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sunnybeach

Hallo zusammen,
hat jemand Erfahrungen gemacht mit speziellen MRT Sequenzen zur Erkennung von Gefäßinfiltrationen des Meningeomgewebes, die zur besseren OP Planung angewendet werden können und HirnVenen, den Sindou Grad und die Leitfähigkeit im Vorfeld abklären können? Befinde mich selbst in einer bislang ungeklärten, Rezidivsituation, ein Artefact im MRT Bild nach Op erschwert ebenso eine genaue Diagnose. Vielleicht hat jemand ein ähnliches Thema im Krankheitsverlauf erlebt. Wie seid ihr damit umgegangen?
Liebe Grüße
Sunny

Prof. Mursch

Wenn Sie einen Artefakt im MRT in dem Bereich haben, kann es schwer werden, die venösen Gefäße sicher darzustellen.
Das sollten Sie mit einer guten Neuroradiologie abklären.
Ausserdem sollten Sie fragen, ob der Neurochirurg die Informationen wirklich benötigt oder seine Entscheidungen auch ohne treffen kann.

Wenn es wirklich unabdingbar ist, wäre wohl eine konventionelle Angiografie (DSA) der Goldstandard.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

KaSy

Hallo, sunnybeach,
wenn in der MRT Artefakte (Verzerrungen, Bildstörungen) auftreten, dann kann die Ursachen darin liegen, dass sich Metall im Kopf (z.B. von Neurochirurgen eingesetzte Titanimplantante) befindet. Wenn das MRT-Gerät eine zu hohe magnetische Flussdichte (Einheit: Tesla) hat, dann können diese Artefakte um die Metallteile herum auftreten. An diesen Stellen befindet sich auch der Tumor bzw. das Tumorrezidiv.

Wenn diese Artefakte bei Dir tatsächlich dem Neurochirurgen keine genaue Diagnose ermöglichen, wäre eine MRT in einem Gerät mit maximal 1,5 Tesla sinnvoll (und ausreichend).

(Seitdem ich Titan im Kopf habe, wurde ich von den Radiologen darauf hingewiesen, dass ich die MRT nicht in einem 3-Tesla-Gerät durchführen lassen soll.)

Mit einer Angiographie habe ich eine einmalige Erfahrung vor meiner ersten OP vor 25 Jahren. Das ist machbar, allerdings musste ich im Anschluss mehrere Stunden liegen. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits stationär für die OP aufgenommen worden.

Ich meine aber, dass nicht Du, sondern Deine Ärzte mit der Diagnosestellung umgehen müssen und Dir die richtigen Hinweise und Diagnosetechniken nennen und das organisieren sollten.

KaSy

sunnybeach

Liebe KaSy, lieber Herr Prof. Mursch,
vielen herzlichen Dank für eure Antworten.
Daß es schwer werden kann die venösen Gefäße darzustellen, wegen des Artefacts wurde mir von den Radiologen mitgeteilt. Bisher besteht auch noch keine Indikation zur OP, weil die auffälligen Strukturen zum Glück sehr klein sind.
Ein Titanimplantat habe ich meines Wissens nicht, auch keinen Ausweis, der seit 2015 Pflicht ist. Es gibt verschiedene Gründe für das Auftreten von Artefact ( Fluss- Bewegungsartefact u.v.m.)...Ich werde aufjedenfall nachhaken beim nächsten Gespräch.
Da es mittlerweile schon Geräte gibt mit 7 Tesla, erhoffe ich mir neue Erkenntnisse und Sequenzen, damit ich die Angiographie umgehen kann.
Ich bin voll und ganz Deiner Meinung KaSy, daß meine Ärzte für die Diagnosestellung zuständig sind. Ich kann in meiner Lage aber Fragen, ob eine blackblood sequenz hilfreich ist, oder woher der Artefact kommt.
Besonders, wenn mehrere Fachbereiche involviert sind, versuche ich die Balance zu finden, wertschätzend diese zusammenführen zu können.
Meiner Erfahrung nach können genaue Absprachen im Vorfeld nicht immer vorrausgesetzt werden.
Solange ich denken kann, sammel ich Wissen, Erfahrungen und Kraft.
Grüße Sunny

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