Kurzfristig deutlicher Turmorprogress mit Tumorzell Aussaat im Nervenwasser
Bei meinem Vater (69) hat sich der Allgemeinzustand leider innerhalb kurzer Zeit deutlich verschlechtert.
Diagnose und OP im März 21, Glioblastom Wildtyp Grad IV, nicht methyliert
Behandlung nach Stupp Schema
April und Mai: 6 Wochen Bestrahlung und Chemo / Temozolomid
Juni – Nov: 6 Erhaltungszyklen 5/23 Temozolomid
Das Stupp Schema ist nun abgeschlossen.
In den letzten Monaten ging es meinem Vater weitestgehend gut.
Im Oktober hatte er einen Sturz, wo er mit dem Hinterkopf auf dem Boden aufgeschlagen ist.
Seit dem Sturz hat sich der Zustand deutlich verschlechtert. Seitdem kann mein Vater nicht mehr gehen und nicht stehen, ihm war schwindelig und ständig übel und er musste oft erbrechen. Er ist sehr müde, schläft viel und isst sehr wenig.
Mein Vater wurde nach dem Sturz in der Notaufnahme behandelt.
Es wurde auch ein MRT angefertigt.
Der Tumor sei sogar leicht zurückgegangen, ein Progress war definitiv nicht erkennbar.
Es wurde eine kleinere Einblutung festgestellt und ein kleiner Nervenwassererguss, welche wohl auf den Sturz zurückzuführen seien.
Unsere neurologische Klinik vermutete einen Lagerungsschwindel und überwies ihn zu einem HNO Arzt. Dieser bestätigte die Vermutung. Es hätten sich Kristalle im Ohr verschoben, die für das Gleichgewicht zuständig sind. Mein Vater machte darauf hin ihm gezeigte Übungen, wodurch der Schindel bald wegging.
Die Übelkeit blieb aber, wir führten diese anfangs auf den laufenden Chemozyklus mit gesteigerter Dosis zurück.
Aber auch nach Abschluss des Zyklus blieb die Übelkeit, die Ärzte führten diese auf die Erkrankung im Allgemeinen zurück.
Da sich die Situation nicht verbesserte, wurde vergangene Woche ein weiteres MRT erstellt.
Die Einblutung und auch der Nervenwassererguss zeigen einen Rückgang, was auch durch ein CT bestätigt wurde.
Im MRT zeigt sich aber leider ein ausgeprägter Tumor Progress auf bis zu 4 cm.
Die Tumorzellen haben sich demnach im Nervenwasser ausgebreitet.
Es zeigt sich eine meningeale Aussaat mit beginnend hydrozephalem Aufstau.
Meine erste Recherche in den Forumsbeiträgen und im Netz hat ergeben, dass es sich hier um eine Streuung des Tumors bzw. um Hirnmethastasen handelt.
Diese Komplikation kommt beim Hirntumor wohl eher selten vor und betrifft nur etwa 5-10% aller Hirntumorpatienten. Daher finde ich im Forum leider sehr wenige Infos.
Es gibt auch die Möglichkeit den Liquor bzw. das Nervenwasser im Rahmen einer Lumbalpunktion zu untersuchen. Dies wurde von unserer Klinik nicht gemacht.
Dies ziehen wir in Betracht, um die Diagnosestellung zu präzisieren.
Ich kann einfach nicht verstehen, dass sich die Situation in so kurzer Zeit so deutlich verschlechtert.
Unsere Klinik sieht leider keine Therapiemöglichkeit.
Lediglich die Dosis des Dexamethason wurde erhöht um pallativ zu behandeln.
Wir machen seit einem halben Jahr das COC Protokoll und nehmen zusätzlich einige Nahrungsergänzungsmittel und möchten beides auch fortsetzen.
Wir möchten aber unbedingt eine zusätzliche Therapie machen.
Hat hier jemand im Forum Erfahrungen mit einer meningealen Aussaat eines Hirntumors bzw. Tumorzellen im Nervenwasser?
Oder kann mir jemand eine Klinik oder einen Arzt nennen, die/der damit Erfahrung hat?
Welche Therapie könnte hier in Fragen kommen?
Kann es auch sein, dass die aktuellen Beschwerden, wie Erbrechen/Übelkeit, Folgen des Sturzes sind und z.B. eine Störung des 8. Hirnnervs (Hör- und Gleichgewichtsnerv) vorliegt oder das Gleichgewichtszentrum im Gehirn beeinnträchtigt ist? Letzteres schließt unsere Klinik aus.