Eines hab ich noch vergessen und zwar das Vitamin D3.
Ein sehr sehr wichtiges oft unterschätztes Vitamin. Es gibt viele Milchprodukte die mit D3 angereichert sind, allerdings muß man das eher als "Verarsche" ansehen, da die Milch selber dem Körper D3 raubt.
Mein Mann bekommt 6000 I.E. am Tag, das sind 6 a 1000 I.E. Kapseln, es gibt aber auch Kapseln mit 2000 I.E. ! Er bekommt sie 3 mal täglich vor einer Mahlzeit. Die Kinder und ich selber bekommen täglich 1000 I.E. zusätzlich, im Winter.
Dazu hab ich in der Pharmazeutischen Zeitung diesen Bericht mal gefunden. Ich glaube Studien zum Thema D3 laufen bereits schon oder sollen in Zukunft gestartet werden.
Vitamin D
Prophylaxe gegen Krebs und chronische Krankheiten?
Von Marion Hofmann-Aßmus / Kann man mit ausreichender Vitamin-D-Versorgung chronischen Krankheiten wie Krebs, Morbus Parkinson oder Multipler Sklerose vorbeugen? Dies wird unter Experten derzeit lebhaft diskutiert – vor dem Hintergrund, dass in der Bevölkerung ein eklatanter Vitamin-D-Mangel herrscht.
Der Körper produziert Vitamin D mithilfe von Sonnenstrahlen. Daher ist der Begriff »Vitamin« streng genommen falsch. Denn definitionsgemäß kann der Körper Vitamine nicht selbst herstellen, sondern muss sie mit der Nahrung aufnehmen. Die von der Niere gebildete und ins Blut abgegebene aktive Form von Vitamin D ist das 1,25-Dihydroxy-Colecalciferol, auch Calcitriol oder 1,25[OH]2D3 genannt (Kasten 1). Es entspricht seiner Wirkung nach eher einem Hormon: So stimuliert Calcitriol die Aufnahme von Calcium in den Dünndarm und reguliert den Calciumstoffwechsel im Knochen. Zudem ist es über die Kontrolle des Renin-Angiotensin-Systems an der Regulation des Blutdrucks beteiligt.
Interessanterweise hat man in letzter Zeit jedoch herausgefunden, dass nicht nur die Niere in der Lage ist, den metabolisch aktiven Metaboliten herzustellen, sondern auch fast alle anderen Organe. »Dieser in den übrigen Organen gebildete aktive Metabolit hat nichts mit dem Knochen- oder Calciumstoffwechsel zu tun und wird auch nicht ins Blut abgegeben, sondern reguliert lokal gewebespezifische Zellfunktionen«, erklärte Professor Dr. Jörg Reichrath aus Homburg auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin 2010.
Bis zu 200 Gene soll 1,25[OH]2D3 etwa in Darm-, Prostata-, Nerven- oder Brustdrüsenzellen beeinflussen können. Dies macht das Hormon neuerdings so spannend. Denn diese Gene kontrollieren beispielsweise die bei der Tumorentstehung so wichtige Proliferation und Apoptose (programmierter Zelltod) sowie die Differenzierung der Zellen. Die neu gewonnene Erkenntnis, dass viele Organe den aktiven Metaboliten selbst herstellen und dieser an Ort und Stelle wirkt, stellt die Basis für das Verständnis der möglicherweise vielfältigen Auswirkungen eines Vitamin-D-Mangels dar.
Vitamin-D-Synthese im Körper
Die Haut spielt bei der Herstellung von Vitamin D eine wichtige Rolle: Mithilfe von UVB wird in den Keratinozyten aus 7-Dehydrocholesterol (Provitamin D3), das die Leber aus Cholesterol bildet, das Prävitamin D3 und anschließend das Colecalciferol (D3) gebildet. Letzteres verwandeln die Leberzellen dann in die Speicherform Calcifediol (25[OH]D3). Die Niere stellt die biologisch aktive Form Calcitriol (1,25-Dihydroxy-Colecalciferol oder 1,25[OH]2D3) her und gibt sie ins Blut ab. Calcitriol reguliert unter anderem den Knochen- und Calciumstoffwechsel. Zudem weiß man heute, dass 1,25[OH]2D3 nicht nur in der Niere, sondern in fast allen Organen gebildet wird und dort gewebespezifische Zellfunktionen ausübt. Im Unterschied zum tierischen oder menschlichen Vitamin D3 bezeichnet man das pflanzliche Pendant als Vitamin D2.
