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Thema: Tumor > Ödem im Kleinhirn

Tumor > Ödem im Kleinhirn
Elisabeth[a]
23.08.2003 18:21:43
Guten Tag,

meine Mutter hat einen Gehirntumor rechtsseitig im Kleinhirn, der inoperabel ist. Sie hat einen Tremor und kann den rechten Arm und das Bein (eingeschränkt) nicht mehr kontrollieren.
Im letzten Sommer bekam sie nach der Cortisoneinnahme eine schwere Lungenentzündung. Cortison wurde ausgeschlichen. Seit November nimmt sie H15 ein. Jetzt ist der Tumor (5x4 cm) etwas gewachsen, ein Ödem hat sich gebildet und meiner Mutter geht es sichtlich schlechter. Sie kann sich kaum noch mit dem Gehwagen fortbewegen, also auf den Beinen halten. Dazu kommen starke Sprachstörungen und häufiges Verschlucken. Sie hat aber keine Schmerzen und Schwindelgefühle. Gerade wurde die Pflegestufe lll bewilligt. Eigentlich wollte sie kein Cortison mehr nehmen, aber scheinbar gibt es keinen anderen Weg ...
Kann es einen Rat geben, ob Cortison jetzt doch die bessere Alternative ist und wie hoch die Dosierung sein sollte? Sollte es zusammen mit H15 und Glyzcerinsaft genommen werden und über welchen Zeitraum?

Vielleicht kann uns auch jemand etwas über den evtuell weiteren Krankheitsverlauf sagen. Worauf müssen wir uns einrichten?
Wir wollen, dass unsere Mutter weiterhin in ihrer Wohnung versorgt und verpflegt wird, eine Hospizbetreuung ist gegeben. Aber dafür muß viel geplant und organisiert werden, da mein Bruder und ich beide in anderen Städten leben.

Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar
Elisabeth
Elisabeth[a]
Claudia[a]
25.08.2003 08:38:05
Meiner Mutter ging es drei Monate nach OP wieder schlechter. Nach Wiedereinführung von Cortison in sehr hohen Dosen war sie nach 2 Tagen sofort wieder besser dran. Das H15 denke ich braucht sie dann nur noch, wenn sie daran fest glaubt. Das Cortison ist halt ganz schön härter, vor allem wenn der Tumor wieder wächst.
Meiner Meinung Erfahrung nach braucht jemand der einen Tumor hat ständig eine Person, die sich um ihn kümmert - ständig erreichbar um einen herum - vielleicht mit Piepser. Es wäre auch gut, wenn die gleiche Person jeden Tag sich um die Mutter kümmern könnte, zumindest für eine Stunde, man merkt dann die Veränderungen besser und sie kommen nicht auf einen Schlag. Gehirntumorpatienten können, wie meine Mutter, geistig dehr viel an Defiziten kompensieren und man merkt es dann doch nicht so, wie es wirklich um sie steht.
Da der Verfall im Endstadium sehr schnell ging bei meiner meiner Mutter innerhalb drei bösen Tagen mussten wir uns von ihr verabschieden und ich von anderen Fällen hier aus dem Forum andere Erfahrungen gehört habe, lässt sich der Verlauf schlecht vorhersagen.
Im Forum einfach mal suchen unter Glioblastom IV.
Plant auf alle Fälle die beste Versorgung eurer Mutter und schaut, dass sie so wenig wie möglich allein ist. Sie könnte Krampfanfälle bekommen, die unkontrollierbar auftreten und durch Hinfallen und aufschlagen noch mehr Schreckliches verursachen.
Gebt sie nicht in ein Pflegeheim sondern eher in ein Hospiz, wenn es so weit ist. Die Leute dort haben eher Zeit zu reden und sich um den Sterbenskranken zu kümmern.


Ich wünsche euch viel Kraft und viel Zeit.
Claudia[a]
Elisabeth-D.
26.08.2003 14:46:42
Liebe Claudia,

vielen Dank für deine sorgende Antwort.

Ich bin seit über einem Jahr regelmäßige Besucherin des Forums und es ist mir klar, dass jeder Krankheitsverlauf anders ist und so eine Frage scheinbar blöd ist. Für mich ist eben die Hoffnung, unserer Mutter ein bisschen Würde zu lassen wichtig. Deswegen die Frage: jetzt doch wieder Cortison, um Erleichterung zu verschaffen.
Meine Mutter wird ganztägig und betreut hat einen großartigen Freundeskreis. Wir haben eine Pflegedienst etc. und für uns steht fest, sie wird nicht ein Pflegeheim kommen. Trotzdem ist dann die Realität plötzlich doch ganz anders. Darauf will ich eingestellt sein, um nicht handlungsunfähig zu sein. Und so kommt dann manchmal der irrationale Wunsch auf, in die Zukunft blicken zu können: auf welche Zeit müssen wir uns einrichtet und wie, wie, wie ...

Ich hoffe, du konntest gut mit dem Sterben und dem Abschied von deiner Mutter umgehen. Und hast jetzt wieder Kraft.
Elisabeth
Elisabeth-D.
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