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Thema: Tumor ist entfernt, aber in den Gedanken ist er noch da.

Tumor ist entfernt, aber in den Gedanken ist er noch da.
Shutterfly
28.03.2018 23:56:37
umor ist entfernt, aber in den Gedanken ist er noch jeden Tag da

Hallo ihr Lieben!

Mein Tumor wurde vor ca. 2,5 Jahren operativ entfernt (er war sehr kompliziert zu entfernen, aber gutartig). Aber immer noch denke ich mehrmals täglich an ihn oder eine Situation aus dem Krankenhaus.
Geht es euch auch so?

Liebe Grüße,
Judith
Shutterfly
camundongo76
29.03.2018 11:22:01
Hallo Judith!
Bin 2015/16 zweimal an einem Aneurysma und einmal an einem Epidermoid operiert worden. Hatte anfangs große Probleme mit Alpträumen, habe auch täglich darüber nachgedacht. War dann ein paar Mal bei einem Psychosomaten. Dort habe ich EMDR gemacht. Das hat zumindest gegen das Grübeln zu Hause ganz gut geholfen. Allerdings bekomme ich, wenn ich unterwegs bin, durch bestimmte Gerüche oder Stimmen, die mich an die OPs erinnern, immer noch Panikattacken. Damit habe ich mich abgefunden. Was hattest Du für einen Tumor?
Viele Grüße, Katrin
camundongo76
Hopeness
29.03.2018 11:55:39
Hallo Shutterfly

Sowas nennt man wohl ein postopertives Trauma, wenn du es selbst nach mehr als 2 Jahren nicht aus den Gedanken verbannen konntest. Möglicherweise hat sich daraus auch eine Angststörung gebildet die behandelt gehört. Vermutlich wird es hier einer psychologischen Betreuung bedürfen um deine Seele zu reparieren.

Dass man in den ersten Monaten danach noch stündlich und täglich über seine Erkrankung und die Folgen nachdenkt, ist gewiss nicht untypisch. Aber die Abstände sollten sich je weiter die Operation zurück liegt vergrössern. Vor den Kontroll MRTs ist es dann allerdings wieder allgegenwärtig.

Die meisten Betroffenen hier stellen ihr gesamtes bisheriges Leben nach der Therapie auf den Prüfstand, verändern vieles um ihr Leben neu aufzugleisen und so auch Automatismen zu brechen. Ablenkung und Beschäftigung sind die besten Therapeuten.

Aber schlussendlich muss jeder seinen Weg aus dem Trauma finden. Es gibt viele Wege, aber man muss sie gehen...
Hopeness
asteri1
29.03.2018 15:27:49
Mir geht es auch so, mittlerweile denke ich aber nicht mehr täglich an die Zeit im Krankenhaus. Meine Op war 1995. Die Erinnerung zurück sind aber nicht unbedingt negativ behaftet. Es sind eine Aneinanderreihung von Bildern und Eindrücken, die in meinen Kopf als Film in einer Endlosschleife abgespielt werden. Wieso soll ich nicht daran denken, dass waren doch die wichtigsten Momente in meinem Leben.
asteri1
Hopeness
29.03.2018 15:41:47
Das schlimmste ist einfach der Tag der Diagnose und die Stunden danach. Du kannst nicht klar denken, weisst nicht wie es weitergehen soll, was auf dich zukommt und wie du es deiner Familie und Freunden beibringen sollst, ohne in Selbstmitleid zu versinken.

Als ich mir dann mehr und mehr Wissen über die Art des Tumors aneignete und meinen Neurochirurgen zweimal zum Gespräch traf, ging es bergauf. Nach der zweiten Audienz gab ich die Einwilligung zur OP und verliess sein Arztzimmer mit einem lächeln. Erst drei Tage nach der OP hatte ich nochmals ein mentales Tief, dass ich mir selbst nicht erklären konnte. Aber ich glaube einfach dass in diesen zwei total traurigen Tagen der ganze Schutzschild abbrökelte, den man sich vor solch einem Eingriff aufbaut und die Erleichterung über die erfolgreiche OP. Mein Zimmerkollege hatte da nicht so viel Glück und doch zeigte er nie, wie ihm das ganze zusetzte...
Hopeness
asteri1
29.03.2018 17:14:06
.
asteri1
2Federbomber
30.03.2018 11:02:45
Frohe Ostern

Ja ich denke auch noch fast jeden Tag daran..
14.11.17 Zufallsbefund, paar Tage später Gespräch mit Neurochirurg und gleich OP Termin geholt, 6.12.2017 OP
Zumal ich jeden Tag daran erinnert werde,... Narbe eincreme mit Narbencreme,zwicken,stechen,jucken, der noch taube Kopf etc....Das Mützenaufsetzen, war ich noch nie nur jetzt wegen nach OP...

