Hallo an alle Mitleser und eventuell Mitfühler!
Ich tappe momentan noch ziemlich im Dunkeln, daher hoffe ich vielleicht von Euch ein paar Tipps oder Infos zu bekommen. Ich fühle mich ziemlich allein gelassen und weiß nicht recht wohin mit mir.
Am 9. Oktober wurde erfolgreich und restlos ein Meningeom entfernt. Das gute Stück war beim MRT 15x17x11mm groß, enge Lage zum Nervus Opticus beidseitig, mittelständigem Hypophysenstil, Pelottierung des Chiasma.
Kurz gefasst kann ich sagen, dass mir weder mein Hausarzt, noch meine Neurologin, Augenärzte oder sonst ein Arzt wirklich geholfen hat. Meinen Hausarzt sprach ich schon vor einiger Zeit auf unspezifische Kopfschmerzen an, die ich so noch nie hatte. Da ich aber regelmäßige Kopfschmerzen und Migräne habe, hat er das abgewunken. Dann sah ich plötzlich auf dem linken Auge immer verschwommener und heftige Augenschmerzen kamen vorzugsweise am Morgen dazu. Ein Augenarzt meinte daraufhin es sei Augenmigräne, der zweite meinte, ich zeige Anzeichen von grünem Star. Mein Hausarzt meinte daraufhin es klingt wohl nach Augenmigräne, da an meinen Augen nichts unnormales gefunden werden konnte. Ich habe mich zum Glück geweigert, ohne Überweisung zum MRT nach Hause zu gehen, bevor ich erst noch auf einen Termin beim Neurologen warten muss.
Die Neurologin bestätigte, dass mein linker Sehnerv verzögert reagiert. Ein paar Tage später kam ich wieder mit den MRT Bildern (sie meinte damals, die würden ihr reichen). Sie wollte dann doch auf den Bericht des Radiologen warten, bestätigte mir aber schonmal, dass ich "zumindest keinen Tumor" hätte. Zwei Tage später kam von ihr dann die Bestätigung des Meningeoms (das durfte ich dann erstmal selbst googlen, da sie natürlich tunlichst vermeiden wollte, nochmal das Wort "Tumor" zu benutzen). Sie hat mich direkt zur Uniklinik verwiesen. Am nächsten Tag war ich noch beim Hausarzt, der plötzlich irgendwie panisch war und mir eine Notfallüberweisung für die Neurochirurgie in die Hand drückte.
Am zweiten Tag (Freitags) bin ich also in die Ambulanz gedüst und habe direkt einen OP Termin für den Donnerstag drauf freigemacht bekommen. Die Chirurgen erklärten mir alles soweit verständlich und u.a. auch, dass ich jetzt nicht mehr Motorrad fahren darf wegen der Sehstörung. Man sagte mir nur, bis die Sehnerven sich erholen (wenn überhaupt) kann es bis zu einem Jahr dauern. Außerdem erklärte man mir, dass meine Hirnanhangdrüse auf die Hälfte ihrer eigentlichen Größe zerquetscht ist und daher meine Hormone verrückt spielen könnten. Ergebnis der Bluttests war im Nachhinein nur "alles in Ordnung, die Hormone sind eher zu hoch als zu niedrig, also nichts zu tun".
Am Montag war ich noch zu eingehenden Untersuchungen in der Augenklinik. Sehfeld links unten eingeschränkt, die Sehschärfe nicht ausgleichbar, Farben auf dem linken Auge um einiges blasser. Den Bericht habe ich nie gesehen.
Ebenso wenig den finalen Entlassungsbericht nach der OP... Im vorläufigen stehen einige Tests drin, die ich angeblich gemeistert haben soll, obwohl mich am Entlassungstag keiner untersucht hat. Angeblich wurde ich physiotherapeutisch mobilisiert. Einen Tag vorher durfte ich nicht einmal 5 Minuten im Rollstuhl an die Frischluft. Meine Beschwerden angeblich rasch rückläufig. Im Krankenhaus habe ich dank Erbrechen und durchschnittenem Kaumuskel etwa 10kg abgenommen, hatte kein Gleichgewicht, konnte kaum selbstständig laufen, und das bis ca. 2 Wochen post OP. Kurzum, mein Leben hätte ich allein nicht regeln können. Mir wurde lediglich gesagt, ich sollte 3 Wochen keinen anstrengenden Sport etc machen.
Danke an diejenigen, die es bis hierhin geschafft haben :) nun schwirren mir natürlich viele Dinge im Kopf rum. Keiner hat mir erklärt, wie ich mich nach der OP verhalte, ob/wann ich die Sehtests wiederholen soll, was aus meinen Hormonen wird bzw erklärt mir die Blutwerte (jetzt plötzlich wächst mir noch ein Damenbart), wann ich wieder Motorrad fahren darf, auf was ich sonst achten sollte... Vielleicht fällt ja jemandem spontan ein, wo ich mich als erstes hinwenden könnte oder mir Informationen einholen kann. Das Chaos in meinem Kopf macht es mir momentan etwas unmöglich, einen Anfangspunkt zu finden.
Lieben Gruß vom Kekskopf