Danke für eure Worte!
@Alma: Ja, ich muss jetzt einfach versuchen mich nur auf die Menschen zu konzentrieren bzw. zu umgeben, die mir gut tun. Ich habe genug Sorgen, mit denen ich derzeit umgehen muss, da habe ich nicht auch noch die Kraft mich über so Leute zu ärgern.
Ich weiß nur nicht, wie ich das solchen Menschen "klar machen" kann/ soll, ohne mein Gegenüber zu verletzen oder zu verärgern. Aktuell ist die Situation bei 2 Kommilitonen, mit denen ich gestern und heute jeweils mehrere Stunden zusammen gearbeitet habe. Ich versuche so normal wie möglich zu sein, bin aber dennoch sehr zurückhalten und merke wirklich, wie ich z.B. den direkten Augenkontakt vermeide. Ich komme mir dabei so blöd vor. Aber ich merke, dass ich eine innere Sperre habe und einfach nicht anders kann.
Ich überlege grade, ob das vielleicht alles was ich momentan durchmache, mein Körper von ganz alleine regelt. Ich bin oft überrascht was der Verstand von selbst macht. Womöglich ist dieser Prozess, den ich beschrieben habe, eine Art Selbstschutz!?!?!?
Ich muss einfach versuchen den Zeichen meines Körpers (Bauchgefühl u.ä.) zu folgen... das kann so falsch doch nicht sein.
Denn darüber nachdenken macht mich wahnsinnig. Es stellen sich mir so viele Fragen, wirklich tiefgründige Fragen des Lebens, dass ich mich fast schon schäme davon zu erzählen, weil ich mir mit meinen 26 Jahren so albern dabei vorkomme.
@DerAngehörige:
Die Wesensveränderung kam bei ihm auch ganz schnell. Nur 2 Tage nach der Diagnose wurde eine Biopsie gemacht, wonach er wie "dement" war. Verwirrt, hatte Sprachstörungen, war vergesslich und BÖSARTIG! Das trieb mich in den Wahnsinn, sodass ich täglich bitter weinend aus dem Zimmer im KH gestürmt bin und mich auf dem Flur aus heulen musste. Er war so streitsüchtig, verstand so vieles nicht, aber machte mir Vorwürfe: "Also entweder du oder die Ärzte, oder ihr beide lügt!" .... ich könnte 1000 Beispiele nennen.
Er erkennt aber nicht, dass sein Wesen verändert ist. Er weiß nicht, dass er oft etwas anderes sagt, als sein Gehirn denkt. Deshalb ist er davon überzeugt, dass ICH IHN wahnsinnig machen will und ihm Blödsinn erzähle.
Ja, dass ich auch an mich denken muss, bekomme ich oft zu hören. Je öfter ich es höre (und v.a. je öfter es Menschen sagen, die Ahnung vom Leben/ der Krankheit oder einer solchen Situation haben), je eher kann ich das auch annehmen. Am Anfang dachte ich nur "Ach erzähl du nur, so ein Schwachsinn. Ich kann doch nicht einfach weiter machen und zurück in mein Leben". Doch das sagt mir jeder. Das Leben geht weiter, auch wenn er nicht mehr da ist. Klar sagt mir mein Verstand, dass das stimmt.... aber meine Emotionen lassen eine solch rationale Enscheidung nur sehr schwer zu.
Ich erwische mich, dass ich mich schlecht fühle, wenn ich lache. Ich gehe seit wochen nur noch ungeschminkt aus dem Haus, weil ich nicht gut aussehen will/kann. Obwohl ich WEIß, dass es dem Kranken NICHTS bringt! Er hat davon nichts! Aber ich kann es momentan noch nicht ändern!
Vielen Dank nochmals für eure Worte!