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Marion[a]

Hallo liebes Forum,

Mein Mann, der seit letzter Woche, wegen einer Lungenentzündung im KH ist, redet seit vorgestern sehr wenig und wenn dann fast unverständlich und oft in Rätseln.
Eben habe ich erfahren, dass er die halbe Nacht im Zimmer hin und her geht und nach irgendetwas sucht. Er macht dann die Balkontüre auf und zieht sich komplett aus und dann wieder an.
Ich bin total verzweifelt, weil ich nicht weiss, was wir machen können. Er erinnert sich an gar nichts mehr.
Aber wenn ich ihn allein lasse, springt er vielleicht noch vom Balkon runter.
Wer kennt das? Wie kann man das in den Griff bekommen? Und von was kann das kommen?
Kann es nur von erneutem Tumorwachstum sein oder kann es von der Cortisonreduzierung kommen
(seit letzter Woche wurde von 12 auf 4 mg reduziert)!

Bitte antwortet mir schnell (in der Klinik krieg ich wieder nur die Aussage, naja er hat einen Tumor und der wächst halt). Vielleicht kann sich auch ein Arzt dazu äußern?

Viele liebe Grüße an alle und alles Gute!

Marion

Ramona[a]

Da die Ausfallerscheinungen nach dem Absetzen des Cortisons aufgetreten sind, würde ich auf die Ärzte einwirken dieses wieder zu erhöhen. Es kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein, dass er sich vom Balkon des Krankenhauses stürzt, nur weil die Ärzte Medikamente sparen wollten. Toller Zeitungsartikel. Bei dieser Diagnose ist jedes Mittel recht um ein angenehmers Leben für den Patienten zu erreichen.

Viel Kraft.

H. Strik

Wie üblich vorab der Vorbehalt, dass man auf die Entfernung nicht diagnostizieren kann. Ob der Tumor wächst kann man nur an CT oder MRT festmachen. Ein Infekt wie eine Lungenentzündung kann durchaus eine Neigung zur Verwirrtheit verstärken. Eine Reduktion von Kortison kann auch Probleme machen. In dieser Situation würde ich wahrscheinlich mit einer Erhöhung des Kortisons versuchen, eine Verbesserung zu erreichen. Gleichzeitig sollte der Nachtschla mit entsprechenden Medikamenten sichergestellt werden. Für die Aufsicht im Krankenhaus ist vorrangig das Personal zuständig, zur Not mit Sitzwache. Sie sollten versuchen, Ihre Kraft für zu Hause aufzusparen.

Alles Gute,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

Dagi[a]

Lass dich erst mal ganz lieb drücken!
Ich weiss nur zu gut was DU gerade durchmachst! Ich habe so ähnliches gerade auch hinter mir,nur habe ich keine Angst,dass er sich was antut!
Mein Mann hatte im Jänner auch eine Lungenentzündung,und später dann noch Lungenembolie! Seit der Zeit ist mein Mann nicht mehr derselbe,der Hirntumor wächst auch wieder. Nun hatte er vor einigen Tagen seinen ersten grossen Anfall. Als ich ihn am Morgen im Bett fand(Ich machte gerade das frühstück) dachte ich wirklich zuerst er ist tot! Er rührte sich nicht mehr. Dann sofort der Notarzt alamiert! Haben ihn Erstversorgt und dann sofort ins Krankenhaus gebracht! Er war eine Woche dort.
Nun seit Freitag ist mein Mann wieder zuhause,kann aber nichts mehr alleine machen. Zeitweise ist er auch Verwirrt,redet von der Vergangenheit,glaubt aber es ist im Jetzt! Er muss auf den Kran klettern ,dringende Arbeit,dabei ist das vor gut 25 Jahren gewesen,da arbeitet er schon seit da nicht mehr. So ist es oft ,wenn er was redet. Immer von früher! Das schlimmste ist das mit seiner Blase,er macht überall hin,aber sogenannte " Pampers" lässt er sich nicht anlegen. Er sagt mir er muss,aber bis ich mit der Flasche zur Stelle bin ,ist es immer zu spät!Da der Urin durch die vielen Medikamente stark riecht,habe ich den Geruch den ganzen Tag in der Nase! Da wir auch überall Parkett haben,der aber schon alt ist,die Versiegelung zum Teil ab ist ,geht es auch direkt ins Holz.Vor seinem Bett liegen nur noch Badetücher!
Mein Mann bekommt auch sehr hohe Dosis Cortison3x8mg täglich ,es war aber auch schon mehr. Ohne die Dosis geht garnichts mehr. Ich gebe auch immer noch Weihrauch, denke es bringt bei ihm Null,kann es ihm aber nicht streichen,denn er WILL es nehmen! Momentan sind wir nur in der Wohnung,getraue mich kaum mehr in ein Geschäft zu gehen,habe immer Angst ,was macht er nun? Bin immer angespannt,der Zustand ändert sich so schnell! Ich mache das ganze nun schon seit 2001 mit,es IST schwierig! Aber solange ich es machen KANN werde ich es auch tun!!
Bin auch immer wieder am Boden,aber irgendwie gehts dann doch wieder weiter. Alles Liebe Dagmar

Marion[a]

Danke erst mal an alle für die Antworten! Mein Mann ist heute vom KH entlassen worden und ist immer noch so verwirrt. Cortison dürfen wir lt. Aussage der Ärzte erst wieder in einer Woche erhöhen, weil sonst die Lungenentzündung nicht gut abklingen kann.
Ich hoffe, dass es dann wieder besser wird.
Inzwischen bin ich ziemlich am Boden und denke ich kann bald nicht mehr
und dass ich bald selbst durchdrehe. Kein Wunder, wenn man den ganzen Tag versucht, die Gedanken des eigenen Mannes zu entwirren und ihm zu antworten auf allen möglichen Unsinn.
Manchmal werd ich schon richtig agressiv ihm gegenüber, dann tut es mir sofort wieder leid. Dabei lieb ich ihm über alles. Aber er hat sich seit einer Woche so verändert. Und ich hab solche Angst vor dem, was jetzt noch kommen kann.

Liebe Grüße an alle und alles Gute.

Marion

Dagi[a]

Hallo Marion,
das mit dem agressive werden,kenne ich auch! Aber ich habe mich dann wieder gut unter Kontrolle,ich will ihm ja nicht wehtun,doch werde ich auch mal laut,wenn ich etwas hundertmal sage,und denke,jetzt müsste er es doch endlich kappieren. Dabei weiss ich es doch besser! Aber wir sind ja auch nur Mernschen. Das komm5t auch aus der Angst heraus,weil wir nicht wissen ,wie damit umgehen,wir haben es ja sicher noch nie so erfahren,oder?
Marion,wie alt ist dein Mann ? Mein Mann wird im Dez. 59 Seine Erkrankung wurde im Sept.2001 festgestellt! Seit da ist es ewiges Auf und Ab! Doch seit dem ersten grossen Anfall ist es nicht mehr,wie es war, leider!!
Wenn du möchtest können wir auch privat mailen!

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