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Thema: Um die 50

Um die 50
Weihnacht
03.08.2013 15:19:26
Hallo zusammen,

Ich bin seit Anfang des Jahres hier im Forum registriert - und stelle beim Lesen der Beiträge immer wieder erneut fest, dass sich der Hirntumor allem Anschein nach so um das 50. Lebensjahr bemerkbar macht.

Gibt es hierfür eine schulmedizinische Erklärung?
Oder alles wirklich nur Zufall??!

Danke an alle, die sich hierzu Gedanken machen und mir diese mitteilen.

Eure Isabell
Weihnacht
Tweety 28
03.08.2013 17:28:28
Ich hatte ein Meningeom,bin 39 ;man sagte mir auch dass ich sehr jung bin für diese Erkrankung,
meinst du vielleicht die Gliopatienten???

Unser Gänseblümchen ist doch auch noch so jung

Wie geht es dir Weinacht???
Tweety
Tweety 28
Weihnacht
03.08.2013 18:50:00
Hallo Tweety,

danke für deinen Kommentar.

Ich meinte ursprünglich eigentlich keine bestimmten Patienten, aber möglicherweise betrifft es vor allem Glioblastom-Patienten...

Bin selbst tapfere Besitzerin eines niedriggradigen Glioms. Symptome habe ich - im Nachhinein gesehen - bereits seit einigen Jahren (Kribbeln, Taubheit usw. rechte Seite). - Die Diagnose erhielt ich jedoch erst kürzlich - nach meinem 50., da sich die Symptome im Laufe des vergangenen Jahres massiv steigerten und häuften. Am schlimmsten waren natürlich die Bewusstseinsausfälle und die Speech Arrests (und das bei meinem Beruf).

Seit ich nicht mehr arbeite, geht es mir sehr gut. Ich versuche, nicht an die Zukunft zu denken, sondern Tag für Tag zu genießen. Das will auch gelernt sein. ;-)

Lg Iz

P.S. Der Fall Gänseblume hat mich auch sehr betroffen gemacht. Die arme "Kleine" (kaum älter als mein "Kleiner").
Weihnacht
Dani 089
03.08.2013 20:54:45
Hallo zusammen,
ich hatte ein Medulloblastom,2006,damals war ich 26,mir hat man gesagt dass ich ein besonderes Exemplar bin.
Ein Medulloblastom kommt sehr selten bei Erwachsenen vor,bei den Kindern leider sehr häufig.
Unser Gänseblümchen macht es ganz schön spannend...muss oft an sie denken!
LG Dani
Dani 089
wando
03.08.2013 21:09:25
Liebe Weihnacht,

was Du schreibst, ist mir anfänglich auch aufgefallen und ich habe darüber mit meinem behandelnden Neurologen mal gesprochen. Er meinte, daß es "eine relativ hohe Dunkelziffer" von Menschen mit einem Hirntumor gibt, da er bei vielen wirklich nur zur Zufall entdeckt wird, mich eingeschlossen. Ohne meine Vorerkrankung, die rein gar nichts mit dem Tumor zu tun hatte, wäre ich ganz bestimmt in absehbarer Zeit nicht zu einem MRT des Kopfes gegangen.

Ich glaube nicht, das nur der die Art der Hirntumore ein "Phänomen" der 50jährigen ist. Wir haben ja hier auch im Forum Berichte von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, mittlere, ältere und alte Jahrgänge. Vielleicht sieht es für uns hier auch nur so aus, als ob es sich um die "50" sammelt und wir sind besonders wachsam und hellhörig, weil es uns ja selbst betrifft. In meinem Bekanntenkreis habe ich auch Personen in den verschiedensten Jahrgängen, die an Hirntumoren erkrankt sind. Vielleicht liegt es ja, nach außen hin gesehen, auch daran, daß man als mit 50 ja durchaus "gestandener Erwachsener" nicht wegen jedem Bißchen zum Arzt geht. Die Beschwerden, die ich lange vor dem Befund hatte, hätte ich nie mit einem Tumor in Verbindung gebracht. Da waren immer tausend plausible Gründe für das Unwohlsein oder die Beschwerden, z. B. der Kreislauf, der Streß, das Wetter usw.

Die Gründe für Hirntumore liegen ja immer noch sehr nebulös im Dunklen verborgen. Der Mensch ist eben in seiner Komplexität ein äußerst kompliziertes und individuelles Wesen, was immer noch erforscht werden muß, um es besser verstehen und behandeln zu können. Wir müssen alle das Beste mit der Hilfe, die wir bekommen können, für uns daraus machen.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag.

