Auf Anfrage von Kris mache ich nun dieses neue Thema auf.
Ich bin ja nicht selber betroffen, sondern meine Tochter, bald 6 1/2 Jahre alt.
Sie selber hat glaube ich keine Angst vor dem nächsten MRT, sie ist sogar total motiviert, es wieder ohne Narkose zu schaffen und sie denkt an die Medaille und die Urkunde, die sie beim letzten Mal bekommen hat und vermutlich auch diesmal wieder einfordert. Ängste hat sie aber trotzdem denke ich, tief in ihrem Inneren. Die sind aber nicht an diesen Termin gekoppelt sondern kommen dann irgendwann völlig überraschend zur Sprache.
Dazu habe ich mal geschrieben unter dem Thema "wenn Kinder vom Tod reden".
Unangenehm ist ihr das Legen des Zugangs für das Kontrastmittel, und da hat sie etwas Angst vor, aber dank Emla-Plaster wird sie da auch immer cooler.
Was mich als Mutter betrifft, habe ich versucht, mir die Angst einfach abzugewöhnen. Wir haben den Knubbel zu unserem Freund erklärt, der auf uns hört, weil es ja ein "lieber" Knubbel ist (WHO Grad1). Wir haben unserem Freund strengstens verboten zu wachsen! Und bis jetzt hat er auch auf uns gehört. Diese ständigen Kontrollen empfinde ich eher als nervig und sie könnten meiner Meinung nach seltener sein.
ABER: Ich gebe zu, manchmal bin ich halt doch besorgt, in letzter Zeit ist Florentine so wahnsinnig unkoordiniert gelaufen. Dann versuche ich erstmal, Erklärungen zu finden, in Gummistiefeln kann man ja eigentlich auch nicht richtig laufen, oder der neue Rucksack ist einfach zu vollgepackt. Neulich morgens war ihr mal übel, dann tut der Kopf mal wieder weh oder sie klagt über Schwindel.....
Dann finde ich es gut, daß bald eine Kontrolle ist, damit nichts übersehen wird. Sollte ich wirklich ernsthaft Angst bekommen, würde ich mich sofort in der Kinderklinik melden.
Vor etwa zwei Jahren bei der Erstdiagnose bin ich schier gestorben vor Angst, eigentlich auch schon lange davor, weil ich den Verdacht hatte, daß da was ist, was nicht sein soll.
Als Strategie gegen die Angst versuche ich, immer im hier und jetzt zu sein und Gedanken an die Zukunft möglichst auszuschalten. Von Natur aus bin ich eher ein Grübler, aber das geht einfach gar nicht mit Kind. Ich habe mir überschaubare Ziele gesetzt, z.B, die Einschulung und die ist jetzt gar nicht mehr soweit entfernt. Das nächste Ziel ist die Konfirmation....
Dann nehme ich die vielen guten Wünsche hier an, ich lasse sie in mein Herz, daß muß einfach funktionieren.
Ohjeh, ich merke schon, daß ist einfach alles zu ausführlich.
Also noch mal kurz:
Den Fokus auf das hier und jetzt, das kann man prima bei Kindern abschauen. Kinder sind Essen, Kinder sind Pipi, Kinder sind Kaka, Kinder sind malen, Kinder sind basteln, Kinder sind klettern, Kinder sind ich will aber, Kinder sind Schlaf, Kinder sind aua usw.
Ich denke, daß dies jeder üben kann.
Angst und Aufregung haben für uns Erwachsene gerade mit diesen Diagnosen hier einen großen Stellenwert, vielleicht ist es auch eine Hilfe, den Ängsten bewußt Zeit und Raum zu geben, einfach mal schreien toben und wütend sein, also geschrien habe ich anfangs auch.....
Jetzt höre ich besser mal auf, muß Abendessen machen, aber ich will noch kurz war verraten: ich bin auch auf ein anderes Forum gestoßen, weil Florentine ja nun tatsächlich Zöliakie hat und wenn ich mich dort "rumtreibe", ist das im Gegensatz zu hier echter "Urlaub"
Und wenn ich jetzt geschlachtet werde für diesen Beitrag, dann lösche ich ihn halt wieder....
Alles Liebe von Lotte