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Tims85

Hallo zusammen,
ich hatte im Jahr 2010 eine operativ entfernten Hirntumor.
Ein paar Reste sind noch vorhanden, da diese nicht operativ entfernt werden konnten. Nun zu meiner Frage (da hoffe ich, dass mir jmd. hier eine Antwort geben kann). Kann der Konsum von sogenannten Party-Drogen/Amphetaminen (Pep/Speed) das Tumorwachstum beschleunigen oder Nebenwirkungen verstärken?

Dass das im Allgemeinen nicht gesund ist, ist mir klar. Und mit der Frage zum Arzt zu rennen, traue ich mich nicht wirklich, daher probiere ich es hier auf dem anonymen Wege.

Dankeschön im Voraus!

SpinEcho

> Und mit der Frage zum Arzt zu renne traue ich mich nicht wirklich,

Warum nicht? Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.

Prof. Mursch

niedriggradige Astrozytome haben ein hohes Risiko, epileptische Anfälle zu provozieren, auch wenn sie entfernt sind, kann es dazu kommen.
Psychostimulanzien verstärken ebenfalls oft Anfallsneigungen und was Sie wirklich gekauft haben, garantiert Ihnen keiner.
Dazu Flackerlicht, Schlafentzug, alles Auslöser für Anfälle.

Die können lebensgefährlich sein. Auch die Fahrerlaubnis ist dann weg.

Chose wisely.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Onlyjoking

@Tims85

Deine Frage kann ich dir leider auch nicht beantworten. In der Zwischenzeit hätte ich aber zwei Fragen an dich.

Da du den Thread unter "Astro II" eröffnet hast, nehme ich an, dass es sich bei dir auch um einen solchen Tumor gehandelt hat. Ist es richtig, dass er in den vergangenen 10 Jahren nicht nachgewachsen bzw. ein Rezidiv entstanden ist?

Hattest du damals nur die OP oder auch Bestrahlung und/oder Chemo?

10 Jahre ohne Probleme ist schon ganz gut!

VG!

paolo

@Tims85

Prof. Mursch hat schon alles geschrieben, was es dazu zu schreiben gibt.

Dass dir keiner eine Empfehlung zur Einnahme geben wird, weißt du ja auch selbst.
Im Grunde ist das Risiko das gleiche, wie für einen gesunden Menschen, mit dem Zusatz, dass auch noch eine deutlich erhöhte Gefahr besteht, epileptische Anfälle mit all ihren möglichen Folgen zu erleiden.
Eventuelle strafrechtliche sowie gesundheitliche Konsequenzen (physisch wie psychisch), sind dir sicher auch bekannt.
Wie sich die zeitweilige Veränderung des Neurotransmitterhaushaltes auf deinen Tumor auswikrt, kann auch keiner sagen.

Da du ein mündiger Bürger bist, und man argumentieren könnte, dass das Herbeiführen von Rauschzuständen zur freien und selbstbestimmten Entfaltung der eigenen Persönlichkeit gehört, wie auch immer man dazu stehen mag, wirst nur du selbst entscheiden können, ob es dir das Risiko wert ist.

Aber seien wir mal ehrlich, so ein Konsum findet meist nicht in einem Vakuum statt, sondern i.d.R. in einem Umfeld in dem auch andere Substanzen konsumiert werden (meist mindestens noch Alkohol).
Der Mischkonsum steigert dann das ohnehin nicht zu unterschätzende Risiko nochmal erheblich.
Der Kater am Tag danach, der dir zu verstehen gibt, dass es keine gute Idee war, wird da noch das geringste Übel sein.

Nichtsdestotrotz finde ich es gut, dass du die Frage offen gestellt hast.
Besonders bei solchen mehr oder weniger tabuisierten Themen ist es wichtig, dass darüber gesprochen wird, um einen verantwortungsvollen Umgang damit zu ermöglichen.
Mmn. sind Aufklärung, Prävention und ggf. "Safe Usage", der Prohibition und Repression vorzuziehen, um die negativen Folgen für Gesellschaft und Individuum zu reduzieren, wie die Erfahrung aus Ländern mit einer liberaleren Drogenpolitik gezeigt hat.
Aber da gehen die Meinungen bei Vielen bekanntlich auseinander.

Tims85

@ Onlyjoking
Erst mal Dankeschön für deine Antwort. Und ja ich hatte ein AstroII. Und ja das ganze ist schon zehn Jahre her hatte seitdem in 2-3 Jahresrhythmen ein MRT. Und zum Glück keine schlechten Nachrichten und eine Chemo oder eine Bestrahlung hatte ich danach nicht. Muss ehrlich zugeben das man mich auch nie besonders aufgeklärt hat über die ganzen verschiedenen Arten eines Gehirntumor.Ich denke das Problem war einfach das ich vor zehn Jahren 24 Jahre jung war und mit dem ganzen Mist einfach überrumpelt wurde und mir das einfach etwas zu viel war damals!

Im großen und Ganzen geht es mir sehr gut

Onlyjoking

@Tims85

Ich bin begeistert. Ohne Nachbehandlungen 10 Jahre problemloses Leben. Das gibt Hoffnung. Endlich mal ein positives Beispiel. Meist liest man hier nämlich nur von Rezidiven schon nach wenigen Jahren.

Mein nach der OP verbliebener Astro-II-Rest wurde bestrahlt und chemotherapiert. Habe mich durch die Anschlusstherapien regelrecht durchgequält. Hoffe nur, dass ich von den ganzen Behandlungen keine Langzeitschäden davontrage.

Dir weiterhin alles Gute!

Laireme

@Tims85

Auch mir gibt das ein wenig Hoffnung.. Ich bin 26 und bei mir wurde im November 2019 ein Astro II diagnostiziert, was mich auch völlig aus der Bahn gerissen hat. War ein Zufallsbefund, hatte nie irgendwelche Anfälle o.Ä und hab ihn erstmal nicht operieren lassen, sondern lasse ihn beobachten.
Ich würde an deiner Stelle keine Drogen nehmen, weil ich denke, dass es schon irgendwelche neurologischen Auswirkungen haben könnte und dann lieber auf Nummer sicher gehen würde. Mir wäre es das einfach nicht wert. Dann lieber ab und zu ein wenig Alkohol.
Wenn dann doch etwas passiert, würde es dich im Nachhinein nämlich mehr ärgern etwas genommen zu haben, als der "Verlust" jetzt etwas nicht nehmen zu können.

Mego13

Lieber Tims85,

wenn Du einen freundlichen Neurologen hast, würde ich den fragen. Falls Du Antiepileptika nimmst, kann Dir die bunte Mischung im wahrsten Sinne des Wortes den Atem rauben. Ich weiß auch nicht, ob die Kombi nicht dauerhaft massiv psychische Auswirkungen hat. Deine fröhliche Art und Deine lange Rezidivfreiheit sind toll.

LG
Mego

Gius86

Hey habe ab und zu mal party drogen genommen alle 6 wochen da wusste ich noch nichts vom Tumor bis vor 1 Monat.. Tennisball Gross !! ich hatte keine Anfälle, garnichts trotz der einnahme mir ging es gut ausser dem Kater den Tag danach.. jetzt frag ich mich auch ob ich es iwann wieder nehme kann natürlich etwas reduzierter ohne einen Anfall zu bekommen oder sons etwas bin jetzt 1 Monat post op

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