Hallo erstmal an Alle.
Zu meiner Person, ich bin männlich und werde in gut zwei Monaten 26. Betreibe 6-7 mal die Woche Kraftsport und bin ein sehr ehrgeiziger und Athletischer Junger Mann der sehr auf seine Gesundheit und Fitness achtet.
Im Oktober 2016 wurde nach einem Verdacht auf Gehirnerschütterung, bei einem Zusammenstoß eines Zweikampfes beim Fußball dann per Zufallsbefund folgendes entdeckt. Astrozytom WHO II Parietal rechts in der Zentralregion. 4x5x4 cm Groß. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nie Einschränkungen oder sonstiges bemerkt. Dadurch das ich bei der Bundeswehr bin, wurde direkt alles im BwZk in Koblenz untersucht. Die erste Entscheidung der Ärzte war es, eine Biopsie zu machen. Ich willigte ein und im Februar 2017 wurde diese dann auch durchgeführt. Die Biopsie bestätigte das was vorher schon klar war dann nochmal. Die Empfehlung der Ärzte war es dann weiterhin Verlaufskontrollen mit MRT und EEG's zu machen. erst vierteljährlich, dann falls keine Änderungen sind halbjährlich usw. Im Oktober 2018 dann, nachdem ich Nachts mit Fieber und Erkältung eingeschlafen bin am Morgen ein Krampfanfall. Keine Luft mehr bekommen und Ohnmächtig geworden. Für mich ein richtiger Schock weil ich meinen Körper normalerweise sehr gut kenne. Ich kam ins Krankenhaus und der Verdacht war natürlich naheliegend das der Anfall durch das Astrozytom ausgelöst wurde. Also wurden wieder MRT und EEG gemacht und ein EKG mit Schlafentzug. Ergebnis keine Änderung. Am Ende stellte sich raus das der Anfall durch das Pfeiferisches Drüsenfiber ausgelöst wurde, da ich zu wenig Flüssigkeit im Körper hatte. Nach 4 Wochen war alles wieder gut. Gesundheitlich danach wieder auf dem Level wie vorher. Gesunde Ernährung, jeden Tag Sport. Dann im Juni 2020 diesen Jahres der zweite Anfall. Wieder im Bett. Wieder keine Luft bekommen und bewusstlos geworden. Ich dachte erst ich hätte nur geträumt das ich wieder einen Anfall hatte, doch nach und nach kam die Erinnerung wieder. Also wieder ins Krankenhaus. Selbes Procedere. MRT, EEG, und dieses mal auch ein PET-CT und Funktions MRT. Ergebnis: Keine Änderungen im vergleich zum Erstbefund. PET-CT unauffällig und bei dem Funktions MRT keine große Hirnaktivität im Bereich des Astrozytoms. Neurologen haben sich aber jetzt dazu entschieden das ich Levitiracetam 500mg in 1-0-1 nehme. Also ganz schwach. Seitdem ist auch nichts mehr passiert. Gestern wieder ein MRT+ EEG. Keine Veränderung zum Erstbefund. Aussage der Ärzte bleibt wie auch davor die gleiche. Beobachten und Verlaufskontrollen. Ehrlich gesagt habe ich mir über die Krankheit nie wirklich Gedanken gemacht und ich denke auch 90% nicht daran. Nur mit zunehmendem Alter kommt doch irgendwann der Tag an dem man sich Gedanken macht. Mir stellt sich jetzt die Frage, ob es wie es jetzt läuft richtig ist oder ob ich mir mal bei einem anderen Arzt eine Meinung einholen sollte. In meinem Kopf setzt sich aber immer der Gedanke fest das schon alles gut geht weil ich ja Top fit bin und solange es keine Änderung gibt ja auch nichts getan werden muss. Ich Hoffe ihr versteht das Problem und ich denke ich bin im Gegensatz zu anderen Betroffenen noch sehr gut dabei. Nicht das irgendwann mal der Tag kommt an dem ich doch hätte reagieren sollen. Über die folgen einer Operation wurde ich natürlich auch schon aufgeklärt. Wegen der Größe echt schwierig diesen komplett zu entfernen. Allerdings liegt das Astrozytom relativ günstig und würde eventuell "nur" die Sensibilität und eventuell die Bewegung der linken Körperhälfte etwas einschränken laut Aussage der Ärzte. War für mich aber immer so ein Thema mit dem ich mich nicht beschäftigen wollte weil es für mich als Sportler undenkbar ist. Über eine Chemo / Bestrahlung wurde allerdings auch nie gesprochen. Jetzt mache ich mir sehr viele Gedanken und frage mich ob ich nach dem Motto wird schon gut gehen weiter Leben sollte oder langsam mal handeln sollte. Nächstes Jahr im Oktober sind es immerhin schon 5 Jahre in denen ich nahezu beschwerdefrei damit Lebe.
Ich freue mich über Ähnliche Erfahrungen und Ratschläge.
Liebe Grüße