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Benya

Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit einer Wach OP wegen eines Tumors, der an der Sehbahn(Korrektur, habe vorher irrtümlich "Sehnerv" geschrieben) liegt?
In einer der 3 Unikliniken, in denen meine Freundin Vorgespräche geführt hat, hat der Arzt ihr dies nahegelegt.
Eine andere Ärztin hielt das nicht für notwendig, weil zu belastend. Der Sehnerv sei auch ohne Wach OP gut zu orten.

Grüße
Benya

jusa

Naja okay, wenn die Klinik über entsprechende intraoperative Überwachungsmöglichkeiten verfügt?! Sollte aber an den großen Zentren alles vorhanden sein. Ich persönlich müßte mich auch erst mal mit dem Gedanken einer Wach-OP auseinandersetzen. Aber wenn es die sicherere Möglichkeit ist, dann würd ich wahrscheinlich schon über diesen Schatten springen, da ich Freunde hab die blind sind und sich immer freuen wenn mal jemand mit Auto da ist und mit ihnen Wege erledigt und sei es nur Getränke einkaufen. Wichtig ist, ihr bzw deine Freundin hat Vertrauen zu der Ärztin!LG C.

Prof. Mursch

Bei einer Operation am Sehnerven muss man kein Hirn verletzen, braucht die Wach- Op nicht.
Anders sieht es an der Sehbahn im Hirn aus.
Allerdings sind Wach-Op zur Schonung des Sehvermögens im Allgemeinen nicht üblich.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

jusa

Benya,
hier hat jemand gesprochen der es wissen muß! Sucht euch einfach einen Arzt eures Vertrauens! Das dürfte in einem neurochirurgischen Zentrum nicht schwer sein und ihr habt doch schon Kontakte!
Viel Glück, bin inzwischen 3x operiert, 1x nahe am Bewegungszentrum und ich "springe" noch munter durch die Gegend. LG C.

Benya

Danke, Herr Prof. Mursch. Ich habe die Sehbahn gemeint, nicht den Sehnerv.
Können Sie mir sagen, warum Wach-Op zur Schonung des Sehvermögens im Allgemeinen nicht üblich sind?

Prof. Mursch

Weil Sie letztendlich das Sehen oder besser das Gesichtsfeld bei der Op nur sehr schwer überprüfen können. Sprechen ist da einfacher.
Außerdem ist Lagerung des Wachen Patienten bei Op derartiger Tumoren oft nicht komfortabel genug, um wach zu operieren

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Benya

@Prof. Mursch Der Tumor liegt hinten rechts an der Sehbahn. Die eine Ärztin sagt, nach der OP könnte das Gesichtsfeld des linken Auges etwas eingeschränkt sein, aber nicht alltagsrelevant. Eine Wach-OP wäre unverhältnismässig, für den Patienten zu belastennd.
Der andere Arzt sagt, es könnte durch die OP auf längere Sicht eine Einschränkung der Gesichtsfelder beider Augen, also ein Tunnelblick entstehen, mit dem man nicht mehr autofahren und nicht mehr gut lesen könnte. Er würde deshalb eine Wach-OP durchführen, um bei der Entfernung des Tumorgewebes möglichst nah an die Sehbahn zu kommen, und sie gleichzeitig möglichst wenig zu schädigen.

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