Hallo zusammen,
bei meinem Vater (80 Jahre alt) wurde Anfang des Jahres ein Hirntumor festgestellt und im Februar teilweise entfernt - Glioblastom. Danach bekam er Bestrahlungen und Anfang Mai die 2. Chemo. Sein Zustand hat sich innerhalb kurzer Zeit wieder verschlechtert - Sprachstörungen, Gedächtnislücken, Verwirrtheit. Am Montag wurde er als Notfall in die Klinik gebracht und das MRT zeigt einen erneuten Wachstum. Er lehnt eine weitere OP ab oder sie ist nicht möglich. Die Klinik hat die Palliativstation mit eingebunden und mein Sohn hatte mehrere Gespräche gemeinsam mit meinem Vater. Bei einem der Gespräche war auch der Sozialdienst dabei und hat einen Antrag auf Pflegegrad gestellt. Das wollte ich schon nach der OP, aber da hat man gesagt, dass er keinen Pflegegrad erhält.
Ich konnte mich in den letzten Wochen nicht kümmern, da ich wg. meiner Depressionen und Erschöpfung selbst in einer Klinik war. Ich konnte den Aufenthalt unterbrechen und war heute bei meinem Vater im Krankenhaus. Nach 10 min. wäre ich am liebsten heulend raus gelaufen. Er redet zwar, aber er kann keinen Sinn in seine Sätze bringen. Er kann Dinge nicht beim Namen nennen, hat keine zeitliche Orientierung usw.
Von der Palliativstation wurde ihm eine Unterbringung im Hospiz nahegelegt, alternativ Pflegeheim oder 24-Std.-Betreuung daheim, denn alleine leben, könne er nicht mehr. Der Knüller kam dann heute am späten Nachmittag. Da rief die Klinik an und fragte mich, wie die Betreuung für ihn geregelt sei, da er am Samstag entlassen wird. Weder mein Sohn noch ich wussten etwas darüber. Wir sagten, dass das nicht ginge, da er alleine lebt und wir keine Versorgung aus dem Hut zaubern können.
Die Entlassung wurde jetzt auf Montag verschoben, aber dennoch frage ich mich, ob das Krankenhaus ihn von jetzt auf gleich entlassen kann, ohne vorher die weitere Versorgung sicherzustellen.
Morgen versuche ich, alle möglichen Institutionen (Soz.-Dienst der Klinik, Krankenkasse, Pflegeheime usw) telefonisch abzuklappern.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen und kann mir Tipps geben. Auch wie man sich gegen solch ein Vorgehen wehren kann. Denn die Aussage, er würde ja nicht mehr operiert und nur noch medikamentös behandelt werden, und aus dem Grund kann er nicht mehr stationär bleiben, finde ich in dem Zusammenhang ziemlich hart.
Danke und liebe Grüße
Andrea