Andrea

P.S. Muß am Montag zum EEG, mal sehen sie das aussieht.
wando
Weihnacht
03.08.2013 23:19:12
Liebe Andrea,

Danke für deine ausführliche Antwort.

Du hast natürlich recht damit, dass es auch jüngere und ältere Menschen gibt, die von einem Hirntumor betroffen sind. Dennoch finde ich es auffallend, dass sich um die 50 die Symptome so stark durchsetzen. Der Tumor ist natürlich u.U. schon viel länger da - so wie bei mir. Aber die Symptome kamen eben erst um die 50. Auch ich habe sie übrigens zunächst ignoriert, soweit möglich, schob es auf eventuell anstehende Wechseljahre...

Meine Vermutung ist, dass sich der Stoffwechsel um die 50 verändert. Man ist nicht mehr so vital wie zuvor, ist schneller müde, braucht öfter Pausen usw. Ein günstigeres Szenario für die Symptome als in jüngeren Jahren.

Es wäre schön, wenn sich auch ein Arzt hierzu melden würde. Im Moment interessiert mich einfach alles, was mit dem Thema Hirn und Hirntumor zu tun hat. Danke. Isabell

P.S. Viel Glück für das MRT. Meines war neulich: Stillstand, zumindest optisch.
Weihnacht
wando
04.08.2013 00:10:04
Liebe Isabell,

das ist alles ganz sicherlich ein schwieriges Thema, auf das es wahrscheinlich mehr Fragen als Antworten geben wird.

Es sind ja auch nicht nur die verschiedensten Hirntumoren, an denen die Leute erkranken. Auch viele Menschen erkranken, auch um die 50, an anderen Tumoren, gut- oder bösartig. Ich glaube, da gibt es sicher keine Altersbeschränkung oder -begrenzung. Sicherlich gibt es Statistiken, welche Art von Tumor in welchem Alter, bei Kind, Frau oder Mann verstärkt auftreten, ganz genau erfassen. Aber oftmals kannst Du Dir bei der Ursachensuche den Kopf zerbrechen und findest keinen Ansatzpunkt, der Dir weiterhilft. Es gibt Leute, die immer gesund gelebt haben und schwer erkranken und andere, die allen Lastern gefrönt haben, geht es bis ans Lebensende gut.

Mich würde vor allem interessieren und das ist ja sicherlich auch Deine Intension, warum richtet sich der Körper durch für uns unerklärliche Gründe durch ein mehr oder weniger unkontrolliertes Zellwachstum gegen sich selbst.
Mitunter mit einer rasanten Intensität.

Darauf Antworten zu finden, ist sicherlich ein schweres Unterfangen. Es wird ja viel geforscht. Ich selbst bin in München in eine Studie zur Erforschung von Akustikusneurinomen aufgenommen wurden. Habe mich natürlich gleich dazu bereiterklärt, vielleicht kann man ja durch seine eigene Betroffenheit mit dazu beitragen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Muß mich im November wieder dort vorstellen, wenn ich sowieso zur Nachuntersuchung nach München muß.

Liebe Grüße.

Andrea

P.S. Am Montag ist ein EEG geplant, mein erstes Kontroll-MRT ist erst im Oktober.
wando
gramyo
04.08.2013 00:15:20
Liebe Weihnacht,

wir können das ja mal einfach positiv sehen, dass es einem um die "50" herum auffällt. Meiner Meinung nach und ich glaube auch bei vielen anderen hier, werden wir ja im "höheren Alter" immer sensibler und horchen mehr in unseren Körper hinein.

Andernteils wird das Immunsystem auch etwas schwächer. Wir produzieren ja im Laufe unseres Lebens immer wieder Tumorzellen in bestimmten Bereichen unseres Körpers, haben, aus welchen Gründen auch immer, genügend Abwehrkräfte um diese Zellen zu eliminieren.
Irgendwann bei allen Betroffenen hier , leider nicht mehr.

Man darf auch nicht ausser Acht lassen, dass Krebs, die zweithäufigste Todesursache ist.

Das es bei deinem Tumor zu einem Stillstand gekommen ist, finde ich
AUSGESPROCHEN ERFREULICH !!

