Liebe Sue !
Vielleicht liege ich jetzt falsch, aber bei Kinder verhält es sich teils eher umgekehrt, wie bei den Erwachsenen.
Braucht ein Tumor beim Erwachsenen seine Zeit bis er, warum auch immer - entsteht, so ist es bei Kindern und Jungen Erwachsene oft auch eine Erkrankung aus der Menschentstehung selbst - ein genetischer Irrtum während der Schwangerschaft. da gibt es kein Erklärung und auch keine Schuldzuweisung, das ist wirklich genetischer Zufall .
Die möglicherweise infauste Erkrankung des eigenen Kindes ist für mich sowieso ein kaum vorstellbarer Moment, eine fast unerträgliche Vorstellung. Trotzdem gibt es sie im Leben und es gibt auch da Behandlungsoptionen . Gerade ins Leben gestartet und dann unergründlich gestoppt. Innehalten und ertragen.....mein größtes Mitgefühl all den Betroffenen und den mitleidenden Eltern.
Ich finde , es ist daher wichtig zu wissen, dass es doch mehr tragisches Schicksal ist und man als Eltern nichts falsch gemacht hat...Auch wenn das nichts hilft und die Frage nach dem warum nicht beantwortet.
Mein persönlicher Exkurs hinsichtlich der Ursachenforschung , meine Sichtweise bei mir selbst ist, dass ich - ich arbeite(te) in einem psychosozialen schwierigen Arbeitsumfeld - durch kontinuierliche jahrelange Arbeitssteigerung und dann persönlicher lebengeschichtlich bedingter Schwierigkeiten (u.a. Vater werden, Trennung, hohe Erwartungshaltung an mich, Tod des Vater, psychiatrische Erkrankung der Mutter , Streit ums Erbe usw...) einen durchaus langandauernden Zustand der Überforderung erreichte und ich war immer so bemüht mein Bestes zu geben. Ich war sehr gut gecoacht, war rasch im Tun und überzeugt, dass ich sehr resilient bin....aber irgendwann sagte ich mal zu mir selbst und meinen Kollegen: " ich halt das fast nicht aus, das geht nicht in meinen Kopf hinein " soviele Probleme und dann meine eigenen auch noch, das geht nicht..., ich veränderte meine Situation , nahm mir Auszeit , trotzdem war da schon was da....
Für mich gibt es einen Zusammenhang, wissenschaftlich nicht belegt, aber trotzdem und ich hatte nie ein burn Out oder sowas, ich war vielleicht einfach zu dicht und rasch unterwegs und hatte ein angeschlagenes Immunsystem und Pech.
Das Gute an meiner Situation ist, dass ich mittlerweile mein Leben vollkommen verändert habe, ich habe alles unwesentliche liegen und stehen gelassen.... Kümmerte mich um meine Beziehungen, meinen Sohn und seine Mutter, habe diese nun anders kennenlernen können, habe geheiratet und mag meinen Job noch immer ABER alles anders, langsamer . Meine Mutter darf machen was sie will, mit meinem Bruder habe ich Frieden gefunden eine neue, wieder tragfähige wohlwollende Familienbeziehung geschafft. Sonst wird mir in meinem Veränderungswunschen auch nicht langweilig , ich habe noch viel vor und ich habe mit einem WHO II vielleicht noch einiges an Zeit .
Ich habe auch hier wunderbare Menschen mit ähnlichen Schicksal kennen und schätzen gelernt. Ich habe hier viele Vorbilder und viel gelernt.
Eigentlich lebe ich fast ein feineres Leben als zuvor. Vielleicht brauche ich noch mehr gesunde Ernährung und Sport .
Aber das ist mein Schicksal und meine Erklärung . Und ich glaube an eine individuelle Verbesserung meiner Gesundheit UND auch an die fortschrittlicheMedizin
Ich wünsche jedem hier Hoffnung, Zuversicht und den Mut wohlwollend mit sich und dem eigenen Schicksal umzugehen. Bei Erkrankungen von Kindern bin ich aber eben so ratlos...da nützt mir nur der Glaube an das begrenzte aber wunderbare Glück des gemeinsamen Seins.