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Josh

Hallo zusammen,

bei meiner Lebensgefährtin (Glioblastom, Operation mit vollständiger Entfernung im UK Tübingen 01/2016, danach Radiochemotherapie, 05/2016 Rezidiv, seit 07/2016 CCNU mit Methadon, 10/2016 deutliche Rückbildung des Rezidivs, laut MRT vom 05. Januar wohl erneutes Tumorwachstum) ist wohl ein Rezidiv aufgetreten.

Auf Anraten unserer Onkologin hatten wir einen Termin in der Neurochirugie Freiburg. Bislang waren wir immer in Tübingen (gute Ärzte, aber m. E. unstrukturiert und unorganisiert), aber die Onkologin meinte, in Freiburg bekäme man eher einen Termin. So war es dann auch.

In Freiburg ging es sehr schnell und der Arzt war sehr freundlich und informativ. Er meinte, dass die MRT-Bilder qualitativ nicht so gut wären und man evtl. auch noch ein PET machen könnte. Das Rezidiv könne man operieren, es bestehe allerdings die Gefahr, dass sie auf dem rechten Auge erblindet oder auch andere Folgeschäden (Sprache, Gedächtnis) entstehen könnten.

Gestern kam dann der Rückruf mit dem Ergebnis der Tumorkonferenz. Die Ärzte aus Freiburg wollen operieren, für ein PET sehen sie keine Notwendigkeit.

Nun stehen sehr schwere Entscheidungen an. Meine Lebensgefährtin beschäftigt sich nicht mit ihrer Krankheit und glaubt immer noch an Heilung. Körperlich geht es ihr derzeit sehr gut. Eigentlich möchte sie keine OP mehr, sieht deren Notwendigkeit aber ein.

Nun stehe ich vor einem Berg von Fragen.

Macht es Sinn, noch einmal zu operieren und die Lebensdauer zu erhöhen, wenn dem eventuell eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität gegenübersteht?

Sollen wir noch einmal eine Zweitmeinung aus Tübingen (wo die erste OP durchgeführt wurde) einholen? Vermutlich dauert es da 2 - 3 Wochen, bis wir von dort ein Ergebnis haben. Haben wir noch so lange Zeit?

Soll die OP in Freiburg oder Tübingen durchgeführt werden? Wie bereits geschrieben, in Tübingen waren die Ärzte gut, nur die Organisation war ein Chaos.

Falls meine Lebensgefährtin keine OP will, möchte unsere Onkologin gerne CCNU mit Avastin geben. Avastin verträgt sich wohl nicht mit Methadon. Nun stellt sich die Frage, ob wir dann das Methadon ausschleichen sollen oder das Avastin ablehnen sollen.

Fragen über Fragen. Und ich bin damit total überfordert. Am liebsten wäre mit ein PET, aber Freiburg sieht keine Notwendigkeit und die Tübinger haben das im Mai letzten Jahres auch schon kategorisch abgelehnt. Ich habe ja die Hoffnung, dass es sich bei der Kontrastmittelaufnahme um Narbengewebe handelt - weiß aber auch, dass es sich dabei ein Stück weit um Wunschdenken handelt...

Viele Grüße
Josh

Forever

Hallo Josh,

zumindest aus unserer Sicht würde ich immer zur OP raten, wenn diese von den Ärzten aufgrund der Bildgebung erforderlich scheint.

Nach der ersten OP meiner Frau bildete sich ja auch im Folgejahr ein Rezidiv, welches operiert wurde. Und ca. 6 Monate nach der Rezidiv-OP zeigten sich wieder Kontrastmittelaufnahmen. Es wurde dann die PCV-Chemo angewandt, also nicht nur CCNU. Was dann im Laufe des PCV-Jahres letztendlich zu dem Rückgang der Kontrastmittelanreicherungen geführt hat, weiß nur der liebe Gott. Und da seit 2008 ja auch keine Chemo oder Bestrahlung mehr erfolgte, bin ich froh, die Rezidiv-OP gemacht zu haben.
4 Jahre danach zeigten sich wieder Kontrastmittelanreicherungen, verbunden mit sehr starken und anhaltenden Anfällen. Aufgrund der Bildgebung bestanden keine Zweifel an der Notwendigkeit einer erneuten OP. Bei dieser stellte sich dann heraus, dass das entnommene Gewebe keine Tumorzellen enthielt und es in den Wochen vor der OP zu leichten EInblutungen in die Tumorhöhle kam. Seit dieser OP in 2012 ist meine Frau anfallfrei, insofern war die OP erfolgreich.

