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Thema: Völlig verunsichert - bitte um Hilfe !

Völlig verunsichert - bitte um Hilfe !
Richard[a]
06.11.2004 10:58:48
Hallo,

zur Vorgeschichte: ich bin 50 und habe im Juli diesen Jahres zum ersten Mal einen schweren epileptischen Anfall mit Bewusstseinsverlust gehabt. Im Krankenhaus wurde bei der Untersuchung ein Gehirntumor festgestellt. Der Tumor befindet sich auf dem Sprach- und Bewegungszentrum und hat ein, für meine Begriffe, relativ großes Ödem gebildet. Seither werden die davon ausgelösten - fast täglichen epileptischen Anfälle medikamentös behandelt. Mein behandelnder Neurologe und die Ärzte des Klinikums Großhadern in München, raten mir (drängen mich fast) zu einer Biopsie und einer Operation. Bisher wird angenommen, dass es sich um ein Astrozytom der Klasse II handelt.

Jetzt habe ich gelesen, dass ein Gehirntumor - der selbst keine Metastasen bildet - auch ein Hinweis auf einen weiteren im Körper befindlichen Krebsherd sein kann. Ich bin nun Verfechter der Theorie, dass jegliches "herumfingern" an Krebsherden irgendwelcher Art dazu führen kann, dass diese sich weiter verbreiten. Ähnliches habe ich auch im Bekannten- und Familienkreis miterlebt.

Aufgrund der Lage des Tumors, wird auch davon ausgegangen, dass er sich nicht restlos entfernenen lässt. Was soll ich jetzt tun? Was für Möglichkeiten bleiben mir? Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Vielen Dank im Vorraus

richard
Richard[a]
Mary[a]
08.11.2004 10:12:44
Hallo Richard,
Ich kann verstehen das Du momentan aufgelöst und verunsichert bist. Ein Astro II ist eigentlich ein relativ harmloser Tumor. Ich bin in 2003 am Oligodendrogliom II-III operiert worden. Mein Tumor lag ebenfalls am Sprachzentrum deshalb konnte nicht alles entfernt werden. Seitdem gehe ich alle 6 Monate zur Kontrolle und fühle micht relativ sicher weil das Meiste rausoperiert ist. Vor den Untersuchungen bin ich natürlich immer sehr nervös, das geht hier allen so. Das sich bei Hirntumor auch noch andere Tumoren im Körper befinden können habe ich noch nichts gehört, sicherlich mag es sowas geben, aber ob das in Zusammenhang zu bringen ist? Dies ist meine persönliche Meinung, Du musst selbst entscheiden was Du tust. Meine Arztin meinte damals: wenn wir von 200.000 Zellen noch 3.000 stehen lassen ist die Wahrscheinlichkeit das sich diese dann böse entwickeln gering. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!
Mary[a]
Ralf[a]
12.11.2004 14:30:25
Hallo Richard,

bei mir wurde im Juli ein Glioblastom WHO IV (d=2cm) festgestellt. Indikation war der komplette Ausfall der Beinbeweglichkeit.
Aufgrund der Lage des Tumors im Bewegungszentrum direkt unter der Hirnrinde, wurde nach dem 5-ALA Verfahren (flourezenzgestützte Resektion) mit Wachphasen operiert. Die OP verlief ohne Komplikationen.
Nach 7 Tagen konnte ich nach Hause entlassen werden.
Nach mehreren MRTs und PETs sind z.Z. keine Tumorreste mehr nachweisbar.
Sicherheitshalber wird aber noch eine Chemotherapie durchgeführt.


Gruß
Ralf
Ralf[a]
Antonia5
27.12.2004 00:12:16
Hallo
Ich weiss so eine Diagnose macht einen erstmal total fertig, bei meinem Freund wurde vor einem halben Jahr ein Oligodendrogliom II diagnostiziert auch am re. Schläfenlappen am Sprach und Bewegungszentrum, nachdem er nachts neben mir einen epileptischen Anfall hatte, er ist 25. Er wurde operiert, leider war er danach linksseitig gelähmt und hatte eine Wortfindungsstörung und kam in Reha. Mittlerweile kann er wieder laufen und der Arm lässt sich auch langsam wieder bewegen. Sprechen kann er wie früher. Natürlich ging das alles nur durch viel Übung und starken Willen. Er nimmt immernoch Medikamente gegen die Anfälle aber wir hoffen das er die bald absetzten kann. Ob man alles entfernen konnte, können uns die Ärzte leider bis jetzt noch nicht sagen, da noch zuviel Narbengewebe vorhanden ist schließlich war der Tumor sieben cm groß.
Aber ich und mein Freund wissen beide das es weitergeht, natürlich gibt es auch tiefpunkte in unserem Leben , aber wir schaffen das, wir haben noch soviel vor.
Ich möchte all denjenigen die das gleiche Schicksal durchmachen sehr sehr viel Kraft geben und das wichtigste ist das sie nicht alleine sind und immer jemanden an ihrer Seite haben der ihnen Kraft gibt!
Antonia5
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