Iris Dittmann

Hallo, ich bin seit einigen Wochen stille Leserin dieser Liste und möchte mich jetzt vorstellen. Mein Name ist Iris Dittmann (31 Jahre alt) , und Betroffener ist mein Vater, Ingo (58 Jahre alt). Mitte Dezember 1999 ging mein Vater zum Arzt wegen leichtem Kribbeln und Taubheitsgefuehl im linken Arm, die Diagnose lautete Anaplastisches Astrozytom WHO Grad III, die Operation erfolgte am 1. Februar 2000 im UKE Hamburg bei Dr. Westphal. Der Arzt meinte, bis auf einen kleinen Rest waere alles entfernt worden. Es folgte eine siebenwoechige Bestrahlung und anschließende 5 woechige Reha. Damit glaubte Ingo alles ueberstanden zu haben, obwohl Dr. Westphal meinte, man muesse irgendwann mit einem Rezidiv rechnen. Seit der Bestrahlung aber blieben leichte epileptische Anfaelle zurueck (in der linken Gesichtshaelfte). Im Oktober 2000 begann Ingo wieder halbtags zu arbeiten. Es ging ihm gut. Im Februar 2001 machten Ingo und meine Stiefmutter eine vierwoechige Reise nach Neuseeland. Dort traten erstmalig staerkere epileptische Anfaelle auf und erstmalig begannen Gedaechtnisstoerungen. Zurueck in Hamburg wurde ein MRT gemacht, das ergab, dass sich zwei Rezidive gebildet hatten. Dr. Westphal im UKE in Hamburg riet von einer weiteren Operation ab weil die Gefahr einer Laehmung bestand und eine vollstaenige Entfernung beider Rezide sowieso nicht moeglich sei. Ingo und meine Stiefmutter befragten auch Aerzte in Heidelberg und Luebeck, auch sie rieten von einer OP ab. Man riet zu einer Chemotherapie(Temodal) mit gleichzeitiger Hyperthermie. In Bochum wurde die Behandlung dann im April 2000 durchgefuehrt. Meinem Vater ging es inzwischen so schlecht, dass er keinen Orientierungssinn mehr hatte und das Kurzzeitgedaechtnis wurde noch schlechter. Einmal liess er Gruesse an seinen Grossvater ausrichten, der seit 27 Jahren tot ist! Temodal vertrug er nicht so gut: staendige Uebelkeit und Erbrechen. Leider weiss ich nicht, welches Medikament er gegen das Erbrechen bekam. Am 30. April 2001 war er wieder zu Hause und einen Tag spaeter kam der voellige Zusammenbruch. Seitdem kann er nicht mehr sprechen (er antwortet auf Fragen nur mit ja und nein, von sich aus sagt er kein Wort), sein Blick ist starr, er guckt einen nicht mehr richtig an. Es ist, als ob er nicht mehr ganz da waere. Er schlaeft etwa 22 Stunden taeglich. Schon seit Maerz hat er eigentlich viel geschlafen und hat die Tageszeiten durcheinander gekriegt. Drei Wochen lang kam er seit dem 30.4. nur noch mit Hilfe zur Toilette oder die Treppe hinunter. Seit zwei Wochen allerdings kann er nicht mehr laufen und liegt im Erdgeschoss in einem Krankenbett, nachts wird er gewickelt und tagsueber wird er im Rollstuhl zur Toilette geschoben oder in den Garten. Nun hat am 30. Mai 2001 das MRT ergeben, das der Tumor gewachsen ist und bereits ein Glioblastoma multiforme vorliegt. Der Neurologe macht uns nun keine Hoffnungen mehr.
Ich bitte um Entschuldigung falls sich dies alles zu deprimierend anhoert, aber vielleicht kann mir einer der Leser schreiben, worauf meine Stiefmutter und ich uns jetzt einrichten muessen? Wie sieht das Endstadium aus?
Liebe Gruesse
Iris Dittmann

Christina[a]

Hallo Iris!
Wann wurde bei Deinem Vater mit Temodal begonnen (Februar 2000 oder 2001)?
Bis gleich!

Iris Dittmann

Hallo Christiane,
mit Temodal wurde bei meinem Vater im April 2001 begonnen, zeitgleich mit der Hyperthermie!
Bis bald,
Iris

Christina[a]

Liebe Iris,
auch wenn ich kein Mediziner bin, möchte ich Dir gern helfen. Vielleicht meldet sich in der Zwischenzeit ein Fachmann. Beim Lesen Euerer Krankengeschichte steigt bei mir die Wut im Bauch, denn nicht alles ist bei der Behandlung von Ingo optimal verlaufen und dies scheint für die Ärzte völlig normal zu sein. Damit ich die Situation besser verstehen kann, stelle ich Dir noch einige Fragen:

Wie hoch ist die derzeitige Kortisondosis? Wie heisst das Corticosteroid?
Welche Medikamente bekommt er noch?

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