Bei allen drei OPs, auch der letzten, bin ich der Meinung, dass die Operationen selbst keinerlei Einschränkungen hervorgerufen haben. Diese kamen m.E. durch die starken Anfälle und auch durch die Langzeitfolgen der Chemo und Bestrahlung. Klar dauerten die Erholungsphasen bei jeder OP länger. Aber im Ergebnis war es immer in Ordnung, sich für die OP entschieden zu haben. Zumindest bei meiner Frau.

Vor diesem Hintergrund würde ich persönlich aufgrund unserer Erfahrung deine Fragen wie folgt beantworten:

- Sofern der NC meines Vertrauens die OP befürwortet, würde ich sie machen
- Würde "unser" NC die Klinik wechseln, würde ich wahrscheinlich aufgrund meines Vertrauens und unserer langjährigen "Zusammenarbeit" mit ihm wechseln. Ergab sich hier nicht, aber ich denke so würde ich es machen
- Hätte ich Zweifel, würde ich eine Zeitmeinung einholen. Aufgrund unseres Vertrauens in den NC (auch als Mensch, nicht nur als Arzt) ergaben sich diese Zweifel bislang zum Glück nicht. Ich denke nicht, dass 2 Wochen hier wirklich entscheidend sind. Und wenn du die Dringlichkeit bei deinem bisherigen Arzt ansprichst, geht es ja vielleicht schneller.

Alles Gute für deine Frau und blicke weiterhin positiv nach vorne!

Sternchen1

Hallo Josh,
Auch wir haben uns für die 2. op entschieden. Erstdiagnose/ op 06/2016 (mit 1cm Rand) im ersten MRT 09/16 nach Strahlen/ Chemo Progress dann FET-PET Mitte 10/2016, op 24.11. als Wachop da der Tumor im Sprach- und Motorikzentrum. Heidelberg hatte von OP abgesehen und vorgeschlagen andere Chemo. Vor der OP haben wir gemeinsam entschieden wie weit wir gehen würden, d.h. Verlust der Sprache haben wir in kauf genommen. Jetzt ca 2 monate nach op geht es meinem Mann den umständen entsprechend besser. Wortfindungsstörungen, Müdigkeit Sprachstörungen. Arbeiten weiterhin mit Temodal und Methadon. Wir bleiben positiv und das erfreuliche war: der Tumor konnte bei der zweiten "komplett" entfernt werden.die FET-PET hat einen großen Progress dargestellt, jedoch war nur wenig vitales Tumorgewebe also anders als auf der Bildgebung. Es war sehr viel Nekrosen die entfernt wurden. Ich denke fest an euch und kann deine Situation sehr gut nachvollziehen, da mein Mann sich auch nicht, vor der OP mit der Erkrankung beschäftigt hat, er sagte immer es sei eine faire erkrankung. Jetzt nach der zweiten ist es bei ihm die schwere der Erkrankung angekommen und er beginnt jetzt sehr sorgsam mit sich umzugehen. Ich weiß welcher druck auf dir lastet!
Liebe grüße

Logossos

Hallo Josh,

haben Sie sich schon erkundigt, ob die Photodynamik (PDT) in Betracht kommt ? Das ist ja die Methode, die bei nicht operablen oder ähnlichen Rezidiven helfen kann. Wenn es ginge, dann fiele ja die Problematik mit Folgeschäden weitgehend weg. Prof. Kreth, LMU München,

Alles Gute, logossos.

alma

Hallo Josh,

die Frage, ob eine OP bei den möglichen Defiziten noch Sinn macht stellt sich ja schnell. Ganz allgemein, meine ich. Es lässt sich ja auch im Vorfeld nicht beantworten, weil es keine Sicherheit gibt, dass die Defizite auftreten.
So ist es auch mit der Strahlentherapie.
Die Ärzte müssen aufklären und von OP-Risiken sprechen, ohne sich festlegen zu können.
Ob Freiburg oder Tübingen? In Großkliniken herrscht naturgemäß ein gewisses Chaos. Ich kenne das von der Charité Berlin, vom UKE Hamburg und vom UKSH Lübeck.
Ich würde, wenn es eine OP sein sollte, da hingehen, wo die meiste Erfahrung besteht, der technische Standard am höchsten ist und
Operateure mit gutem Ruf zu finden sind. Im Vertrauen darauf, dass das Chaos vor der OP-Schleuse aufhört.
Die anderen Fragen, was eine sinnvolle Alternative zur OP wäre, kannst
du ja über Zweitmeinungen und Beratungsgespräch abklären.

