Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Lena333

Hallo,

habe mich schon oft in diesem Forum gemeldet. Danke für die vielen guten Rückmeldungen und Ratschläge- auch von ärztlicher Seite!

Habe nun - wieder mal- eine ziemlich wichtige und dringende Frage:

Habe ein Meningeom (leicht größenprogredient) am linken Sehnerv, direkt anliegend, seit 2012 langsam gewachsen, Diagnose: erstmals 2014 , aber retrospektiv schon 2012 zu erkennen, nur leider damals noch kleiner. Habe mich- entgegen vieler NC Meinungen- GEGEN eine sofortige OP und FÜR ein "wait and scan"- Verfahren entschieden, was natürlich regelmäßige Gesichtsfeld- und Visus - Kontrollen beim Augenarzt erfordert. Das mache ich jetzt auch seit der Diagnose: 03/2014 regelmäßig, ebenso regelmäßig MRT Kontrollen bzgl. Tumorwachstum. Der Tumor scheint seit 2014 bis heute minimal wieder gewachsen zu sein, die GF- Kontrollen ergeben unterschiedliche Ergebnisse, KEIN eindeutig negativer Befund von ophtalmolog. Seite.
Jetzt aber meine Frage: Welche Bedeutung/ Stellenwert haben VEP Messungen des Sehnervs, die ja der Neurologe durchführt? Sind "schlechte" VEP Ergebnisse -trotz unauffälligem GF- Befund- ein Indikator FÜR eine OP? Diese Frage ist essentiell wichtig für mich, daher wäre ich für eine zeitnahe Antwort- auch gerne von ärztlicher Seite aus- sehr dankbar!

Gruß

Lena

Derek2

Hallo Lena,
kurz zu mir.
Gutartiges Meningeom-3 OP's
Rest hat linke hintere Kopfschlagader umschlossen, Sehnerven tlw. mit eingeschlossen
Sehnervenknoten -liegt am Rande des Restes und ist angehoben
Jährliche Kontrolle festgelegt- dazu gehören regelmäßige Besuche beim Augenarzt(inkl.Sehnervenaufnahmen)
Ich setze voraus, Du hast auch ständige Verbindung zum Neurochirurgen, bei dem Du auch einen Kontrolltermin(jährlich, oder anders)hast
Stelle ihm doch die Frage. Professioneller kann Dir keiner von uns eine Antwort geben!
Viel Glück-derek2

Lena333

Danke Derek für Deine Antwort. Leider können mir die NC`s, die ich konsultiert habe, nicht ausreichend beantworten, verweisen auf die Neurologen. Und diese wiederum sind mit der Diagnose: Meningeom "überfordert" (anders kann ich es nicht ausdrücken).
Machst Du denn diese VEP Messungen regelmäßig?
Wie waren denn Deine OP`s? Und warum 3 Mal? Das klingt ja nicht sehr erfolgversprechend. Bin ja- wie gesagt- jetzt seit 1,5 Jahren am Überlegen ob: OP oder weiter abwarten.Das ist wirklich eine desolate Situation: Wahl zw. Pest und Cholera?

Hattest Du denn GF- Ausfälle?

Wenn Du magst, kannst Du mir auch eine PN schreiben. Ich versteh aber auch, wenn Du nicht über Deine persönliche "Leidensgeschichte" sprechen willst.

Gute Besserung und Danke!

Lena

Prof. Mursch

Ich halte bei der Indikation "Meningeom" die VEP für überflüssig.
Das Sehen und das Gesichtsfeld kann man augenärztlich gut testen und objektivieren (natürlich gibt es Schwankungen im Verlauf). Im MRT kann man Tumorwachstum messen. VEP sind störanfällig und nicht Operations- oder Therapiekriterium.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Xelya

Hallo Lena,

mein Meningeom saß nah am rechten Sehnerv und ich kenne diese Untersuchung gar nicht :-) Ich habe mich auf die Aussagen meines Augenarztes verlassen und bin tätig geworden, als der Tumor wuchs.

Da er sprunghaft wuchs, war klar, dass was passieren muss. Ich habe mich damals (2008) für eine Behandlung mit Gamma Knife entschieden, die sehr erfolgreich war.

Viele Grüße
Xelya

Lena333

Herzlichen Dank für Ihre /Eure hilfreichen Antworten!