Herzlichen Glückwunsch von uns beiden und auf ein weiteres gutes Leben

Gramyo und ihr Mann, der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt
gramyo
gramyo
04.08.2013 00:19:04
Liebe Andrea /Wando,

natürlich drücke ich dir und VIELE andere die Daumen für den Montag !!

Werde morgen schon mal immer wieder Daumen drückend durch den Garten laufen, aber auch bald fahren.

Ganz liebe Gute Nacht Grüße von uns beiden
Gramyo und ihr Mann, der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt
gramyo
Weihnacht
04.08.2013 11:10:20
Liebe Andrea,

Danke nochmals für deine wiederum ausführlichen Gedanken.
Ich finde es toll, dass du an einer Studie teilnimmst.
Ja, bring Licht ins Dunkel.

Sorry für die Verwechselung von EEG und MRT. Daran kann ich erkennen, dass mein Sprachvermögen eben nicht mehr(!) auf der Höhe ist.

Alles Liebe, Isabell
Weihnacht
Weihnacht
04.08.2013 11:16:03
Liebe Gramyo,

Danke auch dir für deine Antwort.

Nur zur Klarstellung: Es lässt sich keine Veränderung auf den Bildern vom 16. Juli gegenüber denjenigen vom 20. Dezember feststellen. Damit habe ich übrigens auch nicht gerechnet! Habe nämlich einen "guten Kontakt" zu meinem Tumor. ;-) (Hoffentlich ernte ich für diese Aussage jetzt nicht wieder Schläge von anderer Seite ...)

Ich habe einen Tumor, der möglicherweise schon zeitlebens in meinem Kopf ist - als 50 Jahre, mindestens jedoch 20. Da tut sich in einem halben Jahr natürlich nichts. Die Ärzte wissen es einfach nicht, weil eine Biopsie nicht möglich oder nötig ist. Sie wollen lieber gleich operieren. - Sie sagen: Ein Tumor wächst immer. - Aber wer weiß das wirklich.

Das nächste MRT ist dann wieder im Dezember. Sollte es wieder - oder besser weiterhin - so aussehen, werde ich auf einen Jahresrhythmus umsteigen.

Ganz liebe Grüße an dich, deinen Mann, deine Scheune und deinen Garten.
Isabell
Weihnacht
gramyo
04.08.2013 11:32:57
Liebe Weihnacht,

ja, ich habe beschlossen, meine Scheune und den Garten weiterhin voll zu geniessen ! Dankeschön für deine Grüße.

Gegen den guten Kontakt mit deinem Tumor, hat, glaube ich, keiner etwas. Es sind mehr, deine manchmal sehr "direkten, knapp gehaltenen " Kommentare , die für Unruhe hier sorgen. Aber mittlerweile kennen dich hier alle und auch deine Art und Ausdrucksweise..

Ich finde übrigens, dass du in der letzten Zeit sehr VIEL einfühlsamer geworden bist und auch so schreibst !!

Mit dem Daumendrücken wegen dem MRT in Dezember warten wir noch ein bisschen, denke ich und wenn es dann soweit ist, mit lustig , bunten gestrickten Wollhandschuhen macht es ganz bestimmt Spaß.

Aber ich würde dann auch bei einem guten Ergebniss noch eine Weile den Halbjahresrhytmus beibehalten. Es beruhigt, glaub mir das. Hatte vor 25 Jahren Eierstockkrebs.

Einen entspannten Sonntag wünschen wir dir und weiterhin einen guten Kontakt zu deinem Tumor