Diskutiert wird ein Zusammenhang mit:
- Krebserkrankungen, zum Beispiel Kolon- und Mammakarzinom,
- Rachitis und Osteomalazie,
- kardiovaskuläre Erkrankungen, zum Beispiel arterielle Hypertonie,
- Autoimmunkrankheiten, zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 1, Morbus Crohn oder Multiple Sklerose,
- Infektionserkrankungen wie Tuberkulose,
- psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie oder endogene Depressionen.
Aussagekräftige Studien fehlen
Ob man mit Vitamin D einem Tumor vorbeugen kann, ist nicht abschließend geklärt. Einige epidemiologische Studien sowie tierexperimentelle und molekularbiologische Untersuchungen stützen die Hypothese, wonach das D3-Hormon antikanzerogenes Potenzial hat.
»Das Problem ist aber, dass aussagekräftige, randomisierte placebokontrollierte Studien bislang fehlen«, bemängelte Reichrath. Die vorhandenen Studien seien zu kurz und die Probanden hätten Vitamin D in zu niedriger Dosis bekommen. »Nötig wäre eine Gabe von mindestens 1000 I. E. täglich über mindestens fünf bis zehn Jahre«, so der Dermatologe. Hinzu komme mangelndes Studiendesign, etwa bei der viel diskutierten Lappe-Studie (1).
In dieser randomisierten placebokontrollierten Studie erhielten postmenopausale Frauen zwar relativ hohe Dosen Vitamin D (1100 I. E. täglich), zugleich jedoch Calcium. »Es zeigte sich eine signifikante Reduktion des Krebsrisikos unter Vitamin D plus Calcium gegenüber Placebo und verglichen mit einer alleinigen Calciumgabe. Die Studie deutet also auf einen positiven Effekt von Vitamin D hin. Sie ist aber nicht aussagekräftig, da es keine Gruppe gab, die ausschließlich Vitamin D erhielt«, erklärte Reichrath.
Weniger Sonne, mehr Krebs
Die wichtigsten Hinweise auf eine antikanzerogene Wirkung liefern bislang epidemiologische Studien. So ermittelte eine Untersuchung ein um 50 Prozent niedrigeres Risiko für Kolonkarzinom bei Menschen mit einem 1,25[OH]2D3-Spiegel über 33 ng/ml, im Vergleich zu unter 12 ng/ml (2). Gleichzeitig weisen weitere Autoren darauf hin, dass die Einnahme von Vitamin D das Krebsrisiko erheblich verringern könne. So soll nach einer Metaanalyse die tägliche Einnahme von 1000 I. E. Vitamin D das Risiko für Brust- und kolorektales Karzinom etwa halbieren (3).
Auch der schon länger bekannte Zusammenhang mit der Region oder der Intensität der UV-B-Strahlen bestätigte sich. Laut einer Studie von Grant ist die UV-B-Stahlung invers korreliert mit der Krebsmortalität. Demnach starben zwischen 1970 und 1994 aufgrund unzureichender UV-B-Exposition in den USA jährlich 21 700 weiße und 1400 farbige Einwohner vorzeitig an Krebs (4).
Die erhöhte Mortalitätsrate durch zu geringe UV-B-Strahlung geht nicht allein auf das Kolonkarzinom zurück. Eine Vielzahl weiterer Tumoren scheint mit dem Mangel an Sonnenlicht und dem daraus resultierenden Vitamin-D-Status assoziiert, etwa Brust-, Eierstock-, Prostata-, Nieren-, Lungen-, Pankreas-, Blasen- oder Magenkarzinom.
Doch soll nicht unerwähnt bleiben, dass einige epidemiologische Studien auch eine negative Wirkung beziehungsweise keinerlei Effekte von Vitamin D ermittelten. So stellten Forscher des amerikanischen National Cancer Instituts bei umfangreichen Studien (mehr als 12 000 Blutproben) fest, dass ein höherer Serumspiegel keine protektive Wirkung auf die Entwicklung seltener Tumoren hat. Dazu zählten die Forscher beispielsweise das Non-Hodgkin-Lymphom, Ösophagus-, Magen-, Nieren-, Ovarial-, Pankreas- oder Endometriumkarzinom (5).
