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Boehmi

Hallo,
Mir wurde im vergangenem Jahr ein Tumor heraus operiert, jetzt habe ich wieder mit Studieren angefangen. Teilweise mache ich aber jetzt die Erfahrung, dass ich gar nicht mehr so gut denken und bei der Sache bleiben kann als vor der OP. Früher konnte ich mich vollkommen in einer Aufgabe verlieren, jetzt ist mein Kopf völlig leer, wenn ich Versuche darüber nachzudenken und je mehr ich das versuche umso stärker ist diese Sperre.
Nun wollte ich fragen, ob das anderen auch so gegangen ist und ob das nur temporäre Folgen sind ?

Prof. Mursch

Das hängt sehr von der Art des Tumors, der Lage, der Art der Op ab. Im Internet ist das nicht zu beantworten.
Professor Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Serena

hallo Boehmi,

gib dir genügend Zeit. Ich glaube, man muss sich da langsam reinfinden und peu à peu steigern. Und ich kenne das, je mehr man es dann versucht, desto schwieriger wird es. Also versuch locker zu bleiben!

VG Serena

milka135

Hallo Boehmi,
evl. kann dir ein Psychiater oder Neurologe Ergotherapie verordnen.

Mir haben auch neuropsychologische Testungen meine Lage (also meine Schwierigkeit was Konzentration,... betrifft) verständlicher gemacht. So, dass ich heute etwas geduldiger mit mir bin. Mich machen auch Narkosen für eine gewisse Zeit vergesslicher als sonst.

Medikamente können auch viel im neuropsychol. Bereich auslösen. Ich hatte wzb.: das Seritoninsyndrom schon. Obwohl die Dosis der Medikamente nied. waren.

Ggf. kannste auch mal nach Vit.-B-Mangel schauen lassen.

Liebe Grüße
Milka

alexm

Liebe Bohemi, versuche zunächst einen Antrag auf Nachteilsausgleich zu stellen:
für kranke, chronisch kranke sowie behinderte Studierende gibt es die Möglichkeit, bezüglich der Prüfungen bzw. des Studiums diesen Nachteilsausgleich beantragen zu können.
Es gibt diesbezüglich die "Beratungsstelle für behinderte bzw. chronisch kranke Studierende" an der Uni..
Alles Gute!
alexm

asteri1

Ich habe studiert. Mit der Zeit wird die Konzentrationsfähigkeit und das Arbeitsgedächnis wieder besser. Das dauert aber seine Zeit.

Liz

Das kommt wieder. Mein Mann hat danach noch sein Master gemacht. Nimm dir ein Urlaubssemester aus Gesundheitlichen Gründen und mach weiter wenn du so weit bist. Dein Kopf braucht zunächst Ruhe