Gramyo und ihr Mann, der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt

das ist mein ganz persönliches Mantra, welches mir in vielen Situationen weiterhilft und Kraft gibt
gramyo
Felice
04.08.2013 12:21:53
Hallo Weihnacht,
Diesen Gedanken mit der Häufigkeit der Tumore um die 50 hatte ich
auch schon ,vielleicht weil ich auch 50 war als mein Meningeom entdeckt
wurde,die Ärzte sagten mir aber dass der Tumor schon Jahre in meinem
Kopf saß,nur wie lange schon kann keiner sagen.
Auch in meinem Umfeld kenne ich mittlerweile einige die einen Hirntumor
hatten,wir wohnen nur wenige Kilometer von einem Atomkraftwerk entfernt
und bei uns hat es auch sehr viele Fälle von Brustkrebs,gibt es da einen Zusammenhang oder Studien? Das sind so Fragen die mich auch beschäftigen.
Geht es Euch allen hier im Forum bei dieser Hitze auch so schlecht wie mir?
Gestern hatte ich einen ganz schlimmen Tag mit Kopfschmerzen und
extremer Müdigkeit.
Tweety28 du hast mir mit deinen Worten auf einen andere Frage hier so
richtig aus der Seele gesprochen,mir geht es ähnlich ,dass man gesund
aussieht,aber keiner sieht die Kopfschmerzen,den Narbenschmerz,bei mir
ist es noch eine Augenmüdigkeit,das ist mein Ausdruck dafür wenn ich
an manchen Tagen das Gefühl habe dass ich kaum die Augen offen halten
kann.
Die meisten denken man ist der gleiche Mensch wie vor der Operation,aber
dem ist nicht so.Das lese ich auch in einigen Berichten hier,bin deshalb
froh dass es mir nicht alleine so geht.
Oft überlege ich mir auch ob es nicht besser wäre woanders zu leben,
wo es vom Klima her besser ist,wo es nicht diese extremen Temperatur-
Schwankungen gibt die mir so zu schaffen machen.
Habt ihr auch manchmal solche Gedanken?

Liebe Grüße
an Euch alle und einen schönen Sonntag

Felice
Felice
Irmhelm
04.08.2013 12:40:37
Liebe Felice,
auch bei meinem Mann ist das so. Glioblastom IV,OP 16.01.2012.
Heute sieht man ihm die Krankheit nicht mehr an. Zur Zeit sieht er aus wie das blühende Leben. Hat gebräunte Haut, weil er immer draußen ist, allerdings mit Käppi. Klar, daß man da nicht sieht welche Defizite er hat. Aber ich finde es gut, daß er so gut aussieht, sehe ich darin doch wieder ein Stück Normalität. Es gab ja genug Monate, wo man ihm die Erkrankung schon von weitem ansehen konnte, zwar nicht welche Erkrankung,aber das er schwer krank war.
So erfreuen wir uns an der jetzigen Situation. Dir auch weiterhin alles Gute.
Irmhelm
Irmhelm
Marie Marple
04.08.2013 13:24:00
Liebe Isabell,
deine Frage nach dem Alter, wann man sich mit dem Thema Hirntumor auseinandersetzen muss...
Also bei mir war es ein Astrozytom - entdeckt, da war ich "fast" 39. Habe den Tumor mit auf die Welt gebracht!! Und so lange war nichts zu spüren... Na, aber dann ging es rapide...
Eine Bekannte wurde im Dez. 2012 an einem Meningeom (Grad II) operiert, da war sie 39.
Durch meine Berentung kann ich mit der körperlichen Schwäche etc. umgehen. Im Moment habe ich noch zusätzliche Beschwerden, (die aber nichts mit dem Tumor zu tun haben).
Und zum "guten Schluss" wirft mich die Hitze um... Da sind schon Gesunde fix und alle... ich halte es kaum aus. Da kommt hoffentlich bald eine Abkühlung. Damit man wieder einigermaßen über die Runden kommt.

L G Marie
Marie Marple
mona
04.08.2013 14:17:51
Hallo,ich weiß nicht wieso 50 das Alter ist wo es sich bemerkbar gemacht hat.bei mir war es sehr zeitig und hab ein stück weg bis 50.Mein Glück das es sich so zeitig bemerkbar machte war vielleicht die geburt von Zwerg 5.
Lg mona
mona
Weihnacht
04.08.2013 18:11:49
Liebe Felice,

Danke für deine ausführliche Antwort.

Ja, man hört sie sagen:

"Atomkraftwerke - kein Einfluss!"
"Handys am Ohr - kein Problem!"

Zu letzterem fällt mir übrigens ein, dass ich seinerzeit als PR-Consultant in der größten deutschen PR-Agentur an einem Auftrag für den Mobilfunk-Marktführer (damals) mitwirkte. Es ging darum, eine Studie durchzuführen, die nachweisen sollte, dass die Wellen keinen Krebs auslösen... Solche "Studien" sind wunderbare Aufhänger für die Kommunikation: "Eine Studie hat bewiesen, dass ... bla bla bla" Das glaubt fast jeder. (Sorry, wenn ich hier jetzt den PR-Freak heraushängen lasse, aber ich habe in meinem Beruf einen ganz anderen Bezug zu Medien, Sprache, Botschaften entwickelt.)

Die Hitze macht mich auch fertig. Mir ist schwinnnnnnnnndellllllig.
Ganz liebe Grüße,
Iz
Weihnacht
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