»Tierexperimente zeigen eindrucksvoll, dass der Vitamin-D-Stoffwechsel eine große Bedeutung für die Tumorentstehung hat«, sagte Reichrath. So würden Versuche mit Hamstern belegen, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Größe von Karzinomen, die man durch Karzinogene induziert hat, durch den Vitamin-D-Status modifizierbar sind. »Das heißt, Vitamin-D-defiziente Tiere entwickeln schneller und auch größere Tumore als Tiere, die ausreichend mit Vitamin D versorgt sind«, berichtete Reichrath beim Krebskongress.
Dilemma um die Sonne
Der Schutz vor Sonnenlicht galt lange Zeit auch als Schutz vor Krebs – zumindest vor Hautkrebs. Hier tritt ein Dilemma zutage, das Dr. Rüdiger Greinert, Leiter der Abteilung Molekulare Zellbiologie am Dermatologischen Zentrum Buxtehude beim Deutschen Krebskongress in Berlin auf den Punkt brachte: »Es gibt keine Vitamin-D-Synthese ohne DNA-Schädigung in der Haut, denn die UV-Spektren, die zu Sonnenbrand, Bräunung, Hautkrebs oder aber der Vorstufe des Vitamin D führen, überlappen nahezu.« Die Grafik zeigt die relative Wirksamkeit der UV-Spektren bezüglich Hautschäden und Vitamin-D-Synthese.
Doch sollte man bezüglich der Dauer der Sonnenbestrahlung hellen Hautkrebs und malignes Melanom differenziert betrachten. Für die Entstehung des hellen Hautkrebses macht man die lebenslange Akkumulation von UV-Strahlen verantwortlich.
Nicht so eindeutig ist die Datenlage beim malignen Melanom: Strittig ist etwa, ob kurze intensive Sonnenbäder, zum Beispiel im Urlaub, eher protektiv oder eher risikosteigernd wirken. Auch assoziieren einige Untersuchungen die stärkere (längere) Sonneneinstrahlung in der Nähe des Äquators und an Küsten mit einem höheren Risiko für malignes Melanom. Dagegen scheint eine dauerhafte, weniger intensive Sonnenbestrahlung in gemäßigteren Breiten eher schützend zu wirken, etwa bei beruflich exponierten Personen. Weitgehend einig ist man sich darin, dass Sonnenbrände (insbesondere in der Kindheit) das Risiko für ein malignes Melanom deutlich erhöhen.
Als optimaler Zeitpunkt, um Vitamin D zu synthetisieren, gilt die Mittagszeit, also genau der Zeitpunkt, an dem das Risiko für eine Hautschädigung am höchsten ist. Reichrath empfiehlt daher »einen regelmäßigen, aber maßvollen Aufenthalt im Sonnenlicht«.
Bei einer Beratung sollte das Apothekenteam erwähnen, dass die individuell verträgliche Strahlendosis vom Hauttyp und der Sonnenintensität abhängt. Für den in Mitteleuropa vorherrschenden hellen Hauttyp reichen laut Weltgesundheitsorganisation während der Sommermonate bereits dreimal wöchentlich 5 bis 15 Minuten Sonnenstrahlung auf Gesicht, Hände und Arme aus, um ausreichend Vitamin D zu bilden.
Wichtig ist, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen und Hautrötungen unbedingt zu vermeiden. Der Sonnenschutz sollte erst auftragen werden, wenn die individuell verträgliche Sonnendosis erreicht ist. Wissenswert ist zudem, dass viel UV-B nicht automatisch in viel Vitamin D(-Vorstufen) resultiert. Im Gegenteil. Zu viel UV-B-Bestrahlung induziert den Abbau der Vorstufen, während die DNA-Schädigung und weitere negative Effekte wie Hautrötungen weiter ansteigen. Gleiches gilt für eine künstliche Bestrahlung in Sonnenstudios.
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Quelle: www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=36238