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Thema: Umgang mit Menschen bei Erstgespräch Neurochirurg

Umgang mit Menschen bei Erstgespräch Neurochirurg
mandala
06.06.2012 16:08:30
Ich würde gerne wissen ob es normal ist, daß sich keiner traut oder keiner genau sagen will, was für ein Tumor man hat. Man kann doch auf dem CT oder MRT einiges erkennen? Mein Mann hat nach einem Grand-Mal-Anfall die Diagnose Hirntumor nach CT bekommen.
Der Arzt meinte: Regeln Sie alle ihre Sachen,Sie sind ja Alleinverdiener, Ihr Leben ist ab sofort nicht mehr dass was es war, überlegen Sie sich was sie noch erledigen müssen. Da wußten wir nicht daß es viele verschiedene Arten von Tumoren gibt und glaubten an höchstens ein paar Tagen bis Wochen bis zum Tod meines Mannes. Nachdem wir im Krankenhaus ohne weitere Aufklärung nur mit einem Arztbrief mit Diagnose Hirneigner Tumor uns einen Neurochirurg in einer anderen Stadt suchten, sagte dieser uns, langsam Medikamente Cortison absetzen, wir dachten wegen des Hirnödems sollte er dieses nehmen. Daraufhin sagte der Arzt: Nein, es gibt kein Ödem das ganze ist ein faustgrosser Tumor den kann man zu 90% rausschneiden. Machen wir in einigen Tagen ein Termin, wir melden uns. Das war letzte Woche. Ist es normal, das ein Arzt so reagiert? Kriegt man gesagt, das es ein sehr agressiver Tumor ist oder wollen sie einen nicht aufregen, dass man bald stirbt. Die Ungewissheit macht mich fertig.
mandala
Prof. Mursch
06.06.2012 20:18:13
Letztendlich ist es nachvollziehbar und ehrlich, dass ein Arzt ohne eine feingewebliche Diagnose keine Mutmassungen anstellt. Natürlich kann man mit einer gewissen Erfahrung oft ahnen, worum es sich handelt, aber eben nur ahnen, nicht wissen. Sonst braucht man keine Biopsien.
Aussagen, anhand derer Menschen ihr ganzes Leben ändern, sollte man nur treffen, wenn man sich sicher ist.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
mandala
06.06.2012 20:56:26
Vielen Dank für ihre Antwort. Es wird aber keine Biopsie gemacht, sondern gleich operiert. Vielleicht weil der Tumor so groß ist? Aber warum dann so lange warten?
mandala
Prof. Mursch
06.06.2012 21:27:45
Das mit der Biopsie war eher allgemein gemeint.
Ohne Ihre Bilder zu sehen, kann ich zu Dringlichkeiten wirklich nichts sagen. Ausserdem muß man auch den Menschen dazu sehen, wie es ihm geht.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Angehöriger13
06.06.2012 23:42:05
Hallo mandala,

willkommen im Forum. Wenn die Ärzte sagen man kann viel von dem Tumor entfernen ohne neurologische Schäden davon zu tragen, denke ich ist es sinnvoll und unumstritten möglichst viel Tumormaße operativ zu entfernen. Bei meiner Schwester hat man ebenfalls erst während der OP einen Schnellschnitt gemacht und so erfahren um welche Tumorentität es sich handelt – ohne vorherige Biopsie.

Du könntest auch eine Zweitmeinung oder Drittmeinung einholen, erst recht wenn man sich beim behandelnden Arzt nicht gut aufgehoben fühlt.

Grüße
Angehöriger13
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