Bei mir kommt noch dazu das ich letztes Jahr,wie viele andere auch meinen Arbeit verloren habe, seit kurz vor Ende Krankgeschrieben......Nur abeschlossene Lehre und Berufpraxis,kaum PC Kenntnisse,keinen Führerschein. Staplerschein hat mich mein Ex Vorgesetzten nicht machen lassen Grund, er hielt mich zu blöd dafür...., Qualifikationen habe ich SOO gesehen fast keine

Rücken kaputt soll bei Belastungsphasen Rückenstützgürtel tragen, Habe Grünen und grauen Star auf beiden Augen, beide Ohren Tinnitus,...
Lt. Neurologin stimmt was nicht mit meinen Beinnerven ist in abklärung,sowie warte ich wieder auf Blasenspiegelung weil bei dieses Jahr letzter war ein roter Fleck zu sehen von dem wir nicht wissen ob der noch vom Dezember vom Blasenkatheter ist oder ob das was anderes ust....
Ach ja Dranginkontinenz ,deswegen ie Blasenspiegelungen


Das alles drückt...nächsten Monat das 3.x kopf durchleuchten seit 20.2.18...


Mein Tipp suche Dir Psychologen und verarbeite das...Ich werde mir auch einen suchen,zumal die neue in Praxis nur grundsachen in psychosachen macht,meine "alte" ist in Rente und die neue ist mehr Neurologin ....
2Federbomber
PepeS
30.03.2018 12:09:30
Wenn du wieder eine Arbeit hast und somit eine Aufgabe 2federboomer dann geht es auch wieder aufwärts.

Ein Pschologe kann da auch nix machen.. ;)

Wenn du wieder ne Aufgabe hast und einen Tagesrhytmus dann wird das alles wieder.

Krank schreiben geht ja auch nicht so lange..

Außerdem immer positiv denken und Freude am leben haben.

Eine OP am Kopf kommt für mich nicht in frage, ich lasse einmal im Jahr MRT machen und beobachten.
PepeS
2Federbomber
30.03.2018 12:41:27
PepeS

Ja stimmt schon...Aber auch schon Jaahre vor Ende....Mobbing,abdere waren halbgötter im Drücken .....Aber Wir bis auf den exclusiven Club wurden immer belogen,beschwichtigt verarscht...Un das Jahrzehnte lang...Nur weil die vermutlich um unsere "Schwäche" wussten..

Außerdem schleppe ich noch vieles mit mir rum...Tod der Großeltern,der Eltern,privates und Firma hängt im Großen Zeh sam den ganzen Erlebnissen dort..Gab mal ne Zeit,fast jeden Tag geweint, war ich nicht die einzige, in Firma,das kommt ja gut für Chefs.Zielscheibe wird man da...

Irgendwie schwebt bei mit die letzten Jahre Depri um Kopf...dauernd niederdrückerei,hinterläßt seine Spuren..


Beim Psychologen kann mann mal sich auskotzen über alles....

Im momend ist der Kopf das wichtigste...alles andere jetzt hintendrann......

Es geht ja immee weiter,ob man will oder nicht...
Da kann brauch mann sich nicht zuschämen dafür das mann "schwach" ist und richtige Hilfe braucht,oder in Anspruch nimmt..Da werden vikeicht einem die Augen geöffnet,gestärkt und erhobenen Kopfes da rauszufinden...Jeder ist anders, andere laufen da durch ohne urgendwie davon "beeindruckt " zu sein. Und wieder andere stolpern..kommen ohne Hilfe kaum hoch



Schöne Ostern
2Federbomber
asteri1
30.03.2018 12:47:39
@PepeS: Aus Deinen Beiträgen kann ich entnehmen, dass Du nicht die beste Meinung von Psychiatern und Psychologen hast. Ist das eine angelesen Meinung oder hast Du schon schlechte Erfahrungen gemacht?
asteri1
PepeS
30.03.2018 12:51:22
Ich habe zum Glück noch nie einen Psychologen benötigt.

Kenne aber Leute die dort waren und nur drüber gelacht haben..nix gebracht..die sagten die haben selbst nen Knall die Psychologen, naja verständlich..

