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Thema: Unterscheidung serioeser von unserioesen Krebsheilmitteln?

Unterscheidung serioeser von unserioesen Krebsheilmitteln?
Dr.A.Schrenk
17.11.2004 10:38:21
Alternative oder unkonventionelle Heilmittel, die auch bei Krebserkrankungen empfohlen werden, gibt es, Gott sei dank oder leider, zuhauf. Gott sei dank, da viele Patienten dadurch neue Hoffnung auch bei schweren, zuweilen von der Schulmedizin als unheilbar eingestuften malignen Erkrankungen schoepfen, leider, da besonders fuer den Laien, aber auch fuer den Experten es schwer ist, Licht in diesen Dschungel meist ungepruefter vornehmlich pflanzlicher Mittel zu bringen.

... fragt man nach Studien, bekommt man leider meist nur ein beschaemtes Laecheln. Wissenschaftliche Studien laegen nicht vor, aber zahlreiche Einzelberichte. Zudem koenne der Mensch nicht katologisiert werden.
Nun vielleicht nicht, aber Studien sind immer noch die wirkungsvollste Methode, um Scharlatanerien und Placebomittel von serioesen Medikamenten zu unterscheiden.

Dennoch gibt es sie, die alternativen Mittel, die wissenschaftlich fundiert sind, aber zu den alternativen Mitteln in dem Sinne zu zaehlen sind, dass sich entweder kein Pharmahersteller dafuer aus welchen Gruenden auch immer interessiert, oder schlichtweg ihnen nicht bekannt sind und den tradierten Herstellern und Protagonisten das Geld oder die wissenschaftliche Qualifikation fuer grosse Studien wie Werbekampagnen fehlt.

Diese unkonventionellen Medikamente mit seriosen und fundierten Studien lassen sich allerdings an einer Hand abzaehlen.
Wie kann der Laie diese wenigen effektiven Alternativen nun erkennen, die Spreu vom Weizen trennen?

4 Kriterien sind dabei hilfreich:

Erstens erkundige man sich stets, ob wissenschaftliche Studien vorliegen, und zwar Studien von Universitaeten oder unabhaengigen Instituten, nicht Einzelstudien vom Hersteller selbst, zweitens: verbirgt sich hinter den angebotenen Mitteln einen gigantische Marketingstrategie, Kennwort Networkmarketing, kann man getrost fragen, wenn soviel Geld fuer derartig teuere und aufwendige Werbekampagnen da ist, warum dieses Geld nicht fuer fundierte Studien ausgegeben wurde, und ob ich, wenn ich dieses Produkt kaufe nicht zuallererst dieses Marketing bezahle und weniger das, was das Produkt wert ist, drittens: ist der Preis adaequat? Alternative, vornehmlich pflanzliche Alternativpraeparate duerfen nicht, da ihnen ja gerade der Werbebudget der Pharmafirmen fehlt und keine riesigen Forschungsetats bezahlt werden mussten, sehr, sehr teuer sein. Viertens: wie ist der Anspruch der Indikation: auch das wirksamste alternative Mittel kann nicht fuer sich in Anspruch nehmen, dass es selbst aussichtlose Krebsfaelle noch auf jeden Fall heilen kann. Gaebe es solch ein Mittel, kaeme auch die Pharmaindustrie nicht umhin, es zu verleugnen (Es gibt keine Verschwoerung der vielgescholtenen Pharmaindustrie, wirklich billige, wirksame Krebsmittel zu diffamieren, um ihre eigenen teuren Praeparate zu forcieren, auch wenn einige Vertreter der Alternativmedizin das gerne so darstellen). Es gibt allerdings wirklich Mittel, die zuweilen in aussichtlosen Faellen geholfen haben, aber ein allgemeingueltiger Anpruch kann niemand erheben. Es gibt keine alternativen Wundermittel. Es gibt nur serioese, wissenschaftlich fundierte, integere alternative Mittel, die im Kampf gegen den Krebs wirkungsvoll zur Unterstuetzung wie als Alternative eingesetzt werden kann. Zuweilen mit bemerkenswerten Erfolgen. Dr.A.Schrenk



200.165.63.10 16.11.2004 16:33:08
Dr.A.Schrenk
Christine[a]
06.12.2004 21:23:07
Vielen Dank für Ihre interessante Stellungnahme.
Vielleicht können Sie mir weiterhelfen bezüglich folgender Frage: Bei meinem Vater (61 Jahre) wurde im September eine Glioblastom IV diagnostiziert. OP, Bestrahlung 30 E, 1. Chemo (Temodal) sind nun vorbei, weiterhin (wie vor OP) starke sprachliche Beeinträchtigung (Lage des Tumors auf dem Sprachzentrum), Nach der Bestrahlung und Chemo ist er nun oft schlapp / müde.
1. Mehrfach gelesen habe ich, dass bei Krebspatienten das allgemeine Befinden und die Lebensqualität durch eine Misteltherapie in den Bestrahlungs- und Chenofreien Zeiten erzielt werden kann. Jedoch wirkt die Misteltherapie ja durch Temperaturanstieg. Bedeutet dies, dass sich der Patient fiebrig und damit noch schlechter fühlt oder ist der Temperaturanstieg so gering, dass dies keinen direkten Einfluss hat.
2. Wird so eine Therapie auch von "normalen" Hausärzten unterstützt oder muss ich zu einem Heilpraktiker?
3. Ist diese Therapie anerkannt?

Für eine Antwort wär ich sehr dankbar!

Christine
Christine[a]
Christine[a]
07.12.2004 17:22:26
Vielen Dank für Ihre interessante Stellungnahme.

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen bezüglich folgender Frage:

1. Mehrfach gelesen habe ich, dass bei Krebspatienten das allgemeine Befinden und die Lebensqualität durch eine Misteltherapie in den Bestrahlungs- und Chenofreien Zeiten erzielt werden kann. Jedoch wirkt die Misteltherapie ja durch Temperaturanstieg. Bedeutet dies, dass sich der Patient fiebrig und damit noch schlechter fühlt oder ist der Temperaturanstieg so gering, dass dies keinen direkten Einfluss hat.

2. Wird so eine Therapie auch von "normalen" Hausärzten unterstützt oder muss ich zu einem Heilpraktiker?

3. Ist diese Therapie anerkannt?

Bei meinem Vater (61 Jahre) wurde im September eine Glioblastom IV diagnostiziert. OP, Bestrahlung 30 E, 1. Chemo ist nun vorbei, weiterhin (wie vor OP) starke sprachliche Beeinträchtigung (Lage des Tumors auf dem Sprachzentrum), Nach der Bestrahlung und Chemo ist er nun oft schlapp / müde.



Für eine Antwort wär ich sehr dankbar!

Christine
Christine[a]
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