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Rosi[a]

Kann mir jemand sagen, ob es wohl möglich ist, daß man ein Medulloblastom mit einem gutartigen Astrozytom (beide wachesen ja üblicherweise bei Kinder im Kleinhirn) verwechseln kann?
Ist es normal, daß ein ausführlicher immunhistologischer Bericht nur 4 Zeilen lang ist und mit den Worten endet: ".....es untermauert den Bufund eines Medulloblastoms."?
Untermauern heißt für mich viel, aber nicht daß es den Befund bestätigt!
Kann mann generell sagen, ab welcher Größe ein Medulloblastom Metastasen macht?

Vielen Dank im Voraus
Gruß Rosi

PD DR. Mursch

Das ist nach normalen histopathologischen Kriterien eher unwahrscheinlich. Wenn in dem Befund alles wesentliche drinsteht, kann er auch kurz sein. Sollten Sie irgendwelche Zweifel haben, so sollten Sie nach einer Refenzpathologie fragen. Eine Grenzgröße gibt es bei der Metastasierung nicht. Wichtig ist die vollständige Entfernung des Tumors.

Rosi[a]

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Wir haben Zweifel in dem Sinne, daß unserem Sohn ein 6,5 x 5,5 x 4,5 cm großes Medulloblastom entfernt wurde und er nach Aussage des Radiologen Metastasen im Spinalkanal haben sollte. Diese stellten sich durch einen glücklichen Zufall als eine Verwechslung heraus allerdings erst nachderm er bereits 4 Chemos bekommen hatte.
In seiner Akte las ich dann, daß man anfangs aufgrund der Lage des Tumors auch ein pilozytrisches Astrozytom vermutet hatte. Der Neurochirurg, der den Tumor entfernte sagte meiner Kinderärztin direkt nach OP, daß man durchaus auf was gutartiges hofft, weil sich der Tumor beim operieren verkappselt hätte und sich sehr gut ganz entfernen ließ, was ja eigentlich gegen ein Medulloblastom spricht. Leider sind in der Klinik noch mehrer Dinge vorgefallen, die uns einfach an der Diagnose zweifeln lassen.

Vielen Dank für Ihres Auskunft

H. Strik

Metastasen würden sehr gegen ein pilozytisches Astro sprechen, wären aber für ein Medullo typisch. Histologisch unterscheiden sich die Tumoren erheblich, sollten also wirklich nicht verwechselt werden. Wenn Sie gar kein Vertrauen haben müssen Sie wirklich nach einer zweiten histologischen Meinung fragen, meist wird das in der Neuropatho in Bonn gemacht.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

Doris[a]

Mein Bruder hatte auch ein Medulloblastom 3 x 3 x 4 cm. Keine Metastasen.
Nach Kernspin meinte der Neurochirurg: die Größe spräche für etwas bösartiges,
die gute Abgrenzung des Tumors für etwas gutartiges. Schnellschnitt: Lymphom.
Der Tumor ließ sich stumpf vom Kleinhirn abpräparieren - für die Neurochirurgin
wäre deshalb auch ein gutartiger Tumor in Frage gekommen. 1. histolog. Ergebnis:
atypisches Meningeom. Ein Referenzneuropathologie stellte dann ein Medulloblastom
fest, dieses Ergebnis wurde dann noch von zwei weiteren untermauert, u. a. von Bonn.

Wollte damit sagen, dass eine gute Abgrenzung des Tumors und keine Metastasen
leider nicht gegen ein Medulloblastom sprechen. Wenn Sie dem histolog. Ergebnis
nicht trauen, dann bestehen Sie darauf, dass eine Probe nach Bonn geschickt wird.
Dort gibt es die Spezialisten, gerade auch in Bezug auf Medulloblastom. Prof. Pietsch
konnte das histologische Ergebnis meines Bruders nochmals differenzieren.

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