Viele Grüße, Alma.

Mamamaus

Mein Mann war mit Tübingen immer sehr zufrieden. Op im März 2015. Seither ohne Rezidiv.

Teetrinker

Hallo Josh,

Du schreibst:
"Nun stehen sehr schwere Entscheidungen an. Meine Lebensgefährtin beschäftigt sich nicht mit ihrer Krankheit und glaubt immer noch an Heilung. Körperlich geht es ihr derzeit sehr gut. Eigentlich möchte sie keine OP mehr, sieht deren Notwendigkeit aber ein.
Nun stehe ich vor einem Berg von Fragen....

Fragen über Fragen. Und ich bin damit total überfordert."

Es ist ganz wichtig, dass Deine Lebensgefährtin optimistisch bleibt und sich mit der Krankheit nicht groß auseinandersetzt. Meine Frau macht das auch so. Aber ich finde es nicht okay, dass sie dich mit den zu treffenden Entscheidungen alleine lässt. Da solltest Du deutlich machen, dass Du Dich gern weitererhin nach außen um alles Notwendige kümmerst, dass aber Gespräche zu zweit über die weitere Vorgehensweise unvermeidlich sind.
Meine Frau und ich haben das Glio auch lange totgeschwiegen, aber nach dem Rezidiv muss man sich jetzt mit der neuen Situation auseinandersetzen. Finde ich jedenfalls.

Ich wünsche euch alles Gute und das Treffen der richtigen Entscheidungen.

Lara

Hallo Josh,
Das ist eine so schwere Entscheidung. Was kann sich deine Frau vorstellen?
Was isr für sie noch gute Lebensqualität?
In wie fern ist die Sprache betroffen. Mit Aphasie zu leben könnte ich mir persönlich schwer vorstellen. Das Gedächnis ist auch sehr allgemein gehalten. Wir haben die dritte OP nicht gemacht, weil ein sehr großes Risiko bestanden hätte, dass mein Mann nach der OP wach werden wurde aber auf nichts mehr reagieren könnte. Sie hatten einen Fall der erfolgreich operiert noch zwei Jahre lang die Decke angeschaut hat...das Risiko wollte mein Mann nicht eingehen.
Die Langzeitfolgen der Therapien haben bei meinem Mann dazu geführt, dass er seit Mai letzten Jahren eine Demenz (Risiko Strahlentherapie) entwickelte.
Er ist jetzt hilflos kann laufen, sich bewegen... nur erkennt er kein Risiko mehr, vergisst das er den Herd angestellt hat, baut alles auseinander (auch Elektrogeräte die noch an der Steckdose hängen), packt alles aus ( z.B. alle Nudelpackete, Schultaschen der Kinder...) man dreht sich um und schon hat er wieder etwas kaputt gemacht. Er ist wie ein riesiges Kind. Nur ein Kind ist nicht so groß, dass es an gefährliche Dinge dran kommt.
Ich würde mir es auf jeden Fall genau erklären lassen, was da auf mich zukommt.
Hätten wir das mit der Demenz gewußt hätten wir die Rebestrahlung nicht gemacht.

LG
Lara

Justina

Hallo Josh,
ja, das sind wirklich schwere Entscheidung. Ich empfand es wie Poker-Spielen. Oder das Handeln mit hochriskanten Aktien ...
Bei uns hat leider Mutter Natur die letzte Entscheidung schon getroffen. Histologisch war alles ungünstig und der Tumor wurde sehr spät entdeckt und lang nicht günstig für eine gute OP. Der Tumor wuchs rasend schnell und mein Mann ist im Dezember 16 verstorben.

