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Thema: Verschlechterung d. allg. Zustand trotz Tumorrückgang

Verschlechterung d. allg. Zustand trotz Tumorrückgang
Heike[a]
20.11.2003 17:06:20
Hallo zusammen,

Bei meinem Vater (GBM IV / 05-2002) ist der Tumor auf den letzten Bildern um 40% geschrumpft. Er hat mittlerweile den 6. Zyklus Chemo hinter sich und eigentlich keinerlei Nebenwirkungen. Daneben bekommt er noch Cortison und Timonil gegen Anfälle. Nun hat sich innerhalb von wenigen Tagen sein Allgemeinzustand so verschlechtert, daß er in Krankenhaus mußte. Wie kann das sein? Er kann kaum noch laufen (seine linke Seite ist sehr schwach), ist mehrfach hingefallen (hohe Verletzungsgefahr), seine Gedächtnisleistung nimmt rapide ab...und das bei einem guten Ergebnis! Gibt es Hinweise, woran das liegen kann? Es werden derzeit ein Langzeit-EKG gemacht, weiterhin soll ein EEG gemacht werden und der Medikamentenspiegel wird überprüft. Könnten es auch Nebenwirkungen der Chemotherapie sein?

Vielen Dank für ein paar Informationen und Antworten,

Heike
Heike[a]
Elli[a]
20.11.2003 17:07:24
Hallo Heike,

dasselbe Problem hat auch meine Mutter (GBM IV/12-2002). Bei ihr haben sich in den letzten Tagen die Lähmungserscheinungen der rechten Seite massiv verstärkt; insbesondere Feinmotorik der rechten Hand ist stark beeinträchtigt, ebenso das Laufen. Sie ist im siebten zyklus temodal, das sie bisher bis auf Müdigkeit und Gleichgewichtsprobleme gut vertragen hat. Das letzte MRT vom 28.10. ergab nach Aussage des behandelnden Arztes einen Tumrorückgang (allerdings gegenteilige Aussage des Radiologen, der leichte Progredienz feststellte). Nach drastischer Erhöhung der Cortison-Gabe hat sich der Zustand leicht gebessert, also scheint das Ödem zumindest teilweise ursächlich zu sein. Das könnte bei deinem Vater möglicherweise auch helfen. Die Dosis bei meiner Mutter war vorher 20mg (Fortecortin), jetzt 32 mg.

Gruss und alles Gute
Elli
Elli[a]
Heike[a]
20.11.2003 17:08:28
Hallo Elli,

das Problem bei meinem Vater ist noch gravierender - sein Kurzzeitgedächtnisvermögen nimmt rapide ab, er bringt Tageszeiten durcheinander und weiß nicht mehr, was vor einer halben Stunde passiert ist. Ein Ödem hat er laut MRT-Bildern nicht, deshalb ist es uns allen ja so unerklärlich. Aber ich werde die Information mal weitergeben. Die Ärzte haben einen leicht erhöhten Timonil-Spiegel im Blut festgestellt und reduzieren jetzt das Medikament ein wenig. Die Kortison-Menge weiß ich garnicht auswendig.

Danke trotzdem und auch weiterhin alles Gute,

Heike
Heike[a]
Andy[a]
20.11.2003 19:49:15
Manchmal ist es merkwürdig, daß es auch anderen zeitgeleich so geht.
Mein Vater ( 72/ GlioIV inoperabel 11/02)hatte beim MRT vor 8 Wochen auch eine leichte Progredienz nach Aussage des Radiologen, der Onkologe fand das Ergebnis erheblich besser und Vater hat gerade den 9 Zyklus Temodal hinter sich. Am Sonntag ist er nachts gestürzt und seitdem verschlechtert sich sein Zustand rapide. Er kann nicht mehr laufen, sich kaum allein bewegen, will nichts mehr essen. Letzte Woche ist er trotz Sprachprobleme noch allein spazieren gegangen und hat aktiv am Familienleben teil genommen, heute mußte ich meine Mutter fast zwingen eine Hauspflege zu akzeptieren, die ihr beim Waschen behilflich ist, weil die beiden das nicht mehr packen.An den Folgen des Sturzes kann es nicht liegen, auch unser Hausarzt hat jetzt das Cortison von 8mg auf 12mg erhöht und ich hoffe es wird wieder besser.
Andy[a]
Heike[a]
21.11.2003 10:59:12
Hallo Andy,

es ist doch seltsam, oder? Genauso war es bei meinem Vater auch...wie kann das sein? Woher rührt das und wie kommt es, daß niemand etwas zu den Ursachen sagen kann?
Meinem Vater ging es gestern, nachdem ca. 4 Beutel á 5l Kochsalzlösung via Katheder durch ihn gespült worden sind, schon viel besser! An der Cortison-Zusammensetzung haben die Ärzte noch nichts geändert. Mal schauen, wie es weiter geht.

Heike
Heike[a]
Annerose
25.11.2003 12:59:13
Hallo,
mein Sohn 29 Jahre wurde im Mai 2001ein Astrozytom III sterotaktisch in der Uni.- Klinik Köln behandelt, im März 2003 Operation eines Recidiv Glioblastom in der Uni. Klinik Mainz, der Resttumor wird seit März 2003 mit Chemo behandet.
Trotz Tumorrückgang (MRT vom Aug. 2003) und bisher gute Verträglichkeit der Chemo tritt beim 7. und 8. Zyklus starke Übelkeit und Erbrechen mit Verschlechterung des Allgemeinzustandes auf,auch die Mortik rechts hat sich verschlechert.
Nach dem MRT vom Nov. 2003 hat sich der Tumor aber nicht wesentlich verändert.

Annerose
Annerose
Christine[a]
25.11.2003 13:00:08
Komisch, ich verstehe das nicht. Weiter unten sind ja noch noch mehr Einträge zu dem Thema. Mein Vater ist auch ca. im 6-8. Zyklus Chemo nach OP vor gut einem Jahr und anschließender Bestrahlung. Bis jetzt ging es ihm immer ziemlich gut. Die MRT-Aufnahme vom Donnerstag letzter Woche zeigt den Ursprungstumor(rest) unverändert und eine Rückbildung der Metastase. Gestern morgen ist er umgekippt und liegt seitdem halbseitig gelähmt im Krankenhaus. Vorher gab es nie Probleme mit Lähmungserscheinungen, auch bei der Diagnose war keine Lähmung vorausgegangen, sondern einfach nur wahnsinnige Müdigkeit. Offenbart das Temozolomid da doch plötzlich ungeahnte Nebenwirkungen bei längerer Einnahme? Oder hat der Arzt letzte Woche die Bilder falsch interpretiert? So genau soll ein MRT ja auch nicht immer sein. Wir wissen noch nicht, was los ist, warten auf Untersuchungsergebnisse. Der Schreck sitzt mir noch in den Gliedern. Es kam so unvermittelt unerwartet. Wenn jemand hier eine Erklärung fpr die Verschlechterung bei seinen Angehörigen bekommt, wäre ich für Austausch dankbar. Euch allen alles Gute.
Christine[a]
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