Ich halte auch gar nix von denen stimmt ;)

ich mein..was soll ich dort? ich erzähl bestimmt nicht einem fremden Menschen meine Probleme ;) nee nee geht niemanden was an
PepeS
PepeS
30.03.2018 13:06:42
2federboomer..kopf hoch du findest wieder einen Job.

Muss ja weiter gehen :-)
PepeS
2Federbomber
30.03.2018 14:04:39
Pepe S

Ich war auch früher eher ablehbent gegen,wue ich sage Coutchdoktor..

Aber wenn mann wie ich ein geringes Selbstwertgefühl hat, immer ja sagt, nicht dagegen kann ohne nasse Augen ,und alkes reinfrisst...
Das sind dann DIE Lieben unfreundlichen Nachbarn,die irgendwann platzen und schlimmstenfall dann soo ausrasten das Sie mordend rumlaufen...

Ist Dir noch nie aufgefallen wenn wenn dann die restlichen Anwohner gefragt werden....
Antworten immer fast gleich...

Freundliche,zuvorkommende Nachbarn.....


Vor allem mit Mann überalles reden??? Will ich zwar,aber er ist nicht so drauf...mit Fremden oder Kollegen hab ich schon immer den besseren Draht gehabt
2Federbomber
PepeS
30.03.2018 14:07:27
Ja..jeder Mensch ist anders...

Für mich ist das nix. Psychologe..

Aber wem es hilft dann ist es ja ok..
PepeS
Shutterfly
09.04.2018 22:00:16
Vielen Dank für eure Antworten! :)
Dann bin ich ja nicht die Einzige, die noch häufig an den Tumor/die Zeit im Krankenhaus denken muss...

camundongo7629.03.2018 11:22:01
da hast du ja auch eine Menge durch! Ich habe auch oft Panikattacken...
Ich hatte ein Hämangioblastom im Kleinhirn. War gutartig, aber sehr komplex und schwer zu entfernen...

Liebe Grüße!
Shutterfly
camundongo76
10.04.2018 10:05:44
Hallo Judith!
Ist es komplett raus? Mein Epidermoid ist nur teilreseziert. Bin aber fast schon froh, dass ich es habe. Sonst wäre das Aneurysma wohl nicht entdeckt worden. Ob ich dann noch leben würde?

LG, Katrin
camundongo76
Grünes Haus
10.04.2018 22:32:51
Ich glaube auch,das ist normal wenn man immer wieder an das Ereignis zurück denkt und die damit verbundenen Erlebnisse und Momente, die man durchstehen müsste.Dies kommt immer wieder hoch und hilft vielleicht mit,alles zu verarbeiten, aber von Mensch zu Mensch wird das unterschiedlich sein.LG an alle
Grünes Haus
Shutterfly
10.04.2018 22:42:50
ja, mein Tumor konnte - entgegen der Erwartungen - komplett entfernt werden. zum Glück! aber diese Zeit hat mich sehr geprägt. denke jeden Tag daran.wobei es nicht nur negative Erinnerungen sind. auch positive mit viel Dankbarkeit.

habe nur immer das Gefühl, dass mein Umfeld es nicht so ganz verstehen kann. Glaube denen rede ich zu viel darüber... sagen tut es keiner, aber habe irgendwie das Gefühl...
Shutterfly
camundongo76
11.04.2018 11:03:37
Ich habe auch nicht nur negative Erinnerungen. Nach den OPs war ich immer total euphorisch!
Mir hatten die Termine in der Psychosomatik wirklich viel gebracht. Da konnte ich alles loswerden und musste nicht meine Familie damit behelligen. Unsere Zwillinge sind jetzt 7, die sollten von allem möglichst wenig mitbekommen.
camundongo76
Tumble
25.05.2018 15:25:03
Hallo Shutterfly!

Ich denke oft an die Zeit im KH aber nicht täglich.

Bei mir war es auch ein Kleinhirnhämangioblastom, mit 4. Ventrikel dicht.

Seit anderthalben Jahren bin ich regelmäßig beim Neuropsychologen, das ist einfach eine große Entlastung. Dort muss ich mich für die erworbene Behinderung nicht rechtfertigen und kann meine geänderten Fähigkeiten neu kennenlernen.
Das braucht Zeit. Erst habe ich gedacht ich sei so langsam. Stimmt aber garnicht: Hat sich halt viel geändert!

LG
Tumble
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