Nichtsdestotrotz möchte ich dir antworten:
Die OP meines Mannes lief gut, also keine Ausfallerscheinungen, es konnte aber nicht alles entfernt werden. Die Docs wollten kein Risiko eingehen. Der Zweitmeinungsarzt hätte gern nochmal operiert, gleich zu Beginn. Mein Mann hatte aber gerade vor Ausfällen große Angst. Deshalb hat er es abgelehnt. Fand ich schade. Der Drittmeinungsarzt meinte, eine weitere OP würde sicherlich (!!) die Halbseitenlähmung bringen (der Preis war uns zu hoch!), die der Tumor irgendwann auch produzieren würde (so war es dann auch)
Aber es gab Avastin und das hat mein Mann gut vertragen. Die Lebensqualität ist daraufhin nochmal viel besser geworden. 3 gute Monate waren uns vergönnt - OHNE Halbseitenlähmung, nur schnelle Erschöpfbarkeit. Ich lese hier öfter, dass andere Patienten noch länger davon profitieren.
Trotzdem - davon bin ich überzeugt - hätte die OP des Zweitmeinungsarztes ein paar Monate mehr gebracht, davon bin ich überzeugt. Die Entscheidung meines Mannes gegen diese 2. OP konnte ich nur schwer ertragen.
Inzwischen bin ich sehr dankbar für die Lebensqualität, die wir im Sommer doch noch hatten. Mit OP würde mein Mann vielleicht noch leben. Aber zu welchem Preis?!? Mir war wichtig, dass mein Mann einverstanden ist mit seiner Behandlung. Gerne hätte ich ihn zu viel mehr Therapien begleitet. Ich wäre durch ganz Europa mit ihm gefahren. Aber er wollte nicht. Sein heimisches Sofa war ihm wichtiger. Also gut. Es war die Hölle für mich, aber wem sag ich das hier. Im Nachhinein bin ich froh. Auch wenn ich ihn ganz arg vermisse. Ich hätte ihn auch mit Halbseitenlähmung versorgt...

Keiner kann dir die Entscheidung abnehmen, denn jeder Tumor ist anders. Du kannst dir nur die Berichte und Erfahrungen anhören. Vielleicht hilft es dir in der Entscheidung. Falls du Fragen hast, schreib mir eine PN, dann können wir mehr schreiben oder telefonieren.

LG, Justina

Josh

Vielen herzlichen Dank für eure Beiträge.

Die Tendenz eurer Beiträge geht Richtung OP und dazu tendiere ich eigentlich auch. Stellt sich noch die Frage, ob in Freiburg oder Tübingen. Heute haben wir einen Termin bei unserer Onkologin, zu welcher wir sehr viel Vertrauen haben. Mal schauen, was sie dazu meint.

Zum Glück geht diese Mal auch eine ihrer Töchter mit, dann habe ich das Gefühl, nicht alleine entscheiden zu müssen. Irgendwie wächst mir alles über den Kopf.

Liebe Grüße
Josh

Josh

Hallo zusammen,

wir haben uns jetzt noch eine Zweitmeinung aus Tübingen eingeholt. Diese raten von einer OP ab, da die Folgeschäden zu hoch wären. Freiburg hingegen würde gerne operieren, hat aber auf die Folgeschäden hingewiesen.

Die Tübinger würden gerne wieder bestrahlen, zusätzlich CCNU mit Avastin. Die Onkologin meint jetzt, man solle das Methadon ausschleichen. Irgendwie weiß ich jetzt überhaupt nicht mehr, was richtig ist. Meine Lebensgefährtin tendiert eher zu Bestrahlung, sie hat die letzte OP schon sehr schlecht vertragen.

Morgen haben wir Termin in der Radiologie in Tübingen zu einem Gespräch.

Viele Grüße
Josh

Josh

Hallo zusammen,

heute waren wir in der Radioonkologie in Tübingen. Sie wollen eine Bestrahlung über 5 Tage machen, beginnend mit 4 Gray und die Dosis dann wohl jeden Tag verdoppeln. Meine Lebensgefährtin will das nun durchziehen, eine OP will sie nicht mehr.

Dieses Mal hat man sich wirklich Zeit für uns genommen. Es wurden auch die Bilder vom April und Mai vergangenen Jahres angeschaut und der Radioonkologe war sich nicht sicher, dass es sich damals nicht doch nur um eine Pseudoprogression handelte, wie ich zunächst vermutet hatte. Damals haben wir mit einem Neurochirugen die Bilder besprochen (ohne vorheriges Tumorboard). Jetzt hege ich den Verdacht, dass wir die Behandlung mit Temodal zu früh abgebrochen haben. Nun gut, was geschehen ist, ist geschehen. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Bestrahlung etwas bringt und dass sich eventuelle Folgeschäden in Grenzen halten.

