es ist kaum zu ertragen, seinen Liebsten beim Kampf gegen diese Krankheit hilflos zusehen zu müssen. Ich kann mich den anderen Beiträgen aber anschließen. Eines ist bei dieser grausamen Krankheit klar; es gibt keine Heilung und der Verlauf ist bei jedem Betroffenen anders. Es ist für uns Angehörige tragisch und schwierig, zu wissen, dass der Abschied zwangsläufig bevorsteht und diesen Weg bis zum Ende gehen zu müssen, mit all seinen großen Hürden. Aber es gibt uns auch Chancen. Leider konnte mein Paps die Wahrheit um diese Krankheit und die Prognose nicht annehmen, so dass wir als Angehörige die Wahrheit allein ertragen und mit uns ausmachen mussten. Ich möchte dir aber keine Angst machen. Viele hier im Forum berichten trotz der schwerwiegenden Diagnose von einer sehr intensiven Zeit mit ihren Liebsten, in der im Angesicht der Krankheit trotzdem, oder gerade deswegen ein Austausch über Ängste, Gedanken und Gefühle möglich ist/war. Das dein Sohn den Lebensmut verloren hat, kann ich trotzdem nachvollziehen. Ihr solltet euch aber gerade deshalb ernsthaft überlegen, welchen Weg ihr gehen wollt, denn wie lange der Weg noch dauern wird und was euch noch bevorsteht, kann euch niemand genau sagen. Nach unseren Erfahrungen der letzten Wochen kann ich dir/euch guten Gewissens die Betreuung in einem Hospiz empfehlen. Mein Paps wurde hier sehr würdevoll auf seinem letzten Weg begleitet und meine Mama konnte Tag und Nacht bei ihm sein, ohne die Last der Situation allein tragen zu müssen. Wichtig ist aber in jedem Fall --> REDEN und den Schmerz und die Gedanken und Ängste zu teilen. Auch was das angeht wurde meine Mama im Hospiz zunächst gut aufgefangen. Trotz allem benötigt sie jetzt eine psychologische Behandlung, um mit den heftigen Erfahrungen der letzten 3 Monate und dem Verlust klarzukommen.

Ich wünsche deinem Sohn und dir viel Kraft für die kommende Zeit !!! Fühl dich gedückt.

LG
Kala

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