Guten Morgen!
Vor fast einem Jahr wurde mein großes Meningeom rechts frontal herausoperiert.
Die KontrollMRTs nach drei Monaten und nochmal nach weiteren sechs Monaten wegen sich abbauender epiduraler Flüssigkeitsansammlung, sind gut.
In einem Jahr WV, also Wiedervorstellung zur nächsten KontrollMRT, steht in meinem Nachsorgepass.
Zwei Tage lang war ich überglücklich, sowieso betrachte ich mein Weiterleben als Wunder, mit allem Respekt und Bewunderung und Dankbarkeit für die Neurochirurgen.
Und nun bin ich mit operiertem Kopf in meinem wirklichen Leben zurück.
Wenn mich Ängste überfallen, und sei es nur, weil wieder eine Kastanie vor mir auf den Weg geknallt ist, wem schütte ich mein Herz aus?
Ich schreibe hier.
Das mit dem ersten Kastanienknall hatte ich schon vor der KontrollMRT erlebt und mein Neurochirurg beruhigte mich, dass da nichts passiert, wenn eine Kastanie mich treffen würde, was mich beruhigt.
Dass in einem Jahr die nächste MRT sein wird, beruhigt mich auch.
Doch am Anfang des Jahres zwischen den MRTs fahre ich nun zwischen den Glücksgefühlen Achterbahn. Die alten Probleme sind noch da, die neue Sorge und Empfindlichkeit braucht auch einen Modus vivendi.
Ich habe ein altes Thema hier zu 'Angst ... 'aus dem Jahr 18 durchgelesen, hat mir schon mal gutgetan.
Erst mal werde ich regelmäßig tun, was mir gut tut, um gute Erlebnis-Struktur reinzubringen: z.B. auch regelmäßig schwimmen gehen.
Meine spirituelle Seite regelmäßig zu pflegen tut mir auch gut, z.B. in den Psalmen lesen oder in Stresssituationen ein Stoßgebet nach oben schicken.
Tun, was ich noch tun wollte im Leben herausfinden, z.B. Städte besuchen, den Ostseestrand, usw. ... .
Im Grunde geht es darum, die neue Angst als nun Hirntumorpatientin zu überwinden bzw. gut damit umzugehen, wenn nötig vorsichtig zu sein, z.B. im Schwimmbad nicht in dem stürmischen Strömungskanal mitzumachen.
Naja, während ich hier schreibe, kommt mir meine neue Lebenslage nicht mehr so wild vor. Auch wenn mein Mann z..B. als Gesprächspartner diesbezüglich nicht so einfühlsam ist, wie ich mir wünschen würde, sondern verdrängend kurz angebunden.
Über meine Ängste reden kann ich auch ab und zu mit meinem Hausarzt
und wenn ich spezielle Fragen hätte könnte ich auch in die ambulante Sprechstunde der Neurochirurgie in 'meiner' Klinik gehen.
Wie geht es euch so mit ängstlichen Zeiten?
Zu dieser frühen Stunde nun wünsche ich euch einen guten und schönen, sonnigen Tag !
Glg ilonelja