Mir ist schon klar, dass die GF- Messungen und der Visus die WICHTIGSTEN Kontrollmessungen beim Tumor am Sehnerv sind, nur versteh`ich nicht ganz, WIESO das VEP überhaupt keine bzw. nur geringe Bedeutung hat?

Vielleicht können Sie Hr. Prof. Dr. Mursch, mir das nochmal genauer erklären? Ich dachte, die P100 Komponente müsse um die 100 ms sein und dürfte nicht mehr als 110 ms betragen. Bedeutet ein Wert der P100 Komponente > 110 ms, nicht eine Latenzverzögerung ?

Sie schreiben ja, dass das VEP sehr störanfällig ist, was genau meinen Sie damit? Das VEP benötigt ja nicht meine "Mitarbeit" wie die GF-Messungen, d.h. ich dachte immer, das VEP sei OBJEKTIVER als die GF- Messungen, die ja von der subjektiven Beteiligung des Pat. (Konzentrationsfähigkeit etc.) beeinflusst werden. Habe ich das falsch verstanden?

Entschuldigen Sie bitte meine Nachfragen, aber die Bedeutung der VEP Messung - NEBEN den GF- Messungen und den Visus- Kontrollen- nicht ganz klar.
Heisst eine Latenzverzögerung der P100 Komponente nicht, dass der Sehnerv geschädigt ist? Dann gibt es ja noch die N140 Latenz.Ist diese genauso wichtig (bzw. unwichtig) wie die P100 Komponente?


Herzlichen Dank für die Antworten im voraus.

Mit freundlichen Grüssen

Lena

Prof. Mursch

Eine Verzögerung der Latenzen ist unspezifisch, dass heisst, die Läsion könnte im Sehnerven liegen, aber auch dahinter, also im Sehtrakt, in allen Teilen der Sehbahn. Da können eine Menge Dinge stören.
VEP messen nur Licht- oder Signalübertragungen vom Auge auf den visuellen Kortex. Feinere Veränderungen am Nerven/Gesichtsfeld, die Sie ja wohl als Kriterium für eine Operation wählen wollen, werden eher nicht erfasst. Die N80 und die N135 sind für Differenzen sinnvoll.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Lena333

Sehr geehrter Hr. Prof. Mursch,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Ganz hab ich diese leider nicht verstanden: Heisst das jetzt, dass ich mir wegen einer Latenzverzögerung der P100 Komponente auf dem Auge, an dem das Meningeom "festsitzt" keine "Sorgen" machen muss bzgl. einer OP des Meningeoms? Oder meinen Sie, es könnte eine andere Augenerkrankung- UNABHÄNGIG vom Meningeom - die Ursache sein für die Latenzverzögerung? Heisst das, dass ich vielleicht noch was anderes patholog. am Auge haben könnte ?
Entschuldigen Sie, aber ich hab wirklich schon viel hinter mir und habe permanent Angst vor GF- Ausfällen oder Blindheit aufgrund des Meningeoms, da die Ärzte mir das ja - bei weiterem Zuwarten- fast alle "prognostizieren".

Eine letzte Frage noch: Was meinen Sie mit N80 und N135? In welcher Messung werden denn diese Komponenten festgestellt? Bei den VEP`s , die ich gemacht habe, waren stets nur die P 100 und die N 140 Latenz als Ergebnis erkennbar, muss man hier noch eine andere neurolog. Untersuchung machen? Meinen Sie ein mulitfokales Elektroretinogramm?

Entschuldigen Sie bitte die erneuten Nachfragen, aber ich bin wirklich - nicht nur aufgrund des Meningeoms- ziemlich am Ende meiner Kräfte, da ich noch viele andere schwere chron. Erkrankungen - schon VOR der Diagnose des Meningeoms habe und natürlich auch aufgrund des - von mir selbstgewählten - Weges "wait and scan" permanent in Angst und Sorge lebe.

Ich bedanke mich ausdrücklich für die Zeit, die Sie sich nehmen für die Beantwortung meiner Fragen! Das verstehe ich durchaus als NICHT selbstverständlich, da Sie sicher einen hochstressigen Arbeitsalltag haben. Also: GANZ GROSSES LOB und DANKE für Ihr Engagement in meiner Sache und hier allgemein im Forum!

Ganz liebe Grüsse!

Lena

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.