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Thema: Tumor verkalkt, was bedeutet das?

Tumor verkalkt, was bedeutet das?
spanien35
15.07.2018 18:43:28
Hallo,
was bedeutet es, wenn eine Tumor als „ verkalkt“ bezeichnet wird?
heisst das dann auch, das der rest des gehirns auch „ verkalkt“ ist, wie man umgangssprachlich früher zu „ demenz“ sagte?
oder wirkte der tumor gar als filter?
danke.
spanien35
KaSy
15.07.2018 19:21:34
Hallo, spanien35,
mal laienhaft ausgedrückt:
Ein Tumor im Hirn, der verkalkt ist, existierte bereits sehr, sehr lange, ist anfänglich ein wenig gewachsen und hat vor recht langer Zeit sein Wachstum eingestellt. Er enthält in der Regel keine teilungsfähigen Zellen mehr und man kann davon ausgehen, dass sich seine Größe vermutlich nicht mehr ändern wird.

(Evtl. kann man das mit den verkalkten Lebewesen im Meer vergleichen, die unter Luftabschluss versteinern und die man noch nach Jahrhunderten in Abbaugebieten finden kann.)

Bei Menschen, bei denen nach ihrem Tod eine Autopsie erforderlich ist, findet man mitunter solche verkalkten Tumore, die im Laufe des Lebens nicht auffällig wurden.

Es wird vermutlich eine regelmäßige MRT-Kontrolle angeraten, um jedes Risiko auszuschließen.

Mit dem eigentlich bösartigen "saloppen" Begriff "Verkalkung" für die Gehirne der sehr bedauernswerten Menschen, die und deren Angehörigen sehr unter Demenz zu leiden haben, hat ein verkalkter Hirntumor nichts zu tun.

KaSy
KaSy
spanien35
15.07.2018 19:39:37
Das weiß ich auch.
Aber ist es wirklich Kalk oder woher kommt der Ausdruck?
Und was nedeutet das für das restliche Gehirn?
spanien35
Murmel_1
15.07.2018 22:25:36
Hallo spanien35,

wenn du oben rechts in die Suchleiste "mineralisiert" eingibst, findest du unter dem Thema "Verkalktes Meningeom" unter anderem zwei Antworten von Herrn Prof. Mursch, die dir vielleicht ein Stück weiterhelfen.
Murmel_1
KaSy
15.07.2018 23:53:49
Entschuldige bitte, aber Deine Frage klang für mich, als würdest Du das nicht wissen.

Deswegen nun fachwissenschaftlich (Frage 1):
Aus DocCheckFlexikon (Meningeom) und Wikipedia (Psammomkörper, Kalk, Kalziumkarbonat) am 15.07.2018:
"In Meningeomen finden sich in der pathologischen Untersuchung sichtbare, runde, konzentrisch geschichtete Calciumansammlungen, die man als „Psammomkörper“ bezeichnet."
"Dabei ist die Entstehung der Psammomkörperchen nicht ganz klar. Eine Theorie postuliert, dass sich über einer nekrotischen Tumorzelle schichtweise „Calciumsalze“ ablagern. Dies würde die konzentrische Schichtung erklären."
Die „Calciumsalze“ werden nicht näher bezeichnet, könnten aber mit der Bezeichnung "Kalk" (CaCO3) zu tun haben.


Frage 2:
Da ein verkalktes Meningeom lediglich an irgendeiner Stelle an/aus den Hirnhäuten entstanden ist und sich in den meisten Fällen weder verändert und schon gar nicht das Gehirn infiltriert, wirkt es sich auf das "restliche" Gehirn nicht bzw. lediglich lokal aus, auch nicht als "Filter" (wie und wofür?).

Information:
In diesem Forum tauschen sich Betroffene und ihre Angehörigen, also überwiegend Laien aus. Ich würde Dir raten, Dich mit derart speziellen Fragen an Deine Ärzte zu wenden. (Ich bin auch kein Arzt.) Ansonsten bist Du hier willkommen.

KaSy
KaSy
Prof. Mursch
16.07.2018 10:53:12
Auch wenn schon einiges beantwortet wurde:

Mit dem volkmundlichen "verkalkt" hat die "Mineralisation", so korrekter, nichts zu tun.
Es gibt verschieden Tumoren, in denen sich so etwas bildet, das eine sind die Meningeome, aber auch in hirneigenen Tumoren, den Oligodendrogliomen, findet sich so etwas.

Alles in allem handelt es sich eher um "gutartigere" Tumoren, aber auch Meningeome können um den mineraliserten Kern oder Ansatz an der Hirnhaut herum wachsen.
Ihr Neurochirurg (und zu diesem sollten Sie gehen) wird Sie beraten, wenn er die Bilder sieht.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
eni70
16.07.2018 11:20:26
Hallo Spanien,

ich habe mich das auch gefragt und keine Antworten dazu bekommen,
werde das hier gerne beobachten ud hiffe, dass noch hilfreiche Antworten folgen.
KaSy, das sind unrichtige Infos.
Unter dem Stichwort, das Murmel beigefügt hat, steht ein wenig mehr.
Werde mal suchen, was der Prof mit Mineralisation angemerkt hat.
Mir hat das leider auch kein NCH erklären können.
Leider auch keine genauen Infos, scheint ja ein Mysterium zu sein
eni70
spanien35
16.07.2018 21:13:33
Danke, vor allem an Prof. Mursch für die Mühe und Richtigstellung.
Es lassen sich nur wenige Punkte dazu finden.

Vielleicht achriebt ja noch jemand etwas, der sich damit auskennt?
Danke und eine gute Zeit euch allen.
spanien35
mona
17.07.2018 10:18:01
Hallo,

die Erklärung kann dir dein behandelter Arzt sehr genau sagen....
von ein Betroffenen weiß ich das seine Ärzte ihm auch sagten das es trotz diesem Zustandes ein weiteres Wachstum (an anderer Stelle )nicht ausgeschlossen sei....

Lg mona


ALLES ist positiv und negativ....
mona
spanien35
17.07.2018 14:25:21
Hallo mona,

danke, ja es sagt nichts über das Wachstum aus, wie oben fälschlicherweise von kasy geschrieben worden war.
Es betrifft mich nicht persönlich, jedoch nimmt sich der Arzt desjeniegen keine Zeit solche Dinge zu erklären.
Ich denke, es werden hier auch deshalb soviele Fragen gestellt, weil die Ärtzte es nicht wissen oder sich die Zeit nicht nehmen, ist nunmal so.

Danke und wer noch was weiß, schreibe es gerne hier
spanien35
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