Hallo Josh,
eine Empfehlung für NRW kann ich dir leider nicht geben - wir haben meine Schwiegermutter aus NRW nach Berlin zu Doktor Vogel holen können und waren/sind damit sehr zufrieden - was ich allerdings gut kenne ist deine Situation als mitbetroffener Angehöriger, der/die nicht das Kind, sondern nur der angeheiratete Teil ist.
Wir hatten uns von Anfang an die Arbeit so aufgeteilt, dass ich die Infos gesammelt habe und sie dosiert, so, wie ich es in der jeweiligen Situation vertretbar fand, an meinem Mann weitergegeben habe. Er war anfangs völlig am Boden und konnte überhaupt nicht mit der Situation umgehen, mußte aber bei seiner Mutter sein und z.T. auch mit den Ärzten reden, die allerdings mit Auskünften eher sparsam waren. Wenn man das alles in ein Bild fassen sollte, so war ich mit meinem Wissen, das dann auch unser Vorgehen strukturiert und bestimmt hat, immer mehrere Kilometer voraus - das führte dann zu so einer Art Krisenmanagement, das mich irgendwann überfordert hat (es kam dann dazu, dass jeder fragte, wie es denn dem armen Michael gehe, ich aber als scheinbar Nichtbetroffene außen vor war - dabei hat das unser gesamtes Leben absolut auf den Kopf gestellt, und da ich als einzige von uns beiden arbeite hatte ich einen Doppeljob - meine eigene seelische Belastung gar nicht zu erwähnen). Irgendwann bin ich dann zusammengeklappt und wurde für 10 Tage krankgeschrieben....Mittlerweile hat mein Mann sich schrittweise in die neue Lebenssituation hineingefunden, das war vermutlich für ihn der beste Weg.
Das schreibe ich dir jetzt nicht zu Abschreckung, eher als Hinweis a) darauf, dass du, so du den Recherchepart übernehmen solltest, gut aufpassen solltest, dass du dabei nicht ganz und gar untergehst - und b) dass es gut sein kann, dass deine Frau einfach ihre Zeit und ihr Tempo braucht und du sie vielleicht darin unterstützen kannst, dass du ihr dosierte Infos zukommen läßt, ohne sie mit allem zu überwältigen. Manche Menschen gehen auch mit ihrer Erschütterung anders um, was nicht heißt, dass sie nicht letztlich doch einen Weg finden können.
Ihr werdet viel Kraft brauchen - die wünsche ich euch!
Chaja