Für die vermutlich zumindest teilweise Ursache der Hormone für Meningeome gibt es mehrere mir bekannte Studien, die z.T. auf der Erfassung der Gesamtbevölkerung (u.a. DDR, Schweden, aber nicht BRD/USA) beruhen. Den Nachweis des Zusammenhangs gibt es seit mehr als 30 Jahren, sonst hätte man damals in der Charité nicht (leider vergeblich) nach Gegenmitteln (z.B. Antihormonen) gesucht.
Es ist auch erkannt worden, dass bei Frauen in den Wechseljahren und in der Schwangerschaft Meningeome entstehen bzw. vorhandene wachsen.
Wenn man deren Tumormaterial nach einer OP untersuchte, stellte man bei ihnen tatsächlich Hormonrezeptoren fest.
Das betrifft aber nur einen Teil der Patienten. Bei den anderen wurden keine Hormonrezeptoren gefunden. Bei diesen besteht der Zusammenhang nicht. Und für sie wurde (wie für alle Hirntumoren) keine Ursache gefunden.
Da es niemand, der einen Tumor hat, von sich wissen kann, ob der Tumor hormonelle Ursachen hat, bevor er/sie operiert wurde, ist der Verzicht auf jegliche Hormone richtig.
Aber wenn alle Frauen, die hormonell verhüten oder ihren Problemen in ihren Wechseljahren mit Hormonen entgegenwirken, Hirntumoren bekämen, wären es nicht nur ca. 8000 Neuerkrankte im Jahr in der BRD.
Wenn bei Frauen im Tumor keine Hormonrezeptoren gefunden wurden, spricht die Existenz des Tumors allein nicht gegen eine hormonelle Verhütung.
Für diese Patienten ist noch keine Ursache gefunden worden, die sie vermeiden sollten.
Immerhin hat die Erfindung der hormonellen Verhütung vielen Frauen die Chance gegeben, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Ihnen wurde dadurch viel Leid erspart. Auch ihre Wunschkinder haben bessere Chancen im Leben. Ihnen wurde eine Möglichkeit gegeben, einen großen Schritt in ihre Gleichberechtigung zu gehen.
Sie können selbst entscheiden, mit welcher Methode sie ihre Wunschkinder planen.
Und auch Hirntumorpatientinnen sollte man diese Freiheit nicht nehmen, wenn nach einer OP bekannt ist, dass die Hormone nicht ursächlich für den Tumor sind.
KaSy