
Tessa
Hallo!
Ich habe schon öfter Beiträge zum Theman Kostenübernahme zum Avastin eingestellt und viele von euch wissen, dass wir gegen die KK geklagt haben...
Kurze Vorstellung: Mein Mann, Januar 2010, Diagnose GlioblastomIV, hat nachdem er die Chemo mit Temozolomid mit einem allergischen Schock knapp überlebt hat, mit Avastin-Infusionen sein Leben lebenswert zurückerhalten.1,5 Jahre hat er diese Infusioin 14täg.erhalten,die letzten 7 Monate haben wir aus eigner Tasche bezahlt, in der Hoffnung dieses durch einen angestrebten Prozess wiederzuerhalten - es kam nur ein Vergleich dabei heraus zu unseren ungunsten...P aralleel dazu enschied sich die KK bereits nach einem halben Jahr die Zahlung des Krankentagegeldes einzustellen...wegen Berufsunfähigkeit-einfach mal so...
dagegen klagten wir- es folgte ein Weg mit Gutachtern die die Berufunfähigkeit beurteilten sollten, ob oder nicht vorhanden.
Da es in erster Linie Gutachter waren die von der KK gestellt wurden kann sich jeder hier vorstellen was dabei herauskam---
Wir gaben nicht auf und mein Mann stellte sich nun bereits, Januar 2012 das dritte Mal dieser Untersuchung, die jeweils 3Std. dauert ohne Pause...
Es werden dort Tests durchgeführt über das Denken in räumlicher abstrakter und sinngemäßer Fragen...und körperliche Untersuchungen,mit neurologischem Hintergrund
Er hielt das tapfer durch und beantwortete alles so gut es eben ging-
mich hat das auch sehr angestrengt, diese non stop Fragen, Aufgaben und mitanzusehen, wie er unter die Lupe genommen wurde...
Gut, jetzt komm ich mal zu dem Punkt, was mich bewogen hat heute darüber zu schreiben
Ich erhielt die Akte von unserem RA zurück und beim Durchblättern ist mir gestern bei einem Gutachten folgendes ins Blickfeld geraten:
Zitat:" Die Stimmung erscheint angesichts der Tumorerkrankung unangemessen optimistisch. Eine Reflektion der schwerwiegenden Krankheit spiegelt sich nicht in den Emotionen wieder"
UNANGEMESSEN OPTIMISTISCH- ich dachte ich fall um...
Heisst das jetzt, nur wenn ich völlig am Boden zerstört herumlaufe, jammere und mich als todgeweiht überall vorstelle und so benehme, dann entspreche ich dem Bild des Normalen der sich richtig einschätzt und darf ich in dieser Gesellschaft nicht am mich glauben, obwohl es mich mit dieser Krankheit so erwischt hat, dass schon kein anderer an mich dann mehr glaubt... oder wie soll man das jetzt verstehen?
Hey, wo leben wir denn?
Wir haben nun alles sowieso schon verloren was einen berechtigt an diesem gesellschaftlichen Leben teilzunehmen....aber dann in dieser Form so vorgeführt zu werden, da fragt man sich doch im stillen wie man eigentlich durchhalten soll sich immer wieder erneut hochzurappeln...
aber lasst euch nicht entmutigen und seid lieber
unangemessen optimistisch....dazu wünsch euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen denn wie sich in der nächsten aktuellen Geschichte in der wir uns befinden zeigt nicht ganz einfach:
Er hat seit letztem Sommer Lähmungen in den Beinen und kann seitdem nicht mehr laufen...es wurden Untersuchungen gemacht, weitere Vorstellungen in anderen Kliniken, also alles versucht, um herauszufinden, WARUM?
Es folgten schwere Monate,er bekam Pflegestufe III.
Durch eine aktuelle Thrombose, durch das viele Liegen,kam er ins Krkh und es folgten neben der Behandlung der Thrombose etliche andere Untersuchungen,mal wieder ein MRT usw. Nachdem auch ein MRT vom Rücken gemacht wurde und auch dieses keinen Tumor zeigte,wie von allen anderen zuvor angenommen das es eben ein Tumor sein würde der die Lähmungen ausgelöst haben sollte, stellte sich die Frage erneut-WARUM?
Es wurden die Ströme in den Beinen untersucht ohne Auffälligkeiten...
WARUM?
Nach einem Gespräch mit dem Prof., der sich nochmal genau erklären ließ, wie es zu den Lähmungserscheinungen kam....folgte am nächsten Tag ein Anruf: Ihr Mann hat einen sehr,sehr großen Mangel an Vitamin B12, dies kann der Grund sein für die Lähmungen in den Beinen....
Er bekommt es jetzt in großer Dosis gespritzt-stellt euch alle mal vor es wär schon vor über einem halben Jahr mal jemand auf diese IDEE gekommen...wieviel Leid wär ihm und mir vielleicht erspart geblieben...
Nun hoffen wir er kann sich mit dieser Behandlung wieder regenerieren,so kam ich auf die Idee mal nachzufragen, wie es mit einer REHA aussieht, denn jetzt müssten dringend doch die Muskeln kontinuierlich aufgebaut werden, was mit 2x die Woche Physio zu Hause nicht zu schaffen ist...na was glaubt ihr was dabei heraus kam- es nimmt ihn keiner auf in der REHA-ha, er hat Pflegestufe III das bezahlt dann keine Kasse mehr...
Hey, wo leben wir eigentlich?
Aber wahrscheinlich sind wir mal grad wieder :
UNANGEMESSEN OPTIMISTISCH!
In diesem Sinne, auf jeden Fall weitermachen und nichts unversucht lassen!
Tessa