Hallo da draußen,
so, ich habe mich in den letzten Wochen hier durch viele Fragen und Antworten gelesen, was schon ziemlich geholfen hat. Eine weitere Frage - von mir als Angehörige/Ehefrau - möchte ich nun aber doch noch stellen:
Wie geht man als Angehörige am Besten mit Depressionen des Betroffenen um? Vielleicht haben ja andere Angehörige ein paar Tipps für mich, oder Betroffene können etwas dazu schreiben...
Mein Mann war bisher immer ganz groß im Verdrängen was seine Erkrankung angeht. Das hat sich dieses Jahr geändert, da er erst wieder operiert wurde, dann in die Bestrahlung musste und nun Chemo durchmacht. Ich verfalle in schlimmen Situationen gern in Aktionismus und halte mich selber irgendwo oben, in dem ich mich um alles kümmere, versuche ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Nur leider ist mein Mann während der Bestrahlung richtig depressiv geworden (besonders, als ihm die Haare ausfielen).
Es geht zwar im Moment besser, aber im fehlt jeder Antrieb, nichts ist mehr gut oder zum Freuen, er weint immer wieder (was mir sehr nahe geht), er möchte nicht mehr raus gehen, keine Freunde treffen, er traut sich selbst nichts mehr zu...
Unser Privatleben ist dadurch quasi nicht mehr existent und ich leide darunter, weil ich nicht weiß wie ich helfen kann. Soll ich ihn eher fordern, einfach mal Termine mit Freunden machn, oder lässte einen Menschen in so einer Situation besser in Ruhe? Ich finde ja, dass wir trotz allem noch viele schöne Dinge im Leben haben, aber ich habe das Gefühl, dass er sie nicht mehr sieht.
Vielleicht hat ja jemand da draußen ein paar nette Tipps für mich, wie ich meinen Mann unterstützen kann. Ich möchte ungern, dass er Antidepressiva verschrieben bekommt, da er schon jetzt mit all den Medikamenten überfordert ist und am liebsten gar nichts mehr einnehmen würde.
Danke,
schönen Abend und liebe Grüße
Wüstenrose