So, jetzt kommt die Zeit des Abmeldens.
Es ist erstaunlich, was mein kurzer, komplizierter und guter Vrlauf mit mir gemacht hat.
Die Welt ist die gleiche geblieben.
Ich nicht.
Es ist, als würde ich nun auf dem Seil zwichen Gut und Schlecht, positiv und negativ, balancieren, ohne dabei auf einer Seite herunterzufallen.
Die Asiaten nennen das Balance zwischen Yin und Yang.
Um es kurz zu beschreiben. Ein Gefühl des intensiven, hochzufriedenen und liebenden Lebens stellt sich erst in dieser Balance ein.
Wie oft sind wir wie Kinder, die ein Spielzeug nicht bekommen, wenn etwas im Leben nicht nach unserer Vorstellung läuft.
Der Tumor hat mich gelehrt, dass wir viel entscheiden und mitwirken können, aber das es letztenendes nicht an uns ist, zu entscheiden.
Ich persönlich bin nun das geworden, was ich immer sein wollte.
Für das ich immer gekämpft habe. Je mehr ich jedoch kämpfte, desto mehr entfernte ich mich vom Ziel.
Mein gesamter Lebensweg hat mich zu diesem Punkt geführt, ich fühle mich wie am Ziel.
Auch wenn ich noch vieles vorhabe, Ziele und Wünsche. Ich betrachte alles, was jetzt kommt, als Bonus. Ich habe alles, was ich brauche.
Letzenendes geht es nicht um materielle Dinge, die machen und nur teilweise glücklich.
Es geht darum, in den eigenen Augen ein guter Mensch zu sein.
Zu sehen, daß das was man tut, in den eigenen Augen das richtige ist.
Ein Beispiel. Es kam mir gestern in den Sinn, einen neuen Fernseher zu kaufen. Heute entschied ich mich dann dagegen. Es ist einfach nicht nötig, da ich bereits einen besitze. 55 Zoll gegen 40 Zoll eintauschen... ist das sinnvoll?, würde ich mich dadurch besser fühlen? Die Antwort liegt auf der Hand.
Allerdings kam erst der Gedanke, ihn zu kaufen, so tragisch das auch klingt... aus Langeweile. Wie oft kaufen wir Dinge, die wir nícht nötig haben, nur um des kurzen Glücks des Kaufens willen? Geld ist es nicht was glücklich macht. Ich müsste nur los und den Fernseher kaufen. Es würde mir finanziell nicht sonderlich wehtun. Aber ein Fernseeher ist ein Fernseher, und ich habe bereits einen.
Die Freude liegt im Kauf. Und ist damit so schnell vergänglich. Bereits übermorgen wäre die Freude versiegt.
Ich entschied mich anders.
"Erst Ihre Spende ermöglicht Vorhaben für Hirntumorpatienten, die aus öffentlichen Mitteln nicht finanziert werden. Die Bedeutung des privaten Engagements für den wissenschaftlichen Fortschritt in der Onkologie und für die Verbesserung der Lebensqualität von Hirntumorpatienten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden."
Macht mich dies jetzt glücklich?
Ich fühle nichts besonderes dabei.
Es ist aber das Wissen da, daß ich etwas nützliches getan habe.
Weit mehr, als ich mit einem Fernseher erreichen kann.
Am liebsten würde ich Hirntumore von der Welt fegen.
Vielleicht gelingt dies eines Tages. Allerdings nicht mir.
Ich hoffe es wird alles gut.
Thomas
*dieser Bericht ist aus miner Sicht geschrieben, einem Mann, der sich jetzt als geheilt betrachtet, und der hofft, nie mehr wieder betroffen zu sein. ich würde anders schreiben, wäre ich noch mittendrin und hätte ich keinen Grad 1 gehabt.
Ich weiß nicht ob dieser Artikel Sinn macht..
Hoffe niemand fühlt sich in irgendeiner Art angegriffen, meine Worte mögen vielleicht etwas übermütig klingen.
Euch allen alles Gute!