Viele Grüße
Josh

Sabrini

Hallo ihr Lieben,
Bei meinem Papa wurde am 1. März 2016 ein Glioblastom 4. Grades diagnostiziert, welches inoperabel ist, da er höchstwahrscheinlich eine Halbseitenlähmung davontragen würde. Durch eine Radio-Chemotherapie hat sich der Tumor fast zur Hälfte verkleinert und ist seit dem, mit bis jetzt fünf von sechs weiteren Temodal-Zyklen, stabil.
Ich war bei allen Arztterminen in Heidelberg dabei und weiß, was die Ärzte ihm und uns gesagt haben, deshalb ist es für mich so schwer zu begreifen, wie er davon ausgehen kann wieder so gut wie gesund zu sein. Auch die immer stärker ausgeprägte Demenz als Nebenwirkung der Bestrahlung und die Persönlichkeitsveränderung macht das alltägliche Leben für uns nicht gerade einfach. Meine Mama, meine Schwester und ich versuchen seither alles in unserer Macht stehende für ihn zu tun, aber nichts machen wir richtig, gut genug oder so wie er es gerne hätte. Es ist wirklich frustrierend, vor allem da er uns als seine engste Familie wie einen Fußabtreter behandelt und zum Beispiel seinen Neffen/ meinen Cousin, der in all den Monaten zwei mal angerufen hat, als den tollsten, fürsorglichsten und besten Menschen überhaupt darstellt.

Darf ich an diejenigen eine Frage richten, die bereits einen Angehirigen an diesen Gehirntumor verloren haben?
Ich habe furchtbar Angst vor dem Tag, an den mein Papa sterben wird. Sind eure Lieben eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht?

Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich hier meine Gedanken einfach so anspreche..

Liebe Grüße,
Sabrini

Justina

Josh, ich denk an euch und drücke Daumen.

Hein Mück

Hallo Sabrini,
Mein Mann hatte ein ZNS Lymphom und ist zuhause gestorben. Das Sterben war ein Prozess, bei dem mein Mann staendig abgebaut hat. Wir hatten aber auch immer wieder gute Stunden. Allerdings war mein Mann ein sehr dankbarer Patient.

Wichtig war fuer mich die Betreuung durch das SAPV Team, aber auch die Möglichkeit, noch das Hospiz zu waehlen, wenn ich es fuer notwendig gehalten haette.

Da mich die Frage, wie das Sterben aussieht, auch vorher sehr beschäftigt hat, reicht Dir das wahrscheinlich nicht. Dann schreib mich einfach per PN nochmal an.

Viel Kraft!

Meta

Hallo habe jetzt still mitgelesen. Was ist denn bitte Photodynamik? Wir waren auch in München und uns wurde von jeglicher OP abgeraten. Aber bessere Alternativen auch nicht vorgeschlagen, als Temodal und Bestrahlung nicht halfen. Und nun soll der Prof Kreth der Beste sein. ? ich versteh es nicht. Haben dann OP in Tübingen gemacht, ohne Ausfälle und mit Chance auf weiteres Leben. Die OP hat uns noch ein ganzes Jahr geschenkt. Leider hat CCNU auch nicht geholfen.Jetzt Rezdidiv. Was sollen wir tun. Tumor ist unmethyliert und IDH Wildtyp? Wir wissen nicht mehr wohin.
LG meta

Forever

Hallo Meta,

ich lese hier häufiger von CCNU, aber nie in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Bestand die Chemo nur aus diesem einen Mittel oder als PCV- Kombi?

Alles Gute

Karl ede

@Forever,
CCNU wrd auch gerne als Monotherapie angewendet,auch im PCV-Schema.
Es wurde oder wird auch mit Temozolomid und Avastin verabreicht.

Forever

@Karlede
Ok, danke für die Info.

Ich wundere mich, dass ich sehr häufig von Solo-CCNU lese und auch vergleichsweise oft von Temozolomid nach Rezidiv, obwohl schon vorher Temozolomid nicht wie erhofft gewirkt hat.
Aber recht selten von der bei meiner Frau zum Erfolg geführten PCV-Kombi Cecenu, Natulan und Vincritin.

Vielleicht ist mir das aber auch bislang so nicht ins Auge gesprungen.

