Hallo zusammen,
bei meiner Lebensgefährtin (Glioblastom, Operation mit vollständiger Entfernung im UK Tübingen 01/2016, danach Radiochemotherapie, 05/2016 Rezidiv, seit 07/2016 CCNU mit Methadon, 10/2016 deutliche Rückbildung des Rezidivs, laut MRT vom 05. Januar wohl erneutes Tumorwachstum) ist wohl ein Rezidiv aufgetreten.
Auf Anraten unserer Onkologin hatten wir einen Termin in der Neurochirugie Freiburg. Bislang waren wir immer in Tübingen (gute Ärzte, aber m. E. unstrukturiert und unorganisiert), aber die Onkologin meinte, in Freiburg bekäme man eher einen Termin. So war es dann auch.
In Freiburg ging es sehr schnell und der Arzt war sehr freundlich und informativ. Er meinte, dass die MRT-Bilder qualitativ nicht so gut wären und man evtl. auch noch ein PET machen könnte. Das Rezidiv könne man operieren, es bestehe allerdings die Gefahr, dass sie auf dem rechten Auge erblindet oder auch andere Folgeschäden (Sprache, Gedächtnis) entstehen könnten.
Gestern kam dann der Rückruf mit dem Ergebnis der Tumorkonferenz. Die Ärzte aus Freiburg wollen operieren, für ein PET sehen sie keine Notwendigkeit.
Nun stehen sehr schwere Entscheidungen an. Meine Lebensgefährtin beschäftigt sich nicht mit ihrer Krankheit und glaubt immer noch an Heilung. Körperlich geht es ihr derzeit sehr gut. Eigentlich möchte sie keine OP mehr, sieht deren Notwendigkeit aber ein.
Nun stehe ich vor einem Berg von Fragen.
Macht es Sinn, noch einmal zu operieren und die Lebensdauer zu erhöhen, wenn dem eventuell eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität gegenübersteht?
Sollen wir noch einmal eine Zweitmeinung aus Tübingen (wo die erste OP durchgeführt wurde) einholen? Vermutlich dauert es da 2 - 3 Wochen, bis wir von dort ein Ergebnis haben. Haben wir noch so lange Zeit?
Soll die OP in Freiburg oder Tübingen durchgeführt werden? Wie bereits geschrieben, in Tübingen waren die Ärzte gut, nur die Organisation war ein Chaos.
Falls meine Lebensgefährtin keine OP will, möchte unsere Onkologin gerne CCNU mit Avastin geben. Avastin verträgt sich wohl nicht mit Methadon. Nun stellt sich die Frage, ob wir dann das Methadon ausschleichen sollen oder das Avastin ablehnen sollen.
Fragen über Fragen. Und ich bin damit total überfordert. Am liebsten wäre mit ein PET, aber Freiburg sieht keine Notwendigkeit und die Tübinger haben das im Mai letzten Jahres auch schon kategorisch abgelehnt. Ich habe ja die Hoffnung, dass es sich bei der Kontrastmittelaufnahme um Narbengewebe handelt - weiß aber auch, dass es sich dabei ein Stück weit um Wunschdenken handelt...
Viele Grüße
Josh