Guten Morgen!
Meine Mutter, 80 J., hatte schon seit Wochen einseitige Missempfindungen und verwaschene Sprache. Sie ist dann mit stärkeren einseitigen Lähmungserscheinungen und sehr starken Artikulationsstörungen aufgewacht und in eine anerkannte Stroke Unit eingeliefert worden. Nach MRT wurde zunächst ein Schlaganfall ausgeschlossen und ein ZNS Lymphom ins Spiel gebracht (im MRT ist eine wolkenartige helle Struktur erkennbar, die in einem Schnittbild 50% der Fläche einer Hirnhälfte bedeckt). Um die Belastung einer Hirnbiopsie zu vermeiden, wurde Kortison (80mg bei 60kg) versucht. Nach einer Gabe abends und einer morgens war eine deutliche Besserung der Lähmungserscheinung und der Artikulationsfähigkeit erkennbar, seit dem nächsten Morgen und seitdem aber trotz 80mg Kortison gab es einen deutlichen Rückschritt und sie ist wieder beim schlechten alten Stand (massive Artikulationsprobleme, sehr deutliche einseitige Lähmungserscheinung). Ein ZNS Lymphom wird nun eher ausgeschlossen, es soll weiter untersucht werden
Neben meiner Frage zur allgemeinen weiteren Vorgehensweise stellt sich die Frage, wie wir uns zu einer wieder in Raum stehenden Hirnbiopsie stellen sollen. Steht deren Risiko im vernünftigen Verhältnis zum Nutzen? Nur eine Namen für ihr Leiden zu bekommen, ist ja nicht Grund genug. Ist überhaupt ein Fall denkbar, in dem die Biopsie zu einer Lebensqualitäts-steigernden Therapie für eine ohnehin kränklichen 80-jährigen führen kann? Beste Grüße!