2015ht

Hallo Boehmi,
Kann Liz nicht zustimmen, die so pauschal schreibt, es käme wieder.
In meinem Fall ist es leider so geblieben, trotz jahrelanger intensiver Therapien.
Das heißt nicht, dass sich gar nichts verbesserte. Ich kann wieder sprechen und schreiben usw.
Leider reicht meine Konzentrationsvermögen und auch, was beim wissenschaftlichen Arbeiten ja wichtig ist, mein Vermögen abstrakte Prozesse zu verstehen usw auch heute 10 Jahre nach Op nicht aus. Auch meine Rechtschreibung ist so schlecht, dass es nicht für schriftliche Arbeiten, geschweige denn, dem Publizieren reichte.
Ich muss jede gelesene Seite an jedem Tag neu beginnen ..... eine endlose Mühe ohne Aussicht auf bleibenden Erfolg-logo.
Doch das soll dich nicht entmutigen. Gerade in den ersten Jahren nach der Op und Behandlung ist intensive Ergotherapie von grossem Nutzen und auch wenn die Erfolge kleiner und nicht immer gleich wahrnehmbarer werden, ist es gut dranzubleiben. Denn ab und an, verspürt man dann wieder einen Erfolg oder kann so zumindest auf dem erreichten Niveau bleiben.
Mir haben technische Hilfsmittel sehr geholfen (ipad) und deine Uni hat auch Möglichkeiten dich zu unterstützen. Es kommt freilich auch sehr darauf an, was du studierst und welchen Beruf du hinterher anstrebst.Sei es in Form von Hilfsmitteln, Urlaubssemestern oder auch besonderer Prüfungsformen, die es dir besser ermöglichen auch zum Abschluss zu kommen. Es gibt darüber hinaus auch Stiftungen, die dich unterstützen könnten, wenn es am Geld hapert.
Mein Rat wäre, erstmal alles auszuschöpfen und dir die Zeit zu geben, dann kannst du schauen ob es vorwörts geht, bevor du verfrüht eine vielleicht endgültige Entscheidung triffst.
Nicht zuletzt bietet die DRV auch die Möglichkeit ein Studium an einer ihrer Einrichtungen durchzuführen, die haben ja nach dir das größte Interesse daran, dich in Beruf&Lohn zu bekommen

asteri1

Ich hatte damals die Wahl des Studiums oder Sozialhilfe.
In den ersten 6 Jahren hätte ich keinen regulären Job ausüben können, weil es für mich nicht planbar war- wann sich ein Leistungsknick einstellte. Im Studium war ich da zeitlich wesentlich flexibler.

Fabi

Also ich studiere nebenbei auch.
Ich habe bereits 3 Monate danach wieder angefangen. Das ist über 1 Jahr her und man hat sicherlich mal Situationen die komisch sind, aber ich schiebe absolut ungern immer alles auf den Tumor. Es ist natürlich auch entscheidend wo der Tumor saß.

Lg Fabi

2015ht

@ Fabi
Ich lese nirgends, dass Boehmi alles auf den Tumor schieben wollte.

Da ich zum zweiten Mal studiere, kann ich druchaus einen Vergleich bieten.

Und was meinst du mit ”studiere nebenher”? Studium ist nicht gleich Studium,
Boehmi spricht von einem Vollzeitstudiengang an einer Universität, so wie ich das verstehe.

Allen alles Gute.

Fabi

Ist bei mir auch Vollzeit mit Klausuren, Hausarbeiten und dem ganzen Spaß nur ohne Semesterferien :-)... nebenbei, weil es wie eine Art „Aufstieg, Beförderung“ ist. Aber tatsächlich nicht meine richtige Arbeit widerspiegelt :-)

Ich wollte auch nicht sagen, dass Boehmi alles auf den Tumor schiebt, aber es gibt einige die das tun.

2015ht

@Fabi
Siehst du, da liegt schon der Unterschied, ein Studium an einer Präsenzuni ist was anderes und wesentlich fordernder.

Allen alles Gute heute.

asteri1

Nein, da widerspreche ich- weil ich sowohl an der "Präsenzuni" als auch an einer Fernuniversität studiert habe/studiere. Das Niveau ist ähnlich.

2015ht

@asteri
Ich weiß nicht, ob du meinen Kommentar meinst. Ich meinte nicht den Unterscheid zwischen Präsenz-oder Fernuni.

Kanaren-Fan

Leider hat Boehmi nicht weiter geantwortet, insbes. zum Statement von Prof. Mursch (Lage des Tumors?).
Mein Astrozytom II sitzt am Hippocampus links, womit Probleme mit Gedächtnisleistungen und Konzentration erklärt werden.

Harte Nuss

Mein Gedächtnis ist auch schlechter geworden.
Ich lebe aber jetzt schon seit 28 Jahren nur noch mit 1 Hippocampi. Der rechte wurde bei der 2 Astro OP 1990 mit entfernt. Vieles hat der Linke mit übernommen aber nicht alles und es hat gedauert.

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