Josh

Unglaublich. Es ist alles so unglaublich. Aber der Reihe nach:

Am 03. Februar hatten wir noch einmal einen Termin in Tübingen, die wollten noch einmal ein MRT machen. Nach dem MRT sagte ich meiner Freundin, sie solle viel trinken um das Kontrastmittel loszuwerden, worauf sie mir sagte, sie hätte überhaupt kein Kontrastmittel bekommen. Ich habe ihr nicht geglaubt, da sie eh Gedächtnislücken hat.

Vorgestern hatten wir dann Termin zur Planung-CT für die Bestrahlung. Zu meinem Erstaunen wurde allerdings wieder ein MRT gemacht, da der Körper beim letzten Mal wohl kein Kontrastmittel aufgenommen hätte.

Aha.

Gestern Abend kam dann ein Anruf des Strahlenarztes. Auf den Bildern sei ein deutlicher Rückgang der Kontrastmittelaufnahme zu sehen und ich hätte recht gehabt in meiner Annahme, dass es sich um Nekrosegewebe handelte. Es besteht nun keine Notwendigkeit mehr für eine Bestrahlung oder OP und wir können mit der Chemotherapie weitermachen.

Wir sind natürlich überglücklich, aber ich staune doch sehr. Lassen sich MRT-Bilder wirklich so schlecht auswerten, dass gleich zwei Kliniken von einem Progress ausgegangen sind? Ich habe auch in beiden Kliniken darauf hingewiesen, dass Frau Dr. Friesen der Meinung ist, dass bei der Chemotherapie in Verbindung mit Methadon durchaus mehr Nekrosegewebe entstehen kann, da ja die Wirkung der Chemotherapie verstärkt wird. Das hat aber niemand interessiert.

Ich gehe sogar mittlerweile davon aus, dass wir zu früh von Temodal auf CCNU umgestellt haben. Der Strahlenarzt hat sich auch die alten Bilder angeschaut und ist sich nicht sicher, ob es sich damals wirklich um einen Progress gehandelt hat. Und ich gehe davon aus, dass die hohen Entzündungswerte, welche sie immer ca. 5 Wochen nach der Einnahme von CCNU bekommt, in Zusammenhang mit dem Absterben der Tumorzellen stehen.

Aber egal, es ist, wie es ist, wir machen jetzt mit CCNU und Methadon weiter und zur Belohnung buche ich uns jetzt ein schönes Wellnesswochenende.

Viele Grüße
Josh

Ironfighters

Hallo Josh,
das freut mich wirklich sehr für Euch. Auch wenn ihr nun aufregende Wochen durchstehen musstet. Dennoch lieber so als andersherum.

Leider ist die Bildgebung und deren Interpretation bei dieser Krankheit oftmals sehr schwierig und nicht eindeutig. Die nervliche Achterbahnfahrt ist trotzdem schrecklich.

Genießt jetzt Wellness und lasst es ordentlich Euch gut gehen!

Smarty66

Lieber Josh,

ich freue mich mit euch!
Da habt ihr ja einige aufreibende Wochen gehabt, bis jetzt das für euch gute Ergebnis bekommen habt. Und deine Freundin braucht keine OP und auch die Bestrahlung gottseidank nicht.

Laßt euch an diesem Wochenende verwöhnen und genießt es!

LG smarty


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Diagnose Glioblastom 7/14 links frontal - seit 11/14 durchgehend Chemo mit Temodal und seit 1/15 Methadon. MRT's sind bis jetzt stabil !

Mayla

Hallo Josh,
turbulent ... aber wunderbar das es doch hin und wieder mal unvorhergesehene Wendungen gibt.
ich freu mich mit euch :)

Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber manchmal spielt es dein Lieblingslied ;)

Genießt die kommende Zeit und das WE in vollen Zügen.
LG

fefele

Lieber Josh,

das sind doch sehr erfreuliche Nachrichten zum Wochenende.
Deine/Eure Hartnäckigkeit hat sich bewährt.
Weiter so!!!

Rutscht nicht aus mit den Badeschlappen ;)
Liebe Grüße in die Heimat
Andrea

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fefele
Diagnose Astro 2
ED 2009, 1 Rezidiv 2016

Ein Kranker soll nicht ein "Gezeichneter",
sondern ein "Erwachender" sein.
Dr. Ebo Rau

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