Vergrößerung der "Pons"

bei meiner 11jährigen Tochter wurde bei einer Kernspin festgestellt, dass ihre Pons vergrößert ist. Die Ärzte haben daraufhin eine Rückenmarkpunktion durchgeführt, weil sie glauben, dass es eventuell eine Entzündung sein könnte. Die Ergebnisse liegen leider noch nicht vor. Desweiteren denken die Ärzte, dass es auch ein Tumor sein könnte, weswegen in ein paar Tagen noch ein Kernspin gemacht werden soll. Man sagte uns aber schon, dass wenn es ein Tumor sei, er in einem Bereich liegt in dem man nicht operieren könnte. Wer weiß mehr darüber? Meine Tochter hat Kopfschmerzen im Stirnbereich, aber keine Ausfälle oder Bewegungsstörungen, etc.

Eine Vergrößerung des Pons (sog. "Brücke" im Hirnstamm) kann tatsächlich durch eine Entzündung oder einen Tumor hervorgerufen werden. Es kann aber auch garnichts sein. Gegen einen bösartigen Ponstumor spricht die geringe Symptomatik, denn in diesem Falle wäre meist eine rasche zunahme neurologischer Symptome aufgetreten.
Es gibt im Kernspintomogramm relativ gute Kriterien für Ponstumore. Die Idee, eine kurzfristige Kontrolle zu machen, ist sicher sehr gut von Ihren Ärzten.

Gruß

PD Dr Mursch
Zentralklinik Bad Berka

Lieber Dr. Mursch, vielen dank für die schnelle Antwort. Ich hätte aber trotzdem noch ein paar Fragen: welche Symptomatiken treten denn überlicherweise bei einem Tumor des Pons auf? Man sagte mir, dass Kopfschmerzen eigentlich nicht auftreten würden.
Und kann eine Entzündung denn auch lebensbedrohlich sein, oder können sie immer erfolgreich behandelt werden? Was ist, wenn ein gutartiger Tumor diagnostiziert wird - kann der eher gestoppt werden? Entschuldigen Sie die vielen fragen, aber ich bin einfach so verzweifelt und voller Angst um mein Kind.
Gruß, nicole

Kopfschmerzen treten dann auf, wenn der Hirnwasserkreislauf gestört wird. Das würde man an einer Erweiterung der Hirnventrikel im MRT sehen.
Typische Symptome bei Erkrankungen des Pons sind Lähmungen,Gangunsicherheit und Schwindel, Doppelbilder und Schielen, Schluckstörungen.
Entzündungen kann man oft sehr gut behandeln.
Sie sollten aber den Kontakt zur Beratung mit den betreuenden Ärzten suchen, die die Befunde kennen, denn so kann man hier nur relativ allgemein antworten und das hilft Ihnen nicht viel weiter.